Der Kommentar

Ich parshippe jetzt

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Zwei Studentinnen aus dem Masterstudiengang Landschaftsbau an der Hochschule Osnabrück hatten von einigen Jahren die Idee eine Dating-Plattform für Arbeitssuchende und Arbeitgeber zu programmieren. Das sollte keine Anzeigenplattform sein, wie es sie an jeder Ecke gibt, bei Verlagen, bei Verbänden oder an Hochschulen. Die beiden Studentinnen hatten die Idee so etwas zu machen, wie Parship für den Landschaftsbau.

Dazu haben die Beiden Fragen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelt, um zu sehen, wer zu wem passen könnte, wer fühlt sich in welcher Unternehmenskultur zuhause und welche praktischen Tätigkeiten liegen dem Arbeitnehmer und welche bietet der Arbeitgeber an. Wenn man sich die Werbung für Arbeitnehmer in den sozialen Medien anschaut, findet man dort auch Unterschiede. Die einen suchen Baggerfahrer für die großen Geräte, die anderen stehen mehr für gute Ausbildung und bauen die schönsten Gärten der Region und wieder andere bieten Dienstwagen, Handy und andere Extras bei hohem Gehalt.

In der Tradition der unterschiedlichen Berufsfelder gab es auch schon immer Unterschiede. Wer auf dem Land keine ausreichend große Landstelle hatte, ist gerne in den Gartenbau gegangen, weil er krisensicher ist mit der Chance sich im Nebenerwerb etwas dazu zu verdienen. Zudem hat eine gewisse gärtnerische Romantik junge Menschen angelockt. Das Bauhauptgewerbe, dem der Landschaftsbau ja auch ähnlich ist, hat seine Mitarbeiter schon immer mit hohen Löhnen gelockt.

Nun funktionieren diese Modelle nicht mehr so gut, weil junge Menschen mobiler und informierter sind. Wie auch die vergangenen Shell Studien belegen, geht es immer mehr um einen höheren Sinn, den die Arbeit haben muss. Es geht um die Frage "Arbeite um zu leben" oder "Lebe um zu arbeiten"? Für das zweite reichen gerade den jungen Menschen nicht mehr große Versprechen in den Stellenanzeigen und im Vorstellungsgespräch, sondern sie wollen in einem Umfeld arbeiten, was zu ihrer Person zu ihrem Weltbild passt.

Dabei geht es nicht um den besten Arbeitergeber, wie manche Rankings zumindest bei den Konzernen suggerieren. Meine Kinder würden sagen, das ist ein Ansatz aus den Neunzigern. Was für den einen der beste Arbeitgeber ist, passt für die anderen gar nicht. So ist die Idee, sich die richtige Unternehmenskultur auszusuchen, einfach zeitgemäß.

Xing, ein soziales Netzwerk für berufliche Kontakte, hat jetzt einen persönlichen Kulturcheck programmiert. Natürlich habe ich das gleich ausprobiert und mich als Bauleiter suchend gestellt. Dabei herausgekommen ist ein Profil, was beim Thema Führung eher Mitarbeiter beteiligt als die Richtung vorzugeben, beim Thema Umgang ist es eine Mischung aus Resultate erzielen und zusammenarbeiten und bei der strategischen Ausrichtung will ich offenbar eher Veränderungen antreiben als Stabilität zu sichern.

Na ja. Selbstverständlich hat Xing mir gleich einige Firmen in unterschiedlichen Priorisierung angeboten, tolle Unternehmen, die ich alle noch nicht kannte und bestimmt gut zu mir passen. Das erste Blind Date steht allerdings noch aus.

Ihr Martin Thieme-Hack

NL-Stellenmarkt

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Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack
Autor

Hochschule Osnabrück, Fakultät A&L

Hochschule Osnabrück University of Applied Sciences

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