IG BAU-Chef Wiesehügel gibt Vorsitz auf

Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel, will nach 18 Jahren im Amt seine Gewerkschaftslaufbahn beenden. Auf dem Gewerkschaftstag im September werde er nicht erneut als Vorsitzender kandidieren, erklärte er in Berlin. Stattdessen strebe er das Amt des Arbeitsministers in einer rot-grünen Bundesregierung an.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte den Gewerkschaftsvorsitzenden im Mai in sein Kompetenzteam berufen. Er soll dort den Bereich Arbeit und Soziales übernehmen. Die Option Wiesehügels auf das Arbeits- und Sozialressort bestätigte Steinbrück für den Fall eines Wahlsieges ausdrücklich.

Wiesehügel wies darauf hin, dass der Gewerkschaftstag der IG BAU weniger als zwei Wochen vor der Bundestagswahl am 22. September stattfinden werde. Er könne sich dort nicht zum Vorsitzenden wählen lassen und dann zwei Wochen später erklären, "jetzt gehe ich ins Ministerium". Die Entscheidung, den Vorsitz aufzugeben, sei ihm nicht leicht gefallen. Er habe sich jedoch entschieden: "Hopp oder top", sagte Wiesehügel. Seine Familie habe ihm dabei Rückendeckung gegeben. Er wünsche sich auch Verständnis und Unterstützung von seiner Gewerkschaft.

Der gelernte Betonbauer saß bereits von 1998 bis 2002 für die SPD im Deutschen Bundestag. Später profilierte er sich als scharfer Gegner der "Agenda 2010" Bundeskanzler Gerhard Schröders. Das Politikkonzept verstoße gegen die Menschenwürde, sagte Wiesehügel damals. Schröder nannte er schließlich einen "asozialen Desperado". Seine Gewerkschaft ist eine der Speerspitzen gegen die Rente mit 67 und auch für Wiesehügel ist klar: "Die Leute können nicht bis 67 arbeiten."

Insider sagen: Wiesehügel soll Gewerkschaftsmitglieder und linke Wähler für die SPD mobilisieren. Die Linke scheint sich tatsächlich getroffen zu fühlen. Linkspartei-Vizevorsitzende Sarah Wagenknecht hat Wiesehügel aufgefordert, sein Gewerkschaftsamt sofort niederzulegen: "Wer die Agenda 2010 als Gewerkschaftsführer asozial nennt, kann nicht Steinbrück als Wahlkämpfer sozial nennen." Steinbrück, der die Agenda 2010 lange befürwortet hatte, hat sich mit Wiesehügel inzwischen jedoch versöhnt: Die Themen Arbeit und Soziales seien bei ihm "gut aufgehoben".

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