Los Angeles will Rasen im Privatgarten abschaffen

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts prägen kleine Vorstadthäuser mit Rasen, Swimming Pool und Doppelgarage das Stadtbild von Los Angeles. Geht es nach der Stadtverwaltung, soll sich das ändern. Seit vier Jahren zahlt die Wasser- und Energieversorgungs-Behörde den Eigentümern privaten Grüns Zuschüsse, wenn sie ihren Rasen durch trockenheitsresistente Bepflanzungen oder Mulchflächen mit versickerungsfähigen Pflasterbelägen und Wegen ersetzen.

Der Grund für das "Residential Drought Resistant Landscape Incentive Program" liegt im Klimawandel. Seit Jahren ist in der östlich L.A.s gelegenen Sierra Nevada nicht mehr so viel Schnee gefallen wie früher. Das Wasseraufkommen im San Joaquin-Sacramento Delta ist seither nicht mehr so hoch wie ehedem. Die Folge: Die Menge an Trinkwasser, die von dort durch ein System von Kanälen, Tunneln und Pipelines nach Los Angeles transportiert wird, hat deutlich abgenommen.

Nun sollen die Einwohner der Metropolregion Wasser sparen. 30 bis 40 Prozent des Wassers werden in Los Angeles außerhalb von Gebäuden verbraucht, hat die Stadtverwaltung herausgefunden. Das ist kein Wunder, denn im Sommer regnet es dort zwischen Mai und Oktober fast gar nicht und die Durchschnittstemperatur beträgt fast 23 Grad. So setzt die Stadtverwaltung den Hebel bei der Pflege der vielen privaten Gärten und der Gewerbeparks mit ihren ausgedehnten Rasenflächen an. Ihr Rechenexempel: Ein Quadratfuß (0,09 m²2) traditionellen Rasens benötigt in Los Angeles rund 127 cm Wasser jährlich. Die meisten trockenresistenten Pflanzen brauchen in der gleichen Zeit und auf der gleichen Fläche jedoch nur 2,54 cm HO.

1,50 US-Dollar pro Quadratfuß (0,09 m²) bot die Wasser- und Energiebehörde daraufhin jenen Eigentümern an, die ihre Grundstücke neu gestalten wollten. Rund 850 Gartenbesitzer haben in den vergangenen vier Jahren das Angebot genutzt. Rund 139.000 m² Rasenflächen wurden umgewandelt. Doch das ist der Stadtverwaltung nicht genug.

"Die Stadt will noch mehr Rasenflächen loswerden", erklärte Molly Peterson von der Abteilung für Wasser und Energie, "deshalb will sie die Entscheidung zum Umbau versüßen." Der Zuschuss für jeden Quadratmeter umgewandelter Rasenfläche wurde auf zwei US-Dollar erhöht. "Zwei Dollar pro Quadratfuß können einige tausend Dollar in der Tasche eines durchschnittlichen Hausbesitzers bedeuten." Ihre Verwaltung hofft, so das Interesse an den Zuschüssen zu erhöhen. Doch bevor die öffentlichen Mittel fließen, müssen die Grundeigentümer die Pläne ihrer landschaftsgärtnerischen Maßnahmen der Verwaltung zur Begutachtung einreichen.

Sind die Gelder bewilligt und die Rasenflächen umgewandelt worden, kommt der Prüfer von der Gewässerschutz-Abteilung in den Garten. Ist alles wie angekündigt eingebaut worden, gibt er der Stadtkasse schließlich grünes Licht.

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