Governeur Jerry Brown schränkt den Wasserverbrauch ein

Klimawandel: In Kalifornien steht der grüne Rasen vor dem Aus

Kalifornien USA Klimawandel
Kaliforniens Wasserreservoire sind, wie hier das Uvas Reservoir in Santa Clara County, fast ausgetrocknet. Foto: Don DeBold, CC BY 2.0
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Der kalifornische Garten- und Landschaftsbau bietet den Hausbesitzern Sukkulenten-Gärten an, oft mit heimischen Pflanzen. Fotos: Jeremy Levine Design, CC BY 2.0
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Der kalifornische Garten- und Landschaftsbau bietet den Hausbesitzern Sukkulenten-Gärten an, oft mit heimischen Pflanzen. Fotos: Jeremy Levine Design, CC BY 2.0
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Der kalifornische Garten- und Landschaftsbau bietet den Hausbesitzern Sukkulenten-Gärten an, oft mit heimischen Pflanzen. Fotos: Jeremy Levine Design, CC BY 2.0

Der Klimawandel macht sich immer deutlicher bemerkbar. Im US-Bundesstaat Kalifornien, der seit vier Jahren unter einer großen Dürre leidet, müssen Städte, Behörden und Bürger ihren Wasserverbrauch binnen elf Monaten um ein Viertel senken. Gouverneur Jerry Brown hat entsprechende Dringlichkeitsmaßnahmen per Rechtsverordnung verhängt. Der klassische grüne Rasen steht im "Golden State" vor dem Aus.

"Netter kleiner Rasen ist Vergangenheit"

Die neuen Regeln betreffen vor allem Privatgärten, Golfplätze, öffentliche Parks und Grünanlagen, Mittelstreifen auf Straßen und Friedhöfe. In dem sonnigen Bundesstaat können sie im Sommer nur mit viel Bewässerung am Leben erhalten werden. Nun sollen 464 ha öffentliche Rasenflächen Wasser sparend ausgestattet werden. 1100 Footballfelder an staatlichen Hochschulen und viele öffentliche Parks werden voraussichtlich Kunstrasen erhalten.

Unangenehme Verpflichtungen hält der Gouverneur auch für Hausbesitzern bereit. "Die Welt hat sich verändert, also müssen wir uns auch verändern", sagte Brown: "Die Vorstellung, dass da jeder einen netten kleinen Rasen vor der Haustür hat, den er jeden Tag bewässern darf, ist eine Sache der Vergangenheit." Bisher hatte er vergeblich mit finanziellen Anreizen versucht, eine Umstellung der Gärten auf trockenresistente Pflanzen zu erreichen.

Wer nun gegen die neuen Regeln verstößt, muss mit harten Strafen rechnen. Verhängt werden können Bußen bis zu 500 US-Dollar an Haus- und Golfplatzbesitzer, aber auch ein gänzlicher Ausschluss von der Wasserversorgung ist möglich. Zudem werden die Normen für Toilettenspülungen und Wasserhähne geändert. Auch die Wasserversorgung soll teurer werden.

Alles hängt an staatlicher Kontrollstelle

Alles hängt an der Umsetzung der Rechtsverordnung durch die lokalen Wasserverwaltungen. Sie warten jetzt auf eine Festsetzung der einzusparenden Wassermengen durch die staatliche Kontrollstelle für Wasserressourcen. Sie wird in kürze individuelle Regelungen für die 411 urbanen Wasserbezirke in Kalifornien vorlegen. Je nach Höhe des bisherigen Verbrauchs an kostbarem Nass kann es dort zu Abweichungen von den verordneten 25 Prozent Wassereinsparung nach oben oder nach unten kommen. Besonders hart wird es vor allem wohlhabende Gemeinden mit hohem Wasserverbrauch treffen. Bezirke die Ende Februar 2016 die festgelegten Ziele nicht erreicht haben, müssen jedenfalls ab 1. März täglich 10.000 US-Dollar Strafe zahlen.

Die Ursache des Wassermangels ist nicht nur der geringe Niederschlag in Kalifornien. Der ist ohnehin nie sehr hoch gewesen. Die Kalifornier hatten den fehlenden Regen im Flachland mit dem Schmelzwasser aus den östlich gelegenen Bergen, der Sierra Nevada, ausgeglichen. Dafür waren Reservoirs und ausgedehnte Leitungssysteme errichtet worden. Doch nun ist der winterliche Schnee auf den Bergen über mehrere Jahre in Folge ausgeblieben und die Reseroirs sind bald leer. Die Grundwasserreserven schwinden. Jetzt kann sich der Westküstenstaat den hohen Wasserverbrauch nicht mehr leisten. Das meiste Wasser verbraucht mit rund 80 Prozent die Landwirtschaft. Doch die will Gouverneur Brown noch schonen. Im zentralen Tal Kaliforniens wird auf einer Länge von 700km das meiste Obst und Gemüse in den USA produziert. Mehr als 40 Mrd. Dollar bringt der Verkauf kalifornischer Agrarprodukte jährlich ein.

GaLaBau baut neue Sukkulenten-Gärten

Viele kalifornische Garten- und Landschaftsbauunternehmen sowie Landschaftsarchitekten haben sich inzwischen auf den Bau von Gärten mit heimischen Sukkulenten wie Kakteen, Agaven, Echeverien, Aeonium und Dickblatt spezialisiert. Friedhöfe sind dazu übergegangen, ihre Rasenflächen durch Kies und Rindenmulch zu ersetzen. Sie werden durch Wege aus Natursteinplatten unterbrochen. Nur wenige Pflanzen lugen dort noch aus dem trockenen Material hervor.

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