James Corner entwirft San Franciscos Grüne Brücke

In San Francisco entsteht auf den Dächern mehrerer Autotunnel-Röhren ein Stadtpark mit Blick auf Alcatraz, die Golden Gate Bridge, sowie die City Skyline. Entworfen wurde die Grünanlage vom Landschaftsarchitekturstudio James Corner Field Operations, das auch für den New Yorker High Line Park verantwortlich war. Dort wurde eine etwa zwei Kilometer lange, nicht mehr genutzte Güterzugtrasse zu einer Parkanlage umgebaut.

Der neue Park in San Francisco ist Teil des Presidio Parkway Projekts, das den veralteten und nicht erdbebensicheren Doyle Drive Freeway attraktiv und sicher ersetzen soll, der bereits 1989 vom Loma Prieta Erdbeben schwer beschädigt wurde. Am meisten Anklang in der Diskussion zur Neugestaltung des rund 75 Jahre alten Doyle Drives fand die Idee des Landschaftsarchitekten Michael Painter, der vorschlug, den neuen Freeway in einen Tunnel zu hüllen.

Der Presidio Parkway läuft genau wie sein Vorgänger durch den ehemaligen Militärstützpunkt Presidio, der 1994 geschlossen wurde und heute unter anderem Restaurants, Büros und eine der teuersten Wohngegenden der Vereinigten Staaten mit Blick auf die Golden Gate Bridge beheimatet. Ein Tunnel hat also nicht nur den Vorteil, dass Fußgänger und Radfahrer die Straße leicht überqueren können, sondern vor allem, dass sich hier nun nicht mehr ein abrupter Schnitt durch die Stadt befindet.

Mit der Old Mason Street läuft zwar weiterhin eine Straße parallel zur Küste, doch ist diese für Fußgänger und Radfahrer leicht zu überqueren. Es handelt sich also um eine Art grüne Brücke, die die seit 1930 getrennten Teile von Presidio verbindet.Der Beton-Tunnel über dem neuen Presidio Parkway wurde 2015 planmäßig fertiggestellt. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf über eine Milliarde Dollar. Ein Teil des Militärstützpunktes (die in den USA am längsten genutzte Militärbasis) wurde 2001 bereits zu einer Parkanlage, dem Crissy Field, umfunktioniert, weshalb sie sich auf den Dächern der neu errichteten Tunnel sehr gut integrieren lässt.

Unkonventionelle Parks quasi in der Luft zu bauen, sind ein neuer Ansatz, um mehr Grün in die Großstädte zu bringen. New Yorks High Line Projekt verfolgte einen ähnlichen Gedanken wie San Francisco und sorgt so weltweit für Aufsehen. In Dallas wurde vor vier Jahren eine etwa zwei Hektar große Parkanlage über dem Woodall Rodgers Freeway eröffnet. Nun werden ähnliche Projekte auch in Los Angeles und Seattle diskutiert.

Patrick Thieme-Hack

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