Leserbrief

Dipl.-Ing. Jan Landen, GaLaBau-Unternehmer aus Köln-Mülheim, äußert sich zu dem Kommentar von Prof. Martin Thieme-Hack zur Debatte über eine Rückkehr zur Meisterpflicht in der Neuen Landschaft 3/2019, Seite 11.

In Ihrem Kommentar "Zurück zur Meisterpflicht?" halten Sie ja ein Plädoyer für die vielfachen Zertifizierungen statt sich für eine Rückkehr zur Meisterpflicht stark zu machen.

Verknappt zusammengefasst wurde ein ehemals guter Ausbildungsberuf im Handstreich einer unqualifizierten Konkurrenz mit Dumpingpreisen ausgesetzt. Die Qualität der Facharbeit ist stark gesunken. Hier entdecken eine reihe selbsternannter Fachleute ihre Chance und verkaufen eine Zertifizierung nach der andern. Prüfen Sie einmal, wie viele Zertifizierungen es im Bereich Baumpflege gibt. Aber es wird noch schlimmer! Bestandene Prüfungen werden mit Laufzeiten versehen und welchen Sinn macht eine PEFC anerkannte Zertifizierung wenn in nahezu allen Ausschreibungen dann doch (und sogar gegen die eigenen AGB) ausdrücklich der Billigste gesucht wird. Vielleicht verstehen Sie uns besser, wenn Sie sich einmal Ausschreibungen der öffentlichen Hand insbesondere die der Biologischen Stationen ansehen. Da ist es egal, ob Binnendünen mit Rückefahrzeugen befahren werden oder alte ölsiffende Traktoren in NSG arbeiten.

Wir sind eine nach KUQS zertifizierte Firma, deren Mitarbeiter/innen einen hohen Ausbildungsstand haben. Und wir kämpfen um Aufträge mit "nicht tarifgebundenen Firmen aus dem europäischen Ausland" (auch so eine Ausschreibungstextstelle). Wir brauchen die Unterstützung qualifizierte Professoren, sonst brauchen wir die auch nicht mehr.