Top-Seminar "Brennpunkt Ausbildung" in Nordrhein-Westfalen

Im "War oft Talents" Herz und Kopf der Mitarbeiter erreichen

Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Nordrhein-Westfalen Ausbildung und Beruf
Anleitungen zum Kampf um die Talente gab Erfolgstrainer Jörg Löhr beim TOP-Seminar "Brennpunkt Ausbildung" in Münster. Foto: VGL Nordrhein-Westfalen
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Praktische Vorschläge machten die GaLaBau-Unternehmer Peter Knappmann (l.), Jutta Huck (Mitte) und Frank Esser (2. v.r.). Mit dabei für die einladenden Verbände: Hans Christian Leonhards (2. v.l.) und Rolf Meyer zu Hörste (r.).
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Im "Zukunfts-Café" kamen alle Teilnehmer mit ihren Ideen und Anregungen zu Wort.

"Wir befinden uns mitten im 'War of Talents'", begrüßte Hans Christian Leonhards, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen, die Gäste des Top-Seminars "Brennpunkt Ausbildung" im Mövenpick Hotel Münster. Während die Umsätze der Branche steigen, stagnieren die Ausbildungszahlen. Der Fachkräftemangel wird immer deutlicher. Das Seminar der GaLaBau-Verbände NRW und Niedersachsen-Bremen präsentierte neue Ideen und konkrete Aktivitäten zur Gewinnung von Mitarbeitern.

"Spaß an der Arbeit" ist ganz wichtig

Dr. Christoph Schleer von der Sinus-Akademie für Weiterbildung legte Ergebnisse einer Befragung vor, bei der 1000 Jugendliche die für sie wichtigsten Berufswahlkriterien nennen sollten. Danach sind die ersten fünf Wünsche: Spaß an der Arbeit, die passende Eignung und Fähigkeit, die Vereinbarkeit mit dem Privatleben, ein hohes Einkommen und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. An die Unternehmen geht der Wunsch nach einem guten Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sowie unter den Kollegen. Wichtig auch, dass der Betrieb gute Karrieremöglichkeiten bietet. Für 69 Prozent der Befragten ist es entscheidend, ob sich ein Unternehmen freiwillig sozial, ökologisch und ethisch engagiert.

"Wir haben es bei den jungen Menschen mit der 'Generation Vielfalt' zu tun", sagte Schleer. "Junge Menschen, die in ganz verschiedenen Lebenswelten zu Hause sind. Nur, wer gezielt Jugendliche und junge Erwachsene für sein Unternehmen akquiriert, hat deshalb auf Dauer Erfolg", betonte er.

Schwache und schwierige Azubis einstellen

Kreative Konzepte für eine moderne Ausbildung und Nachwuchswerbung stellten die Landschaftsgärtner Frank Esser aus Eschweiler (6 Mitarbeiter), Ausbilderin Jutta Huck aus Jever (15 Mitarbeiter) und Unternehmer Peter Knappmann aus Essen (85 Mitarbeiter) vor: Drei Betriebe in unterschiedlichen Größen und alle mit einem immensen persönlichen Einsatz für den Nachwuchs. Esser vertritt die These: "Es lohnt sich, schwache und schwierige Auszubildende einzustellen. Daraus werden fast immer motivierte und loyale Mitarbeiter." Es gebe aber kein Rezept im Umgang mit den Jugendlichen, außer sich persönlich für jeden Einzelnen zu engagieren und die eigene Liebe zum Beruf weiterzugeben.

Huck sieht einen Ausbildungserfolg darin, wenn alle im Betrieb an einem Strang ziehen und jeder weiß, wie wichtig Ausbildung und der Respekt vor der Leistung der jungen Menschen ist. Knappmann hat einen GaLaBau-Meister eigens für die Betreuung der Auszubildenden eingestellt. Damit sei sichergestellt, dass die jungen Menschen richtig und umfassend betreut werden. Ein Erfolg sei, dass die Durchfallquote inzwischen viel geringer und die Chance, die jungen Menschen als Fachkräfte im Betrieb zu behalten, umso größer sei.

Arbeit zum "Wow-Projekt" werden lassen

"Als Führungspersönlichkeit sollten Sie versuchen, jede Arbeit zu einem 'Wow-Projekt' werden zu lassen und die Herzen und Köpfe der Mitarbeiter zu erreichen." Der Erfolgstrainer Jörg Löhr sprach über Mitarbeiter, Mitreißer, Mitmacher, Zaungäste und Mitarbeiter, die innerlich schon weg sind. Knapp 50 Prozent der deutschen Arbeitnehmer, sind nach seiner Analyse Mitmacher, die sich entweder von den 24 Prozent der motivierten Mitreißer weiter aktivieren lassen oder sich leicht zu den 27 Prozent der gering engagierten Zaungäste gesellen.

Was tun, wenn Handlungsbedarf besteht? Das Zauberwort sei "Veränderung" als Keimzelle des Erfolges, denn Veränderungen lösten fast immer weitere Veränderungen aus. So könnten aus kleinen Anfängen große Erfolge entstehen. Das Grundprinzip für solche Veränderungen sei: Erhöhung der eigenen Ansprüche, wechseln von limitierten Überzeugungen und Anpassung der Strategie.

"Werden Sie Talentfanatiker"

"Talente sind zwar noch keine Siegesgarantie, aber ohne Talente gibt es keine Siegeschance", so Löhr. Für ihn besteht die Aufgabe eines Chefs nicht nur darin, die Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass sie sich eigenverantwortlich für eine bessere Zukunft des Unternehmens einsetzen. Es sei eine der Hauptaufgaben der Geschäftsführung, Talente zu finden, die das Unternehmen voranbringen: "Werden Sie Talentfanatiker und geben Sie der Suche nach außergewöhnlichen Talenten höchste Priorität."

Für Löhr ist klar: "Spielregeln bedeutet, dass man mit Regeln spielt." Geschäftsführer müssten das Unternehmen in einen Erlebnisort verwandeln. "Denken Sie Erlebnis, sprechen Sie Erlebnis". Wichtig sei, dass der Chef gerne und leidenschaftlich führt. "Es ist nicht jedermanns Sache", mahnte Löhr. "Wenn Ihnen das Führen keinen Spaß macht, dann nichts wie weg. So tun als ob hilft niemandem." Nur so erhielten die Teams und darin auch der Nachwuchs Ziele und Visionen.

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