New German Gardening

Mannigfaltiges Miscanthus

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Gräser Pflanzenverwendung
Im Schaugarten von Lianne Pot in den Niederlanden können viele spannende Miscanthus Sorten nebeneinander bewundert werden. Foto: Ulrike Battmer

Diese imposanten Gräser gehören zu den beeindruckenden Pflanzen im herbstlichen Staudenbeet. Je nach Art und Sorte können die stattlichen Gewächse Höhen von bis zu 3,5 Meter erreichen. Ihre Heimat ist der Himalaya, China, Japan und Sibirien, dort wachsen sie in offenen Hanglagen und feuchten Ebenen und können mitunter große Bestände ausbilden.

In den 1980ziger Jahren hat sich Ernst Pagels intensiv mit der Selektion von Miscanthus-Sorten beschäftigt. Es gelang ihm als erster Miscanthus sinensis 'Gracillimus' im Gewächshaus zum Blühen zu bringen. In den folgenden Jahren selektierte er mehr als 50 Sorten wie zum Beispiel 'Ferner Osten', 'Ghana', 'Graziella', 'Große Fontaine', 'Malepartus' aus. Vor allem in Europa und den Vereinigten Staaten begründete sich dadurch eine neue Gestaltungstradition, das ornamental Grass Gardening (Mattern 1993). Miscanthus sind gestalterisch vielfältig einsetzbar. Die riesigen Miscanthus x giganteus, Sorten wie 'Aksel Olsen' und 'Jubilar' aber auch M. sinensis 'Große Fontaine', 'Silberfeder' und M. sin. var. Condensatus 'Cosmopolitan' können als Solitär, als abgrenzendes Element und Sichtschutz mit anderen Hochstauden in großen Parkanlagen verwendet werden. Kleine Zwerge wie Miscanthus oligostachys oder aber auch M. sinensis 'Adagio', 'Little Miss', 'Morning Lights' fügen sich auch gut in kleinere Privatgärten ein. Hingucker sind natürlich auch Miscanthus mit attraktiven Blüten wie M. sinensis 'Graziella', 'Ferner Osten', 'Große Fontaine' und 'Silberfeder' oder mit buntem Herbstlaub wie M. sin. var. Purpuracens, 'Ghana' und 'Fire Dragon'. In den letzten Jahrzehnten sind immer mehr panaschierte Sorten wie M. sinensis 'Morning Light', 'Little Zebra', 'Silberpfeil', 'Cabaret' und 'Zebrinus' auf dem Markt erschienen. Sie unterscheiden sich teils erheblich im Wuchs- und im Blühverhalten von dem grünlaubigen Chinaschilf.

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Gräser Pflanzenverwendung
Mit leuchtender Herbstfärbung und fluffig seidigem Blütenstand ist Miscanthus \'Fire Dragon\' ein wahrer Hingucker. Foto: Ulrike Battmer

Aufgrund ihrer hohen Konkurrenzkraft können sie reine Miscanthusbestände bilden und sich in warmen, feuchten Gebieten über Samenflug vermehren. Durch die Selektion früh blühender Sorten wurde diese Gefahr auf kühlere Regionen ausgeweitet, das konnte man mit den alten, spätblühenden Sorten und sterilen Klonen ausschließen. Junge Pflanzen sind leider anfangs nicht ausreichend winterhart, so dass eine Frühjahrspflanzung zu empfehlen ist. In der Verwendung sollte man ihren späten Austrieb beachten und sie dementsprechend mit frühstartenden Stauden und großen Geophyten kombinieren. Ebenso wichtig ist zu beachten, dass ihre Horste sich anfangs langsam entwickeln und man in unmittelbarer Nähe den Boden eher mit kurzlebigen Pflanzen bedeckt. Die Winterhärte ist sehr unterschiedlich, einige Arten und Sorten brauchen mehr Wärme als andere, sie können in kühlen Regionen ihre Überwinterungsknospen nicht vollständig ausbilden. Den Pflanzen hilft eine eher magere Nährstoffversorgung, die Überwinterungsknospen können so schneller ausreifen. Anspruchsvollen Arten und Sorten genügt die Wärmesumme in Norddeutschland und in den Hochlagen der Mittelgebirge oft nicht, hier sollte besser auf robustere Sorten zurückgegriffen werden. Die großen Miscanthushorste bieten vielen Lebewesen eine geschützte Unterkunft in der kalten Jahreszeit, um diese nicht zu stören, ist es ratsam die alten Triebe je nach Witterung erst im Spätwinter oder besser noch im Frühjahr zurückschneiden. Das Material kann gehäckselt werden und der Pflanzung als Mulchschicht dienen, so werden gleich Nähstoffe zurückgeführt und die Feuchtigkeit verbleibt länger im Boden.

Spannend ist die Miscanthusverwendung nicht nur im gärtnerischen Bereich. Sie zählen zu den C4 Pflanzen und können effektiver als andere Pflanzen das zur Verfügung stehende Wasser nutzen und zudem mehr CO2 festlegen. Als nachwachsender Rohstoff sind sie vielseitig einsetzbar. Mittlerweile wird Miscanthus x giganteus teils großflächig als Energiepflanzen angebaut, man kann sie als Brennstoff verwenden, als Mulchmaterial, Dämmstoff zur Isolierung von Gebäuden und auch aus ihnen Papier herstellen.

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