Umfrage bringt unglaubliche Zahlen ans Licht

Landschaftsarchitekten und Gärtner weltweit an der Spitze der beliebtesten Berufe

Heimlich, still und leise haben sich die Berufe der grünen Branche an die Spitze der beliebtesten Jobs in den großen Industrienationen der Welt gesetzt.

Nach einer Umfrage des Stockholmer Konsumforschungsinstituts United Minds im Auftrag der Husqvarna Group in neun Ländern, darunter Deutschland, die USA, Russland, China und Australien, liegen Landschaftsarchitekten und -Designer auf dem ersten Platz einer Beliebtheitsskala. Die Gärtner rangieren auf Platz fünf, Grünflächenpfleger als eigene Sparte auf Platz 14.

Landschaftsarchitekt Platz 1, Gärtner Platz 5

Auf die Frage "Wenn Sie von Neuem beginnen könnten, welche der folgenden Berufe würden Sie wählen?", antworteten 21 Prozent den Stockholmer Forschern, sie würden gerne Landschaftsarchitekten werden. Damit steht der grüne Planer in der Rangordnung vor dem Arzt, dem Anwalt und dem Ingenieur. 14 Prozent würden gerne Gärtner werden. Sie sind damit beliebter als Lehrer, Geschäftsleute, Köche und Journalisten. 7 Prozent würden den Job des Grünflächenpflegers wählen (Platz 14), setzen ihn damit vor den Börsenmakler und den Feuerwehrmann.

Am beliebtesten sind die Berufe Landschaftsarchitekten und Gärtner in China. Sie belegen dort die ersten zwei Plätze der Beliebtheitsskala. Auch in Russland und Frankreich steht der Landschaftsplaner auf dem ersten Rang, wenn es darum geht, zu bestimmen, in welchem Job man noch einmal anfangen möchte. In Schweden finden sich Gärtner und Landschaftsarchitekt auf dem zweiten und dritten Platz der Rangordnung wieder, in Australien sind es die Plätze drei und fünf.

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In Polen steht der Landschaftsarchitekt noch auf einem guten dritten Platz, in Kanada findet er sich auf Rang 4. Weniger gut sieht es für die grüne Branche in den Vereinigten Staaten und in Deutschland aus, wo weder der Landschaftsarchitekt noch der Gärtner unter den fünf beliebtesten Berufen rangieren.

Kontrast: In Deutschland nicht unter Top 5

Auf die Frage welchen Beruf man ergreifen würde, wenn man noch einmal von vorn beginnen könnte, antworteten in Deutschland lediglich 9 Prozent der Befragten "Landschaftsarchitekt" (Platz 6), 7 Prozent "Gärtner" (Platz 13) und 2 Prozent "Grünflächenpfleger" (Platz 18). Ärzte, Ingenieure, Anwälte, Journalisten und Köche haben bei uns die Nase vorn. Der Gärtner muss sich darüber hinaus dem Lehrer, dem Polizisten, dem Geschäftsmann und dem Piloten geschlagen geben. Um die statistische Signifikanz der erfragten Zahlenwerte besser einschätzen zu können, hat United Minds parallel nach dem gesellschaftlichen Prestige der Berufe gefragt, also dem Ansehen, das von der Gemeinschaft einem Beruf zugeschrieben wird. Dabei stellt sich heraus, dass die persönliche Wertschätzung der Befragten für die Berufe der grünen Branche immer ein bisschen höher liegt als deren Ansehen in der Gesellschaft des jeweiligen Landes.

Beliebtheit und Ansehen nicht deckungsgleich

Allein in China liegen Landschaftsarchitekten und Gärtner sowohl auf der persönlichen als auch der gesellschaftlichen Bestenliste auf den vorderen zwei Plätzen. In Russland rutscht der Landschaftsarchitekt beim Sozialprestige von Rang eins auf Platz 4.

In sieben Ländern, darunter Deutschland, die USA, Kanada, Schweden und Frankreich, verschwindet er gemeinsam mit dem Gärtner ganz von den ersten fünf Plätzen. Die Berufe der grünen Branche werden also ganz persönlich hoch geschätzt. Zugespitzt formuliert: Sie sind grenzübergreifend Jobs des Herzens.

Für Prof. Martin Thieme-Hack von der Hochschule Osnabrück zeigt die Umfrage, welches enorme Potenzial im Beruf des Gärtners steckt: "Welcher andere Beruf könnte von sich sagen, dass er weltweit die Herzen der Menschen erreichen kann?" Im Wettbewerb um gute Nachwuchskräfte, aber auch bei der politischen Auseinandersetzung um berufspolitische Ziele könne das von großem Nutzen sein. Die neueste soziologische Forschung unterstützen Thieme-Hacks Thesen. Danach ist das Berufsprestige in den letzten Jahrzehnten zur wichtigsten Komponente des sozialen Status aufgerückt. Früher wurde er auch von Bildung und Einkommen bestimmt. Seit Mathematiker aber Taxi fahren und Philosophen als Hausmeister arbeiten, ist das vorbei.

Das gärtnerische Berufsprestige aufpolieren

Ein Problem sei allerdings, dass die Berufe der grünen Branche in Deutschland nicht so beliebt seien, wie in China, Russland, Frankreich oder Schweden, sagt Thieme-Hack. "Was spräche aber dagegen, mit einer gezielt gefühlsbetonten PR in dieser Richtung zu arbeiten?" Wenn der Gärtner in der Beliebtheitsskala nur wenige Plätze nach vorne rutsche, bedeute das viele neue Auszubildende und viele neue politische Projekte im Sinne des Berufsstandes. Thieme-Hack empfiehlt, die Umfrage des Stockholmer Konsumforschungsinstituts "zur Grundlage einer tiefer gehenden Studie zu nehmen".

Für GaLaBau-Unternehmer Albrecht Bühler aus Nürtingen, Gründer der Initiative für Ausbildung, sind die Umfrageergebnisse nicht wirklich erstaunlich: "Der Gärtner ist der Ankerpunkt für die Sehnsucht, draußen und mit der Natur zu arbeiten." Auch kreative und haptische Wünsche könne der Beruf erfüllen. Gerade junge Leute könnten für diesen Beruf gewonnen werden. Voraussetzung sei allerdings, dass ihnen von betrieblicher Seite ein positives Erlebnis geboten werde. Gelinge es, dieses Gefühl an die in der Berufswahl stehenden Jugendlichen zu vermitteln, könne der Berufsstand auch in Deutschland an die Umfrageergebnisse in anderen europäischen Ländern anknüpfen.

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