Immer mehr Hochschul-Firmen in Deutschland

Studenten und Professoren an deutschen Hochschulen gründen so viele Firmen wie nie zuvor. Besonders erfolgreich sind Unis mit technisch-naturwissenschaftlicher oder wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung.

49 Mio. Gründungszuschüsse

Wenn ein Student, ein Professor oder ein anderer Mitarbeiter an der Uni etwas erfindet und für diese Erfindung ein gewerbliches Schutzrecht erwirkt wird - zum Beispiel ein Patent -, stehen dessen Verwertungsrechte zunächst der Hochschule zu. Gründet der Erfinder aber eine Firma, zahlt er in der Regel eine Gebühr an die Uni und erhält dafür die Lizenz, seine Erfindung exklusiv zu nutzen.

Diese Art der Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen ist eine Domäne der USA, wo Spin-offs wie Lycos oder Genentech längst Wirtschaftsgeschichte geschrieben haben. Inzwischen kann sich aber auch das Gründungsgeschehen an deutschen Hochschulen sehen lassen. Wie der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft herausgefunden hat, sind an den Unis allein im Jahr 2012 mindestens 49 Millionen Euro in die Gründungsförderung geflossen, es gab 101 Gründungslehrstühle und mehr als 3200 Veranstaltungen zum Thema Unternehmensgründung. Das Resultat (Grafik): Im Jahr 2012 sind an deutschen Hochschulen 1145 Unternehmen gegründet worden - mehr als je zuvor.

Technische Unis am aktivsten

Besonders aktiv sind die kleineren Hochschulen: Bezogen auf die Zahl der Studenten gab es an den Hochschulen mit höchstens 5000 Studenten gut elfmal so viele Unternehmensgründungen wie an den Unis mit mehr als 15.000 Studenten.

Über alle Größenklassen hinweg gründen Hochschulen mit technisch-naturwissenschaftlicher oder wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung viel mehr Firmen als Unis mit geisteswissenschaftlich-humanistischer Prägung. Ein Grund: Kleinere Hochschulen mit technisch-anwendungsorientierter Ausrichtung orientieren Lehre und Forschung stärker an der Struktur und den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft.

Die Studie des Stifterverbands zählt allerdings auch ein paar Minuspunkte in Sachen universitäre Gründungsförderung auf: So ist diese nur an jeder vierten Hochschule mit konkreten Maßnahmen in den Zielvereinbarungen der Lehrstuhlinhaber verankert. Außerdem gehört das Thema viel zu selten zum Aufgabenbereich der Hochschulleitung und es gibt meist nur geringe Anreize für Hochschulmitarbeiter, sich am Wissenstransfer zu beteiligen.

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