Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

In manchen militärischen Einheiten steht erbarmungsloses Schleifen auf dem Stundenplan junger Rekruten. So sind junge Menschen jedoch nur schwer zu motivieren. Wie Menschenführung gut funktioniert, soll Gärtnermeistern deshalb rechtzeitig beigebracht werden. Doch in manchen Bundesländern entzog sich etwa die Hälfte der Meisterprüflinge allen Fragen zu diesem Thema. Möglich wurde das durch den Ausbilder-Eignungsschein, der den Prüfungsabschnitt Berufsausbildung und Menschenführung bis vor kurzem ersetzte.

Nun hat das Bundeslandwirtschaftsministerium mit der Faust auf den Tisch geschlagen: In einer novellierten Prüfungsverordnung zum Gärtnermeister wird festgelegt, dass Meister nur werden kann, wer in einer schriftlichen Arbeit und einem ausführlichen Fachgespräch seine Fähigkeiten zum Umgang mit Menschen zuvor unter Beweis gestellt hat. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hatte bereits seit langem darauf gedrängt, das Tricksen zu unterbinden. Ab Seite 5 lesen Sie mehr.

Das erste Quartal dieses Jahres ist für die meisten Landschaftsgärtner so gut ausgefallen wie prognostiziert. Die Auftragsbücher der Betriebe sind gut gefüllt. Im Bereich Pflege reichen die Aufträge durchschnittlich für zwölf Wochen Vollbeschäftigung, im Bereich Neubau für elf Wochen. Rund 44 Prozent der GaLaBau-Unternehmer spüren eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Da hat BGL-Präsident August Forster wohl recht, wenn er auf Seite 7 verkündet: "Grün ist weiter auf der Überholspur."

Eine neue europäische Verbraucherrichtlinie und ein erweitertes Widerrufsrecht privater Auftraggeber hat im GaLaBau viele Ängste geschürt. Einzelne Fachverbände haben ihren Mitgliedern deshalb empfohlen, Kunden vorsichtshalber genaue Widerrufsbelehrungen unterzeichnen zu lassen. Bau-Fachanwalt Rainer Schilling sieht manches gelassener. Allerdings: "Die neuen rechtlichen Regelungen geben den Verbrauchern viel Macht und zum Teil auch Gelegenheit zum Missbrauch ihrer Macht."

Ich wünsche ihnen einen kühlen Kopf in heißen Tagen. Es grüßt Sie herzlichst

Ihr Christian Münter

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