39. Weihenstephaner Hydrokulturseminar

Innenraumbegrünung muss einem „grünen Faden“ folgen

Zum traditionelle Weihenstephaner Hydrokulturseminar haben sich 30 Innenraumbegrüner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Freising getroffen. Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, sich weiterzubilden und die Gelegenheit, sich mit Kollegen auszutauschen. Die Moderation des Seminars lag in den Händen von Dipl.-Ing Franziska Kohlrausch.

Kunden ganzheitlich ansprechen

Den ersten Beitrag übernahm Simone Angst-Muth, Inhaberin einer Kommunikationsagentur in Würzburg, mit dem Thema "Begehrt sein, statt austauschbar - Kunden ganzheitlich ansprechen". Das Zitat von Paul Watzlawick "Man kann nicht nicht kommunizieren" gab den Teilnehmern den ersten Denkanstoß, über das eigene Firmenerscheinungsbild nachzudenken. Das Image eines Unternehmens sei mit einem Puzzle vergleichbar, erläuterte die Referentin. Greifen die Teile ineinander, ergebe sich ein stimmiges Bild für den Kunden. Das beginne bei dem Firmensignet und erstrecke sich bis hin zur Warenpräsentation im Geschäft (Kleidung, Wegeführung, Fahrzeug usw.). Angst-Muth zeigte den Anwesenden mehrere Beispiele von Betrieben, vor und nach der Neugestaltung. Natürlich sei es sehr wichtig, zuerst den Kunden und seine Wünsche genau zu kennen. Ganzheitliches Marketing umfasst interne und externe Aktivitäten. Anwerbung, Schulung und Motivation fähiger Mitarbeiter (interne Aktivitäten) sind ebenso bedeutend, wie die Aktivitäten, die auf Personen außerhalb des Unternehmens bezogen sind.

Ein Konzept als Planungsleitfaden

Gerhard Zemp aus Zürich nahm sich das Thema "Raumbegrünungskonzept - Das Gesamtbild zählt" vor. Der Gestalter finde in einem Bürogebäude unterschiedlichste Räume vor. Sie seien geprägt von Möbeln und Bauten aus verschiedenen Jahrzehnten und hätten stark voneinander abweichende Funktionen und Öffentlichkeitsgrade. Die Kunst des Objektbegrüners sei es, ein "Corporate Green" oder einen "grünen Faden" durch das Gebäude zu ziehen, das heißt, dass ein Konzept als Leitfaden zugrunde liegen sollte. Konzeptionelles Arbeiten könne beim Kleinauftrag im Kopf und mit einigen Notizen erfolgen, beim Großprojekt ein ganzes Dossier umfassen. Die Konzeptgrundlage könne die Wahl einer bestimmten Farbe sein, aber auch Formen, Oberflächen, Materialien und Anordnungen seien mögliche Grundprinzipien.

Zum besseren Verständnis zeigte Zemp zahlreiche Begrünungsbeispiele in verschiedenen Bereichen oder Etagen, beispielsweise eines Hotels, Bürogebäudes oder Krankenhauses. Er erklärte anschaulich den zugrunde liegenden "grünen Faden" des jeweiligen Gebäudes. In seinen Augen ermöglicht ein Konzept Gespräche losgelöst von Produkten und Preisen. Es sei die Kommunikationsebene zwischen Bauherr, Architekt und Raumbegrüner. Eine Realisierung in Etappen sei jederzeit möglich. Das Hinzuziehen von Spezialisten und Submittenten für komplexere Anwendungen sei kein Nachteil, sondern zeugt eher von Kompetenz und Verantwortung.

Abiotische Schadursachen dominieren

Leider stellen Krankheiten und Schädlinge im Objektbereich ein großes Problem dar. Walter Wohanka, Geisenheim, referierte zu "Pflanzenschutz in der Innenraumbegrünung". Zur Auflockerung des eher trockenen Themas verglich Wohanka die Vorgehensweise mit der Kriminalistik. Am "Tatort" von Pflanzenschäden gelte es, "dem Täter auf die Spur" zu kommen. Gemeint sei damit, dass eine sichere Diagnose die Basis für einen gezielten Pflanzenschutz darstellt. Es sei wichtig, die ganze Pflanze einschließlich Wurzeln und Spross zu begutachten.

Alle Faktoren und Informationen im Umfeld, wie zum Beispiel Vorgeschichte, Herkunft, Kulturmaßnahmen und Standort seien zusammenzutragen. Dann sei die Kombinationsgabe des Spezialisten gefragt, um die Ursache aufzudecken und daraus Gegenmaßnahmen abzuleiten. Nicht selten seien auch abiotische Schadursachen, wie Nährstoffmangel, Extremtemperaturen oder Blattglanzmittel die "Täter". Viren, Bakterien und pilzliche Erreger spielten in der Innenraumbegrünung eine eher untergeordnete Rolle. Dafür stünden Schädlinge auf der Top-Ten-Liste. Mit eindrucksvollen Bildern klärte Wohanka die Teilnehmer über Schädlinge, ihre Bekämpfung und die Schadbilder auf. Damit es nicht nur bei der Theorie blieb, diagnostizierte er mitgebrachte Schadensfälle "life vor der Kamera".

HSWT/ FvRH

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