Institut für Mittelstandsforschung fordert Anschubhilfen

Hilfen des Bundes zur Wiederbelebung der mittelständischen Wirtschaft nach der Corona-Pandemie fordert das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn.

Beim Weg aus der Krise komme es auf eine Stärkung der Wettbewerbs- und der Innovationsfähigkeit sowie eine Bewältigung des anstehenden Strukturwandels an, schrieb IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter in einem Hintergrundpapier. Kern der Maßnahmen sollte das im Sommer 2020 aufgelegten Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung sein. Die "Sozialgarantie 2021" über die die Sozialversicherungsbeiträge auf nicht mehr als 40 Prozent steigen sollen, stärke die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands. Es wäre zu überlegen, diese Garantie über 2021 hinaus zu verlängern. Welter: "Das wäre schon deshalb wichtig, da zu erwarten ist, dass sowohl der gesetzlichen Kranken- als auch der Rentenversicherung durch die Corona-Pandemie erhebliche zusätzliche Belastungen entstehen und andernfalls mit einem Anstieg der Beitragssätze zu rechnen ist."

Die im Konjunktur- und Zukunftspaket vorgesehenen steuerlichen Regelungen zur degressiven Abschreibung und zur Ausweitung des Verlustrücktrags schonten die Liquidität der Unternehmen, schrieb Welter, und setzen Anreize für Investitionen, die auf dem Weg aus der Krise an Bedeutung gewinnen. "So könnten beispielsweise zurückgestellte Investitionen rascher wiederaufgenommen werden."

Auch die erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten für digitale Wirtschaftsgüter und die Möglichkeiten zur Unterstützung des Mittelstands bei der digitalen Transformation könnten eine Verstetigung des krisenbedingten Digitalisierungsschubs im Mittelstand erleichtern. Welter plädierte zugleich für "temporäre Eigenkapitalhilfen", um dem Mittelstand beim Aufbau von Eigenkapital zu unterstützen. Er sei für die Wiederbelebung der mittelständischen Wirtschaft wichtig. Befragungsergebnisse deuteten darauf hin, dass die Pandemie den Aufwärtstrend bei der Eigenkapitalquote im Mittelstand beendet haben könnte. In einzelnen Fällen, hätten Selbstständige bereits auf ihre Altersvorsorge zurückgegriffen. cm/IfM