Ökonomisch betrachtet

Kann der GaLaBau klimaneutral?

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Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 23.10., dass eine Studie vorrechnet, wie Deutschland bis 2050 klimaneutral werden kann. Sogar ohne Verzicht, wenn die richtigen Stellschrauben bedient werden. Im Wesentlichen geht es dabei um die Umstellung auf erneuerbare Energien.

Für den GalaBau stellt sich die Frage, wie ein solcher Weg ebenfalls gangbar ist. Nötig wäre es allemal, wenn man bedenkt, dass jährlich rund 150 Millionen Liter Diesel verbraucht und damit in etwa 400.000 t CO2 emittiert werden. Gerne forsten Unternehmen dann ihren eigenen Klimawald auf, um den Verbrauch zu kompensieren - wenn es schon nicht anders geht. Im GaLaBau wären dazu knapp 27.000 ha Wald, auf etwa 3 Prozent der Waldfläche von NRW nötig. Jährlich! Keine besonders realistische Alternative.

Was bleibt, ist einerseits das Marktgeschehen zur verfolgen und andererseits die vorhandenen Möglichkeiten zur Reduzierung des Verbrauchs zu nutzen (automatische Abschaltung und energieeffiziente Maschinen), aber auch Forschung und Entwicklung mit Nachdruck zu vermitteln, dass Innovationen bei Antrieb und Treibstoffen gewünscht sind. Einige Betriebe haben bereits gute Erfahrungen mit dem Einsatz von akkubetriebenen Geräten und Maschinen gemacht. Allerdings kommt es derzeit darauf an, sehr genau hinzuschauen, in welchen Bereichen der Einsatz praktikabel ist - nicht nur wirtschaftlich gesehen. Manchmal überwiegen sogar die Vorteile der geräusch- und wartungsarmen, emissionsfreien Geräte.

Nicht zuletzt werden die gesellschaftlichen und politischen Weichenstellungen dafür sorgen, dass mangelnde Energieeffizienz teuer wird. Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel in den Markt bringen, bezahlen ab 2021 dafür einen CO2-Preis. Zudem beginnen erste Auftraggeber mit der Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Vergabe von Bauaufträgen.

Der Druck steigt.

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen

h.meinen@kullmann-meinen.de

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Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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