Leserbrief

Coronavirus GaLaBau
"Unter dem Strich haben unser Firmen im Jahre 2020 – trotz Umsatzplus - nicht mehr verdient als 2019", schreibt Joachim Eichner. Foto: Gerhard Eichner Garten- und Landschaftsbau

Joachim Eichner, Geschäftsführer der Gerhard Eichner Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH und Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), beschäftigt sich kritisch mit dem Kommentar von Prof. Martin Thieme-Hack in der Neuen Landschaft 3/2021, auf Seite 12.

Ich bin eigentlich kein Freund von Leserbriefen. Da wird allgemein viel "Schmarrn" erzählt. Und diese, meine Anmerkungen sollten eigentlich auch kein Leserbrief, sondern nur Anregungen an einen Kommentator sein. Den mag das Unterstehende interessieren; vielleicht aber auch nicht. Wir sind ja jetzt im Lockdown. Unsere Regierung agiert planlos, die farbenfrohe Opposition freut sich und ich habe genügend Anlässe zum Denken.

Ich habe Ihren Kommentar in der NL 3/2021 interessiert gelesen. Es sind mir aber gleichwohl einige Gedanken dazu gekommen. Ja, es stimmt wohl. Der GaLaBau, so sagt man, hat erst mal von Corona profitiert. Einige Kollegen berichteten mir von Ihrem guten Jahr 2020. Ist diese, die eigene, Einschätzung richtig? Stimmt das dann auch? Können wir darauf stolz sein?

Ja, Gärtner sind stolz auf Ihre Arbeit und wollen schöne Gärten bauen. Sind sie aber die besten Kaufleute? Wann kommt der Einbruch? Sind wir auf mögliche Rückschritte vorbereitet?

Sie haben in Ihrem Kommentar nur die nackten Umsatz-Zahlen veröffentlich. Ja, ich weiß es auch. Das war schon immer so. Und es sieht halt auch richtig gut aus. Eingepreist sind dort natürlich auch zum Beispiel Lohn- und Preiserhöhungen. Auch die allgemeine Verwaltung wird auf Grund der Überregulierung immer kostenintensiver. Nicht vergessen sollte man auch die sonstigen "Corona-bedingten" Probleme.

Hier nur ein paar Beispiele: zugesagte Lieferungen kamen verspätet, ausländische Subs von Vorunternehmern sind nicht mehr erschienen, Gerüste blieben stehen, Termine wurden nicht eingehalten dann verschoben. Wir haben verspätet angefangen, unterbrochen, weitergearbeitet. . . Ämter sind den "Corona-Modus" gefallen, Architekten und Bauleitende haben sich nicht mehr auf die Baustellen getraut mit der Folge, das Pläne und Anweisungen fehlten.

Auf die Auswertung des "GaLaBau-Checks" bin ich auch deswegen gespannt. Sie auch? Ich prophezeie: Unter dem Strich haben unser Firmen im Jahre 2020 - trotz Umsatzplus - nicht mehr verdient als 2019. Viele davon sogar weniger.

Ich will aber sicherlich nicht klagen. Es hätte viel schlimmer kommen können. Wir durften im Gegensatz zu anderen Branchen durcharbeiten. Dafür könnten wir dankbar sein; vielleicht auch ein wenig demütig.

In wie weit die Erfolgsgeschichte des GaLaBaus fortgeschrieben werden kann, wird sich sicherlich ab 2022 ablesen lassen. Hat der öffentliche Auftraggeber noch das Geld um weiterhin grünere Städte bezahlen zu können? Braucht die Industrie in absehbarer Zeit neue Produktionshallen und Büros? Kann sich der Häuslebauer die immer höheren Quadratmeter-Preise der Neubauten noch leisten? Gibt der Privatkunde sein Gespartes in Zukunft wieder mehr für Urlaub, Möbel und Designerküchen aus?

Wie auch immer. Vielleicht wäre ein Weniger an Umsatz, letztendlich bei besserer Planung, sogar ein Plus beim Gewinn. Selbst wenn es in nächster Zeit eine Umsatzdelle geben sollte: Wir hatten jetzt 20 gute Jahre und würden von einer sehr hohen Stufe auf eine eben etwas tiefere fallen.

Es wird sich noch ein Einiges verändern. Der GaLaBau war schon immer innovativ und hat sich schnell auf neue Gegebenheiten eingestellt. Die Pandemie wird die Menschheit wohl in absehbarer Zeit in den Griff bekommen. Gilt dies auch für den Klimawandel? Wir leben in einer spannenden Zeit. Und, wir werden es erleben.

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