Limburg: Bischofs-Garten mit Folgekosten für 1,1 Millionen

Zu der Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat auch der teure Neubau des Bischofs-Gartens beigetragen. Der "Mariengarten" ist Teil des Bischofssitzes und liegt am unteren Hang des Domberges. 2010 wurde er im Auftrag des Bischofs für 783.970,52 Euro neu gebaut. Dafür ließ er eine nagelneue Anlage abreißen.

Kurz nach dem Amtsantritt Tebartz-van Elsts wurde im Oktober 2009 ein kreisförmiges Steinlabyrinth im Zentrum des mit Hecken und Mauern eingefriedeten Gartens fertig gestellt. Nach Informationen des Hessischen Rundfunks war es noch vom Vorgänger des Bischofs angeschoben worden. Doch bereits im Frühjahr 2010 wurde das Labyrinth wieder ausgebaut. Angeblich hatte der Frost ihm irreparable Schäden zugefügt.

Mit Radlader und Raupenbagger wurde der Garten ein zweites Mal binnen kurzer Zeit auf Vordermann gebracht. Nach Vorstellungen des Bischofs entstand ein moderner Designer-Garten. Vier weiß eingefasste Hochbeete formen nun ein Kreuz. Alte Rasenflächen wichen hellem Kies. Rund um die Hochbeete wurden alte Gehölze entfernt und junge Bäume im Halbkreis gepflanzt.

Damit nicht genug: Weil der Bischof von seiner Wohnung auf kürzestem Weg in den Garten gelangen wollte, so die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, musste die Rückwand des dazwischen liegenden Diözesanmuseums durchbrochen und eine Tür eingelassen werden. Allein die im Inneren des Gebäudes liegende neue Tür kostete knapp 340.000 Euro. Mit den Folgekosten steigen die tatsächlichen Kosten des Gartenprojekts damit auf mindestens 1,1 Millionen Euro.

Von den Kosten für den Bischofs-Garten gingen 559.001,56 Euro an ausführende GaLaBau-Unternehmen, die Planung durch einen Landschaftsarchitekten schlug mit 79.075,35 Euro zu Buche. Das geht aus einer vorläufigen Kostenaufstellung des Büros BLFP Frielinghaus Architekten in Friedberg aus dem September dieses Jahres hervor.

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