Jonas Gilka
Mit einer schmerzhaften Knieverletzung trat Jonas Gilka, Jahrgang 1996, beim bundesweiten Landschaftsgärtner-Cup auf dem Nürnberger Messegelände an und eroberte mit seinem Teamkollegen Leroy Tom Gerhardt einen überraschend guten sechsten Platz. Die beiden Azubis, die für den FGL Berlin-Brandenburg an den Start gegangen waren, hatten gerade ihr erstes Ausbildungsjahr abgeschlossen.
Gilka war bereits auf Krücken angereist. Seine besorgten Verwandten hatten zuvor noch versucht, ihm die Teilnahme auszureden. Als eine langfristige Schädigung des Knies ausgeschlossen war, entschied sich Gilka, trotz Handicap anzutreten. Eine Knieschiene mit Stahlverstärkung sorgte dafür, dass er während des Pflasterns nicht wegknickte. Über den gesamten Zeitraum der beiden Wettbewerbstage musste Gilka einen Bodenkontakt des lädierten Knies vermeiden und es durchgehend gestreckt halten. Vollgepumpt mit Schmerzmitteln biss er die Zähne zusammen und hielt bis zum Ende durch. Die Schmerzen waren trotz Gegenmitteln sehr hoch. "Auf einer Skala von eins bis zehn, würde ich sagen, eine Acht", kommentierte Gilka. Die Wettkampf-Organisatoren ermöglichten ihm dann eine Siegerehrung im Liegestuhl.
Gilkas Knieverletzung hatte eine längere Vorgeschichte. Der gebürtige Bonner leidet unter einer Anomalie des linken Meniskus. Normalerweise lebt Gilka beschwerdefrei - bis im Spätsommer 2016 aus heiterem Himmel der Knieschmerz auftrat und sich stetig verschlimmerte. Nach seiner Rückkehr vom Wettbewerb begab sich Gilka in Physiotherapie und ist noch krankgeschrieben. Ab Juli 2017 wartet dann ein duales Studium des Landschafts- und Grünflächenmanagements an der Beuth Hochschule für Technik Berlin auf den jungen Mann, der in Nürnberg als Sieger der Herzen das Feld verließ. hb