IW-Konjunkturprognose rechnet mit einer Wende zum Guten

Arbeitsmarkt
Deutschlands Industrie hat sich gut erholt und stützt jetzt den Aufschwung. Vor allem in Fernost sind Autos aus Deutschland sehr gefragt. Foto: BMW AG Werk Leipzig, Wikimedia

Trotz des verlängerten Lockdowns und steigender Infektionszahlen dürfte sich der Kampf gegen die Pandemie im Laufe des Jahres 2021 zum Guten wenden. Das Bruttoinlandsprodukt wächst 2021 um 3 Prozent, zeigt eine aktuelle Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Industrie habe sich gut erholt und stütze jetzt den Aufschwung. Teile des Dienstleistungssektors blieben dagegen noch ohne Perspektive.

Vorkrisenniveau wird erst Anfang 2022 erreicht

Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2021 und die Infektionsgefahr im zweiten Quartal dämpften die Erwartungen für das Gesamtjahr, so das IW. Es senkt deshalb seine Konjunkturprognose im Vergleich zur Dezemberprognose und rechnet für 2021 nur noch mit einem BIP-Wachstum von 3 statt 4 Prozent. Erst Anfang 2022 werde das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

Die Aussicht auf einen Aufschwung im zweiten Halbjahr hänge am Erfolg der Impfkampagne. "Bisher haben die Lockdowns bereits 250 Milliarden Euro gekostet", sagte IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther. Derzeit laufe ein Wettlauf zwischen Injektionen und Infektionen. Es müsse schnell geimpft werden, um möglichen Resistenzen durch Mutationen zuvorzukommen. Hüther: "Ein langer dritter Lockdown wäre ein teurer Rückschlag für Unternehmer und Einzelhändler."

Privater Konsum belebt sich im 2. Halbjahr

Die Ergebnisse der IW-Konjunkturprognose im Detail: Die Weltwirtschaft wird 2021 um 5 Prozent zulegen. China und die USA stützen die Weltkonjunktur, andere Volkswirtschaften wie Japan stagnieren aufgrund einer dritten Infektionswelle. Der Euroraum bleibt mit 3,75 Prozent hinter dem Vereinigten Königreich und den USA zurück, was auch an der erfolgloseren Impfkampagne liegt. Der Private Konsum wird in diesem Jahr stagnieren, nachdem er 2020 um 6 Prozent einbrach. Steigende Infektionen und anhaltende Geschäftsrestriktionen halten die Menschen vom Geldausgeben ab. Wenn das Impfen gelingt, ist im zweiten Halbjahr 2021 mit einer kräftigen Belebung samt Nachholeffekten zu rechnen, was aber nicht für ein Gesamtjahresplus reicht. Für das Jahr 2022 wird eine ununterbrochene Konsumkonjunktur erwartet und das Tempo normalisiert sich wieder.

Arbeitsmarkt erholt sich eher langsam

Auch die Ausrüstungsinvestitionen stagnieren. Wenn im zweiten Halbjahr 2021 der Konsum ansteigt, erfahren auch die Investitionen einen kräftigen Schub. Im Jahresschnitt steigen die Investitionen um 6,5 Prozent. Das reicht zwar nicht, um den Einbruch von 12 Prozent aus dem Vorjahr zu kompensieren. Mit dem Zuwachs von 10 Prozent 2022 dürfte es aber gelingen. Die Bauinvestitionen wachsen langsam, aber konstant. Insgesamt dürften die realen Bauinvestitionen in diesem Jahr um gut 0,5 Prozent zulegen. 2022 wird ein Zuwachs von gut 2 Prozent erwartet. Der Arbeitsmarkt erholt sich zwar, erreicht auf absehbare Zeit aber nicht das Vorkrisenniveau. 2021 sind im Schnitt 2,8 Millionen Menschen arbeitslos. Besorgniserregend ist, dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen wächst. Kommendes Jahr wird die jahresdurchschnittliche Erwerbstätigkeit durch die sukzessive konjunkturelle Besserung im Verlauf des Jahres 2021 begünstigt. Der Unterhang wird sich in einen Überhang umkehren. Die Arbeitslosigkeit wird dann auf knapp 2,6 Millionen Menschen sinken, das Niveau von vor der Krise aber nicht erreichen.

Die Hilfspakete belasten die öffentlichen Haushalte weiterhin schwer. 2021 wird die Defizitquote 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Die Folgen der Krise werden den öffentlichen Haushalten trotz einsetzender wirtschaftlicher Erholung noch länger zu schaffen machen. 2022 werden dann weniger Schulden gemacht, doch das Einhalten der Schuldenbremse wird sehr schwierig. Die Steuereinnahmen steigen 2021 um gut 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 2022 voraussichtlich sogar um 5 Prozent.

cm/IW Köln

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