Ausgegraben

Kulturkampf um die Nilgans

Alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen ereigneten sich zweimal, schrieb einst Karl Marx: "Das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce." Anders gesagt: als Karikatur oder Komödie. Und so scheint es auch mit der Flüchtlingskrise zu sein. Ihre Wiederholung findet gerade in Frankfurt am Main statt. Hauptakteur ist die aus Nordafrika stammende Nilgans, verantwortlich ist das Grünflächenamt.

Die Auffassungen zur Nilgans könnten unterschiedlicher nicht sein. In der Offenbach Post ist die Nilgans ein "aggressiver Vogel", "penetrant und biestig", geht Jogger wütend an und steht auf der grauen Liste der "Potenziell Invasiven Arten". Ganz anders die Version der Frankfurter Allgemeinen: Sie schildert den Wasservogel als "nicht böse". Zwar habe er sich am Mainufer und am Ostpark-Weiher stark vermehrt, verschmutze mit Kot die Wege, doch sei er weder aggressiv, noch zähle er gar zu den invasiven Arten.

Nun soll das Grünflächenamt es richten. Ihm sind allerdings die Hände gebunden, weil die Tiere den Trick mit den ausgetauschten Gipseiern im Nest durchschaut haben und in Frankfurt nicht bejagt werden dürfen. Zum Glück weiß die Bild-Zeitung Rat. Sie hofft auf Möwen. Die fressen nämlich Gänseeier und sollen bereits nach Frankfurt unterwegs sein. "Zurzeit futtern sie sich schon durch die Wetterau." Vielleicht treffen die Möwen ja noch rechtzeitig ein, um den Kulturkampf am Main zu beenden.

Christian Münter

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