IG BAU kritisiert Qualität der Ausbildung

IG Bau Ausbildung und Beruf
Die hohe Abbrecher-Quote sei ein alarmierendes Signal für den Zustand der Ausbildung, meint Dietmar Schäfers, stellvertretender IG BAU-Bundesvorsitzender. Foto: IG BAU/Paul Schimweg

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert die Politik auf, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die Ausbildungsqualität zu verbessern. Der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers kritisierte, die Qualität der Ausbildung sei "noch nicht auf dem Niveau, das wir dringend brauchen". Besonders im Handwerk sei der Nachwuchs unzufrieden. "Wie anders lässt sich sonst erklären, dass jeder dritte Auszubildende in dem Bereich seinen Vertrag vorzeitig auflöst?", fragte der Gewerkschafter. Die hohe Abbrecherquote sei ein alarmierendes Signal und eine bessere Unterstützung dringend notwendig.

Einen positiven Ansatz sieht die IG BAU in dem von der Bundesagentur für Arbeit organisierten Modellprojekt "PraeLab". Der Abbrecherradar ermögliche es, unzufriedene Auszubildende, die mit dem Gedanken an einen Ausbildungsabbruch spielen, rechtzeitig zu entdecken. Berufsberater, Ausbilder und Lehrer könnten dann die jungen Menschen beraten und unterstützen. Diese Bemühungen zahlten sich aus, so Schäfers. "Dort, wo der Radar eingesetzt wurde, sank die Abbrecherquote auf nur noch 2,5 Prozent." Das Instrument müsse deshalb möglichst schnell im gesamten Bundesgebiet eingesetzt werden.

Kritik übte die IG BAU auch an den unübersichtlich vielen Übergangsprogrammen und dem hohen Eintrittsalter der Auszubildenden in Deutschland. Bund und Länder würden zusammen mehrere hundert Programme für den Übergang von Schule zur Ausbildung anbieten. "Da verliert jeder den Überblick. Wir brauchen dort transparente Strukturen", ärgert sich Schäfers. cm/IG BAU

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