Pflanzenverwendung / New German Gardening

Liebenswerter Wiesensalbei

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Sind sie auch ein Wiesentyp? Mich faszinieren jedes Jahr von Neuem die leider selten gewordenen artenreichen Wiesen unserer Landschaft. Eine wertvolle Pflanze dieses Lebensraums ist der Wiesensalbei (Salvia pratensis).

Seine Verbreitung erstreckt sich von Kleinasien, über den Kaukasus bis ins Mittelmeergebiet, von wo er sich gen Norden ausbreiten konnte und nun sogar in kleineren Gebieten in Mittelschweden vorkommt. Man findet ihn heute allerdings auch in Nord-Amerika, dort wurde er eingeschleppt und gilt als Neophyt. In unseren Breiten wächst er in Pflanzengesellschaften von Magerrasen, Halbtrockenrasen, warmen Fettwiesen und Böschungen auf sommerwarmen, kalkhaltigen Lehmböden. Mit bis zu einem Meter tiefen Pfahlwurzel ist Salvia pratensis gut an trockene Standorte angepasst.

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Der Wiesensalbei wird je nach Standort und Witterung 30 bis 60 cm hoch. Ihre runzeligen, grundständigen Blätter sind lang gestielt, herz-eiförmig und unregelmäßig stumpf gezähnt. Von Mai bis Juni stehen die 2 bis 2,5 cm großen, violett-blauen Lippenblüten an den zahlreichen lockeren, quirligen Teilblütenständen. Ihr Nektar bleibt langrüsseligen Insekten, vor allem Hummeln, vorbehalten. Die Insekten landen auf der Unterlippe, in der helmförmigen Oberlippe verbergen sich die zwei Staubblätter und der Griffel, die sich durch einen Hebelmechanismus absenken und das Insekt an der Oberfläche streifen. So nehmen sie den Pollen von Blüte zu Blüte mit und sorgen für die Bestäubung. Die Spaltfrüchte reifen bis in den August und werden durch den Wind oder Tiere verbreitet. Schneidet man den Wiesensalbei nach der ersten Blüte zurück, erblüht er im September erneut.

Die liebenswerte Wildstaude eignet sich hervorragend zur Aussaat oder Pflanzung in naturnahen Gärten und großflächigen Grünanlagen. Zusammen mit Achillea millefolium, Anthyllis vulneraria, Leucanthemum vulgare, Briza media, Filipendula vulgaris und Centaurea scabiosa können wir dadurch einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz auch auf kleinen Flächen schaffen. Die weiße Sorte 'Swan Lake'´ und die rosa Sorte 'Rose Rhapsody'´ bringen mehr Abwechselung in der Farbwahl.

Ich musste leider miterleben, dass die natürlichen Standorte sehr gefährdet sind. Ihre Pflege und das Fachwissen darum sind sehr entscheidend. In meiner Nachbarschaft gab es eine artenreiche Hangwiese, auf der ich oft viele Insekten beobachten konnte, ein purer Genuss! Eines Tages stellte ich fest, dass sich offenbar was geändert hat. Zunächst bekam die Wiese einem mächtigen, neuen Zaun, darauf folgte der Traktor mit dem Düngerstreuer und der artenreiche Lebensraum Wiese war nach kurzer Zeit verschwunden, die mastigen Gräser verdrängten die Kräuter sehr schnell, dafür hatten drei Pferde mehr Futter.

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