25 Jahre Deutsche Baumpflegetage

Klimawandelprojekt ermittelt viele widerstandsfähige Baumarten

In diesem Jahr standen die Deutschen Baumpflegetage unter besonderen Vorzeichen: Zum 25. Mal trafen sich im April Baumpfleger aus Deutschland und der Welt in Augsburg, um sich über den nachhaltigen Umgang mit Bäumen auszutauschen. An drei Tagen kamen rund 1450 Fachleute aus 17 Nationen. Referenten aus sieben Ländern hielten mehr als 40 Fachvorträge. Nach einem Vierteljahrhundert hat sich die Tagung damit zur bedeutendsten europäischen Fortbildung für die Baumpflege entwickelt.

Forschungsergebnisse zu Kronenarchitektur

Anlässlich des Jubiläums hob Organisator Prof. Dirk Dujesifken den besonderen Geist der Deutschen Baumpflegetage hervor. "In Augsburg kommen Menschen zusammen, die für die ältesten Lebewesen dieser Erde leben und arbeiten. Diese Einstellung macht die besondere Atmosphäre der Veranstaltung aus", sagte er. Ulrich Pfefferer, ein Baumpfleger der ersten Stunde und Referent bei den ersten Deutschen Baumpflegetagen, habe es so ausgedrückt: "Das Herz der europäischen Baumpflege schlägt in Augsburg". Dujesifken würdigte auch das Engagement des Fachbeirates als das "Rückgrat und kreative Fundament" der Tagung.

Für das Jubiläum konnten die Veranstalter einen prominenten Redner gewinnen: Der französische Forstbotaniker Francis Hallé, der 2013 mit dem preisgekrönten Film "Das Geheimnis der Bäume" bekannt worden war, sprach erstmals in Deutschland über seine Forschungsergebnisse zur Kronenarchitektur. Er präsentierte verschiedene Architekturmodelle und erläuterte die Rolle der Reiteration für das Überleben der Bäume.

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Bäume der Zukunft vorgestellt

Den Reigen der Fachvorträge eröffnete Dr. Susanne Böll von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Sie stellte gemeinsam mit weiteren Referenten der LWG Ergebnisse des Klimawandelprojekts "Stadtgrün 2021" vor. In Kooperation mit sieben Baumschulen testet die LWG seit sieben Jahren 20 Baumarten auf ihre Eignung als deutsche Stadtbäume. Für die klimatisch verschiedenen Teststandorte zeigten sich im Rahmen der Studie besonders geeignete Baumarten, so das Fazit. Zu den Baumarten, die mit den prognostizierten klimatischen Veränderungen gut zurechtkommen, zählen verschiedene Lindenarten, Feldahorn, Säulenulme, Zelkove und der Zürgelbaum. Die LWG stellte in einem "Zukunftswald" im Außenbereich der Messe einige davon vor.

Ebenfalls im Fokus der Tagung stand die überarbeitete ZTV-Baumpflege, deren Veröffentlichung für den Sommer geplant ist. Prof. Dujesifken erläuterte in seinem Vortrag einige Änderungen und Streichungen im Regelwerk. Er betonte, dass die Überarbeitung dazu dienen solle, die ZTV-Baumpflege konkreter zu gestalten. Das betreffe vor allem Formulierungen, die verändert worden seien, um Klarheit zwischen den Vertragsparteien zu schaffen und damit über die Abrechnungen der ausgeführten Leistungen.

Wie auch in den Jahren zuvor wurde die Tagung von einer Baumpflege-Messe begleitet. Mehr als 140 Hersteller präsentierten hier ihre Produkte. Zusätzlich informierten sieben Themenausstellungen über aktuelle baumbiologische Entwicklungen. Exponate zahlreicher Baumschädlinge und Baumkrankheiten stellten die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) und das Julius Kühn Institut (JKI) aus. Weitere Beiträge widmeten sich der Baumpflanzung und Wurzelentwicklung sowie der Fichte als Baum des Jahres 2017.

Die Fachvorträge sind in einem Tagesband erschienen, der über die Webseite der Deutschen Baumpflegetage bestellt werden kann. Der Termin für die kommenden Fachtagung steht bereits fest: Vom 24. bis 26. April 2018 treffen sich Baumpfleger aus Deutschland und der Welt wieder in Augsburg.

Antje Kottich/globa

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