"Landscape Education for Democracy": Neu für HfWU-Studierende

Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Forschung und Bildung
LED-Koordinationstreffen in Nürtingen im August (v. l. n. r.): Dr. Luigi Bartolomei, Dr. Ellen Fetzer, Prof. Dr. Deni Ruggeri, Prof. Dr. Diedrich Bruns und Anna Szilagyi-Nagy. Foto: HfWU/Renner

Die Landschaft gehört allen. Welcher Wert ihr zugeschrieben, wie sie genutzt und gepflegt wird, ist eine Frage der demokratischen Mitbestimmung. Das ist der Grundgedanke des Projekts "Landscape Education for Democracy" (LED). Ziel der Initiative ist es, eine Lücke in der gestalterischen und planerischen Ausbildung zu schließen. Studierenden soll das Projekt ermöglichen, sich mit Fragen der Landschaftsdemokratie, des Landschaftsrechts und der Partizipation auseinanderzusetzen.

An der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen ist ein LED-Kurs seit kurzem als anerkanntes Modul im Studiengang "International Master of Landscape Architecture" integriert. Das Projekt wird gemeinsam von der HfWU, der norwegische University of Life Science, der Universität Kassel, der Szent István University in Budapest, der Universität von Bologna und dem in den Niederlanden ansässigen Le Notre Institut getragen. Das LED-Leitungsteam, bestehend aus Vertretern der Hochschulen, traf sich im August an der HfWU in Nürtingen.

"Demokratie ist mehr als nur wählen gehen. Sie fängt vor der eigenen Haustür an", sagt Dr. Ellen Fetzer, die das Projekt an der HfWU leitet. "Ein Grundgedanke der Landschaftsarchitektur ist daher, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen." An den Online-Kursen des LED-Projekts und den Workshops vor Ort haben bisher mehr als 200 Studierende aus aller Welt teilgenommen.

Gelebte Demokratie bedeute, für eine Haltung und Werte einzustehen, gemeinsam einen Interessensausgleich zu suchen, so Fetzer weiter. Das Landschaftsdemokratie-Projekt biete für die Teilnehmer einen konkreten Rahmen, sich diese Kompetenz anzueignen, Demokratie als konkrete Praxis einzuüben. "Zuhören trainieren und zu lernen, andere Sichtweisen wahrzunehmen, ist gerade in Zeiten von Social-Media-Plattformen wichtig, bei denen vor allem Selbstinszenierung eingeübt wird", ergänzt Dr. Luigi Bartolomei von der Universität in Bologna.

Prof. Dr. Diedrich Bruns von der Universität Kassel ist überzeugt, dass Studierende aus Ländern, in denen sich antidemokratische Entwicklungen abzeichnen, besonders von dem Kurs profitieren. Wie die Beurteilungen des Angebots zeigten, entwickeln die Studierenden ein kritischeres Bewusstsein und lernen zugleich, wie demokratische Prinzipien konkret angewendet werden können. "Landschaft" könne aber auch Demokratiedefizite verdeckten, wenn sie lediglich oberflächlich schön und funktional gestaltet sei, ergänzt Prof. Dr. Deni Ruggeri von der Norwegian University of Life Sciences.

Die Experten des LED-Leitungsteams waren bereits vor dem Start des Online-Kurses bestens untereinander vernetzt. Sie agierten zum Thema Landschaftsdemokratie aber bislang vor allem im eigenen kulturellen Kontext. Bei der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts werden gerade auch kulturelle Unterschiede deutlich. So spielen bei der Gestaltung des öffentlichen Raums bei den Italienern soziale Aspekte und das Zusammenleben eine wichtige Rolle. Die Deutschen und Niederländer stellen dagegen eher Belange des Naturschutzes in den Vordergrund. Der internationale Erfahrungsaustausch eröffnet nun einen weiteren Horizont. HfWU

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