Park Sanssouci: Modellprojekt "Gartenperspektiven 2014-2018"

Holländischer Garten wiederhergestellt

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die friderizianischen Laubengänge, Wegeführungen und Konturen des Parterres im Holländischen Garten unterhalb der Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci wiederhergestellt. Außerdem beginnt in fünf Kompartimenten rund um das Oranierrondell und das "Mohrenrondell" die Pflanzung von 80 historischen Apfelsorten. Damit wird die hier in der Zeit Friedrichs des Großen (1712-1786) vorhandene Obstkultur wieder erlebbar. Die Kosten der Wiederherstellungsmaßnahmen belaufen sich auf circa 1 Million Euro.

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Pflegedefizit in Potsdamer Parkanlagen

Die Maßnahme ist Teil des Modellprojekts "Gartenperspektiven 2014-2018", für dessen Finanzierung im Juni 2013 eine Vereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der SPSG unterzeichnet wurde. Diese sieht vor, dass sich die Landeshauptstadt für den Zeitraum von fünf Jahren (bis einschließlich 2018) mit einem Betrag von 1 Million Euro pro Jahr an der Behebung des Pflegedefizits in den Potsdamer Parkanlagen beteiligt. Mit diesen Mitteln wurden zwölf von insgesamt 31 benötigten Gärtnerinnen und Gärtnern eingestellt, durch die das Erscheinungsbild und der Pflegezustand vor allem im Park Sanssouci, aber auch im Park Babelsberg und im Neuen Garten deutlich verbessert werden konnten. Ein Teil der Förderung diente dem Mehrwertprojekt Östlicher Lustgarten im Park Sanssouci.

Im ersten Bauabschnitt von 2014-2015 wurden die sehr kostenintensiven Be- und Entwässerungsleitungen im Östlichen Lustgarten saniert und erweitert, was die Beständigkeit und den Unterhalt dieses Gartenstücks unterstützt. Außerdem wurde das Wegesystem rund um das Oranierrondell und das "Mohrenrondell" erneuert und auf die ursprüngliche Fassung zurückgeführt. Schwerpunkt im zweiten Bauabschnitt ab Ende 2015 war die Wiederherstellung der spätbarocken Strukturen im Holländischen Garten. Nach gartenarchäologischen Grabungen und Planüberlagerungen wurden das ursprüngliche Wegesystem und die friderizianischen Laubengänge (Berceaux) wiederhergestellt. Nun führen wieder beidseitig der Mittelachse symmetrische, korbbogenförmige Laubengänge auf die Freitreppe der Bildergalerie zu und rahmen das halbrunde Parterre. Die Berceaux werden durch hohe Eckpavillons und zwei runde Salons ergänzt. Die Pflanzung der angezogenen Sommerlinden entlang der Laubengänge im Herbst 2017 bildet den Abschluss der Rückgewinnung der Strukturen im Holländischen Garten.

Sammlung im Sinne der Biodiversität

Besonders charakteristisch für den Östlichen Lustgarten sind 16 von Hecken umstandene symmetrische Kompartimente, in denen bis ins 19. Jahrhundert hinein Obstbäume standen. Mit der Pflanzung der ersten 80 Apfelbäume in fünf Kompartimenten im Oktober 2017 wird die Nutzung dieses Gartenbereichs für die Obstkultur unter Friedrich dem Großen wieder nachvollziehbar. Die historischen Apfelsorten stammen aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, stellen somit auch den Anfang einer in Deutschland außergewöhnlichen Sammlung im Sinne der Biodiversität dar. Ziel ist es, nach und nach auch die anderen elf Kompartimente mit historischen Obstsorten dieser Zeit zu bepflanzen. Dazu wurde ein auf umfangreichen Quellenrecherchen basierendes Obstkonzept mit Bepflanzungsplan entwickelt. Für den Aufbau dieser Obstsammlung wurden rund 280 Sorten aus der Zeit zwischen 1747 und 1801 ermittelt. Langfristig sollen insgesamt 382 Obstgehölze (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Aprikosen) in den Heckenquartieren Früchte tragen. Die aufwendige Fachpflege des wiederhergestellten Östlichen Lustgartens einschließlich der ersten Obstpflanzung ist sichergestellt. Doch zur vollständigen Bepflanzung der Heckenquartiere mit Obstgehölzen ist ein zusätzlicher Bedarf an Fachgärtnern notwendig.
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