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Hunderte in Deutschland durch West-Nil-Virus erkrankt?

Gesundheit Klimawandel
Übertragen den West-Nil-Virus: Mücken der Gattung Culex. Sie leben in Gärten am Wasser wie Badeteichen, Wassertonnen oder in Dachrinnen. Foto: Anton Zelenov,

Im September war in Deutschland die erste durch Mücken übertragene Infektion und Erkrankung mit dem West-Nil-Virus (WNV) bekannt geworden: Ein 70-Jähriger Mann aus der Umgebung von Leipzig erkrankte an einer Gehirnhautentzündung. Inzwischen wurden in Berlin und Wittenberg weitere WNV-Infektionen bekannt. Im Umfeld des inzwischen genesenen Leipziger Patienten gibt es neue Verdachtsfälle.

Die Vielzahl schwerer Krankheitsverläufe sei erschreckend, sagte Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Nur etwa 1 Prozent der Infektionen führten zu schweren Erkrankungen, bei denen das Nervensystem betroffen ist. Es müsse deshalb damit gerechnet werden, dass Hunderte weiterer Menschen infiziert seien, ohne dass ihre Erkrankung erkannt wurde, so der Experte: "Das West-Nil-Virus betrifft offenbar schon weit mehr Menschen in Deutschland als bisher angenommen."

West-Nil-Viren stammen ursprünglich aus Afrika. Die Erreger werden von Stechmücken übertragen. In Deutschland kann es durch heimische Stechmücken der Gattung Culex übertragen werden. Auch die tropische Tigermücke, eine pechschwarzen Mücke mit silbernen Streifen, die zeitgleich mit dem West-Nil-Virus nördlich der Alpen eingetroffen ist, kann das Virus verbreiten. Die Insekten leben in Gärten am Wasser wie Badeteichen, Wassertonnen oder Dachrinnen. WNV-Infektionen beim Menschen verlaufen in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome, bei knapp 20 Prozent mit meist milder und unspezifischer Symptomatik wie Fieber oder Hautausschlag.

Nur bei unter einem Prozent aller Betroffenen - in der Regel bei Älteren mit Vorerkrankungen - kommt es zu einer Hirnhautentzündung oder seltener zu einer Entzündung des Gehirns, die tödlich enden kann. Impfstoffe oder eine spezifische Therapie für Menschen gibt es bislang nicht. Infektionen lassen sich durch persönlichen Mückenschutz vorbeugen. Im Herbst nimmt das Infektionsrisiko ab, weil die Anzahl der Mücken zurückgeht.

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