Dachbegrünungen, Parks und Baum-Rigolen

Leipzig 416 soll blau-grüne Modellstadt für Deutschland werden

Auf einem 25 ha großen Areal im Stadtteil Eutritzsch, entsteht in den nächsten Jahren Leipzigs größtes innerstädtisches Quartier. Stadt und Investor wollen das Projekt Leipzig 416 mit einer blau-grünen Infrastruktur und nachhaltigem Regenwassermanagement ökologisch bauen. Geplant sind rund sechs ha Parks und Grünflächen, 2100 Wohnungen mit Dachbegrünung und grünen Innenhöfen, ein Schul- und Sportcampus, Spielflächen, Gewerbe, sowie soziale und kulturelle Einrichtungen.

Das Vorhaben wird mit rund 2,8 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium aus Mitteln des Förderprogramms Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft (RES:Z) gefördert. Es soll vor allem in Sachen Klimaanpassung und Energieeffizienz ein bundesweites Beispiel für andere Städte werden. Zum Regenwasserkonzept gehören Gründächer und Baum-Rigolen. Die Versickerung und Speicherung des Niederschlagswassers bei Starkregenereignissen soll das städtische Kanalnetz entlasten. Auch das Mikroklima im Quartier wird so verbessert.

Schwammstadt mit drei Parks

Verwirklicht wird die Schwammstadt auf der Fläche eines ehemaligen Güterbahnhofs im Stadtteil Eutritzsch. Einige Bahnanlagen wurden in die Planung einbezogen: Das vorhandene, umzäunte Wasserrückhaltebecken der Bahn wird unverändert in das Regenwasserkonzept integriert. Der zentrale Park bietet Anwohnern aller Altersgruppen und Besuchern ein vielfältiges Angebot. Die Grünfläche gliedert sich in einen Naturpark, Quartierspark und Sportpark. Der wildere Naturpark an den Gleisen wird durch eine blumige, höhere Wiese gestaltet. Baumreihen und die Parkpromenade verbinden den Naturpark mit dem mittleren Abschnitt des Quartierparks.

Der Quartierspark hat eine große zusammenhängende Rasenfläche und bietet freie Nutzungs- und Spielmöglichkeiten. Hunderte Bäume sollen neu gepflanzt werden. Der tiefer gelegene große Parkbereich schützt die Wohnungen bei Starkregen vor Überflutungen. An den Quartierspark grenzen ein Spielplatz, sowie Sportfelder für Fußball und Basketball.

Im Zentrum des Parks sollen Baum-Rigolen zur Ableitung, Reinigung und Versickerung des Regenwassers bei Starkregen verwendet werden. Die Kombination von Versickerungsanlagen mit Bäumen ermöglicht einen besonders effektiven Wasserrückhalt. Das Niederschlagswasser sickert durch den Wurzelraum des Bodens und kann dabei bereits vom Baum aufgenommen werden.

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Dachbegrünungen und viele Bäume

Die Flachdächer des Quartiers sollen vollständig begrünt werden, 50 Prozent davon intensiv. Regenwasser soll dort zurückgehalten und verzögert abgeleitet werden, um das Lokalklima durch Verdunstungseffekte positiv zu beeinflussen. Auch die gemeinschaftlich von den Bewohnern genutzten Innenhöfe werden begrünt.

Im Plangebiet soll ein überdurchschnittlich hoher Baumanteil realisiert werden. Die Baumpflanzungen sollen einer Solarnutzung jedoch nicht entgegenstehen. Auch die bodennahe Belüftung in den Freiflächen darf nicht flächendeckend behindert werden, um den Abtransport von Spurenstoffen zu gewährleisten. Geeignet sind neben Baumgruppen in den Grünflächen auch Gruppierungen von Bäumen in den Freiflächen.

Koordiniert wird das Projekt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das die Vor- und Nachteile verschiedener Gründächer sowie die Wasserinfrastruktur erforscht. Auf diese Untersuchungen können die Projektbeteiligten zurückgreifen, zu denen unter anderen die Stadt Leipzig, die Kommunalen Wasserwerke und weitere Forschungseinrichtungen gehören. Elisabeth Voigt

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