Forschung und Entwicklung

Klimaanpassung: Neue Pflanzen durch kosmische Strahlung

Klimaanpassung Forschung und Bildung
Der größte Teil der heute für Pasta verwendeten Hartweizensorten entstand im All. Foto: Charo Fite, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

China will die Pflanzenzucht im Weltraum vorantreiben. Anfang dieses Jahres will die Regierung der Volksrepublik über 240 kg Saaten, Keimlinge und Bakterien in einem Satelliten ins All schießen. Dort sollen sie zwei Wochen lang kosmischer Strahlung und extremen Temperaturen ausgesetzt werden. Bei dem Vorhaben handelt es sich nach Angaben der "South China Morning Post" um das weltweit größte Züchtungsexperiment mit kosmischer Strahlung.

Nach Bestrahlung und Temperaturwechseln im Weltraum soll das Wachstum der Saaten und Pflanzen auf der Erde ausgewertet werden. Die chinesischen Forscher hoffen auf eine Vielzahl von Mutationen, die zu neuen Pflanzeneigenschaften wie Trockenresilienz oder interessanten Farben führen können. Die vielversprechendsten Saaten und Pflanzen sollen dann in den Handel gebracht werden und bei der Klimaanpassung helfen.

Seit den 1960er Jahren werden Pflanzen ins All geschickt, um durch Mutation nützliche Pflanzensorten für die Erde zu schaffen. Der größte Teil der heute für Pasta verwendeten Hartweizensorten entstand im All. Doch kein Land setzt so sehr auf diese Forschung wie China. Seit 2006 verfügt das Land über einen eigenen Satelliten zur Weltraumzucht. Die chinesische Getreideproduktion wurde im Schnitt auf jährlich 1,3 Millionen Tonnen gesteigert, umgerechnet ist das ein Kilogramm Getreide pro Einwohner und Jahr. Inzwischen werden in China auf rund 2,4 Milliarden Hektar Agrarland Weltraumzüchtungen gepflanzt.

Die Mutationstechnik zählt anders als die Gentechnik zu den klassischen Züchtungen. Das entschied der Europäische Gerichtshof 2018 in Luxemburg. Weil das Mutagenese genannte Verfahren mit radioaktiver Bestrahlung oder chemischer Behandlung bereits seit langem angewandt werde, seien die daraus hervorgegangenen Züchtungen sicher, so die Richter. Über 3000 marktgängige Pflanzensorten entstammten bereitsWeltraum dieser Methode. cm

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