Brandenburg: Appell für Erhalt des Alleen-Kompetenzzentrums

Für die Etablierung des Kompetenzzentrums standen in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 250.000 Euro aus Fördermitteln der brandenburgischen Landesregierung zur Verfügung. Das Geld ging an die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA) in Großbeeren als Träger und Standort des Kompetenzzentrums. „Eine Verstetigung der Finanzierung wird angestrebt“, teilte das Landesverkehrsministerium noch im vergangenen Juni mit. Einen neuen Förderbescheid für das Jahr 2025 hat es aber noch nicht gegeben.
Seinen Nutzen entfaltet das Kompetenzzentrum vor dem Hintergrund des „Alleenkonzeption 2030“, die die Landesregierung in Potsdam im März 2024 verabschiedete. Sie verfolgt das Ziel, die 1.740 Kilometer historische Alleen an Bundes- und Landesstraßen in Brandenburg zu erhalten und zu entwickeln. Denn viele der Alleebäume in Brandenburg haben das natürliche Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Über 70 Prozent von ihnen sind über 80 Jahre alt.
Dafür soll das Kompetenzzentrum praxisbezogene Vorlauf-, Dienstleistungs- und Spezialaufgaben für Erhalt und Pflanzung von Straßenbäumen übernehmen. Zu seinen Aufgaben zählen zudem eine wissenschaftliche Beratung der Politik und die Umsetzung wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis. Zum Kompetenzzentrum gehört auch ein bereits angelegter Versuch in Müncheberg mit 33 Arten und Sorten potenziell zukunftsträchtiger Alleebäume.
„Es wäre für das ‚Alleenland Brandenburg‘ ein großer Rückschritt und gegenüber der Öffentlichkeit, den Fachkreisen wie auch anderen Bundesländern nicht vermittelbar, wenn die Landesregierung nun nach rund zwei Jahren erfolgreichen Wirkens dem ersten deutschen Alleenkompetenzzentrum die finanzielle Basis entziehen würde“, appellieren die Verbände der grünen Branche, des Umweltschutzes sowie die unabhängigen Wissenschaftler. Das Papier ist unter anderem vom Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg, dem Bund deutscher Baumschulen Brandenburg/Berlin, dem bdla Berlin/Brandenburg sowie dem BUND und dem NABU in Brandenburg unterzeichnet worden. cm
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