Ökonomisch betrachtet

Ist weniger mehr oder ist anders besser?

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Neue und vor allem flexible Arbeitszeitmodelle braucht das Land. Was die Gestaltung der Arbeitszeit betrifft, so ist der Galabau schon seit geraumer Zeit führend. Dank der Jahresarbeitszeit (JAZ), um die uns das Handwerk beneidet, können wir die Arbeitszeit über Jahresstundenkonten zwischen 6,5 und 9,5 Stunden individuell im Unternehmen an die landschaftsgärtnerische Arbeit anpassen und steuern. Selbstverständlich unter Berücksichtigung der gesetzlichen Wochenarbeitszeit und den sonstigen Bestimmungen und Anforderungen an Bauablauf und Dokumentation.

Viele Stunden sind das branchentypische Ziel, wer viel arbeitet hat auch eine hohe Produktivität. Ist das so? Nein: die Arbeitszeiten sind zu lang und die Produktivität sinkt gegen Ende der Tagesleistung deutlich ab. Ist das Modell der JAZ für eine Umsetzung der neuen Generationen mit neuen Werten geeignet? Grundsätzlich ja, aber mit weniger produktiven Stunden.

Wie in den Kolumnen im Oktober und November beschrieben, sind die jungen Mitarbeiter der Generationen Y und Z bereit auf Einkommen für mehr Freizeit zu verzichten. Die gemeinsame Elternzeit hat Vorrang. Familie bekommt einen neuen Stellenwert. Leben geht vor Arbeit. Wir müssen uns deshalb mit der 35 Stunden intensiv auseinandersetzen.

Die Unternehmen sind gut beraten, wenn sie sich ernsthaft darauf vorbereiten. Studien belegen, dass die Produktivität in 6,5 Stunden Arbeit genauso hoch sein kann wie in 8 Stunden. Aus den Betriebsvergleichen mit der relativen Kennzahl Rohertrag je Produktivstunde geht eindeutig hervor, dass Unternehmen mit 1.450 produktiven Stunden im Jahr einen deutlich höheren Arbeitswert einsteuern und in weniger Zeit bessere Erträge erwirtschaften als Betriebe mit 1.600 produktiven Stunden. Völlig klar, dass eine sehr gute Produktivität nur erreicht wird, wenn die Rahmenbedingungen absolut stimmig auf das geplante wirtschaftliche Ergebnis ausgerichtet werden. Klare Führung über Ziele und Zeitvorgaben.

Ausgezeichnete Arbeitsvorbereitung mit Standards in den Bauakten, die lückenlose Angaben für die Einrichtung der Baustelle, die Materiallieferungen, die Ausführungsqualität und die Verantwortung der Baustellenleiter enthalten. Unsere Mitarbeiter haben für sich bereits Entscheidungen getroffen.

Der Trend das Unternehmen zu verlassen um sich "bessere Arbeit" in den Kommunen zu suchen, kann nur durch neue Anreize gestoppt werden. Weniger wird mehr und anders wird besser, wenn attraktive Arbeitsbedingungen angeboten werden, die den Bedürfnissen der Menschen im Unternehmen entsprechen. Der GaLaBau muss sich auf weniger und besser einstellen. Mehr dazu in den Workshops 2019.

Lothar Johanning

johanning(at)ljmarketing.de

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 Lothar Johanning
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