IG BAU holt zum Rundumschlag gegen GaLaBau-Unternehmen aus

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Dietmar Schäfers, stellvertretender IG BAU-Bundesvorsitzender, kritisiert die GaLaBau-Unternehmer Foto: Paul Schimweg/IG BAU
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Dr. Hermann J. Kurth hält dagegen. Foto: Moritz Lösch/Neue Landschaft

In diesem Jahr gibt es keine Tarifverhandlungen im GaLaBau und damit kaum Erfolgsmeldungen für die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Das ist für die Gewerkschaft schwierig, denn sie kämpft mit Mitgliederschwund. Zwar konnte sie 2013 ihren Organisationsgrad wieder etwas steigern, zählt inzwischen 288423 Mitglieder. Doch ist sie meilenweit von 1994 entfernt, als die Gewerkschaft noch 585427 Mitglieder hatte. Wohl deshalb rührte die Gewerkschaft zum Treffen der grünen Branche in Nürnberg die Werbetrommel, holte dabei zum Rundumschlag gegen die Unternehmen des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus aus.

Der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers forderte "faire Arbeit im GaLaBau", kritisierte "eine Vielzahl von Missständen". Werkverträge und Leiharbeit würden um sich greifen und viele Mitarbeiter erhielten zu wenig Lohn, weil sie zu niedrig eingruppiert seien. Die IG BAU verlangt ein generelles Verbot von Leiharbeit im GaLaBau. "Die Bedingungen sind vergleichbar mit denen am Bau", erklärte Schäfers. Dort bestehe zu Recht seit Jahren ein Verbot, Leiharbeiter zu beschäftigen. Es gebe keinen Grund, diese bewährte Praxis nicht auch im GaLaBau anzuwenden. Der Einsatz von Leiharbeitern führe dazu, dass Beschäftigte zunächst entlassen würden, um dann zu schlechteren Bedingungen als Leiharbeiter wieder eingestellt zu werden. Außerdem fordert die IG BAU von den GaLaBau-Unternehmen, die Tarifverträge einzuhalten und die Beschäftigten nach ihrer Tätigkeit zu bezahlen. "Wer nach seiner Ausbildung qualifizierte Arbeiten übernimmt, muss dafür vernünftig bezahlt werden", sagte Schäfers. Es müsse sich niemand wundern, wenn Fachkräfte der Branche den Rücken kehrten, wenn sie nicht den ihnen zustehenden Tariflohn erhielten. Das spreche sich auch schnell beim potenziellen Nachwuchs herum. Hafte einer Branche erst der zweifelhafte Ruf an, unfair zu bezahlen, könne die Arbeit noch so attraktiv sein. Die jungen Menschen entscheiden sich dann lieber für die Arbeit mit Beton.

Beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) wird darüber der Kopf geschüttelt. "Ich bin doch sehr überrascht, von wem sich Herr Schäfer hat beraten lassen", erklärte BGL-Hauptgeschäftsführer Dr. Hermann J. Kurth: "Die Pressemitteilung kann nur jemand geschrieben haben, der den GaLaBau nicht kennt." Die IG BAU sollte wissen, dass für Winterbeschäftigungsumlagepflichtige Betriebe Leiharbeit verboten ist. Auch die Behauptung unfairer Bezahlung will Kurth so nicht stehen lassen: Er verweist auf die jüngsten Tarifverhandlungen. Sie brachten eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung mit sich. Azubis im dritten Lehrjahr werden danach künftig 1.000 Euro im Monat verdienen. cm

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