Ausgegraben

Max Thinius

Max Thinius ist Futurologe und damit Spezialist für das #NextBigThing. Er ist zu Gast bei Axel Springer, Mercedes und Volkswagen. Für ihn ist die Digitalisierung die „zukünftig prägende Struktur von Gesellschaft, Wirtschaft, Alltag, Politik, Bildung, Siedlungsformen usw.“ Nach seiner Auffassung erleben wir gerade den Wechsel einer Epoche: von der „Moderne“ in eine „humanistisch-ökologische Moderne“, manchmal spricht er auch vom „Übergang der industriellen in die digitale Ära“. Nun hat sich Thinius mit der Zukunft urbaner Gärten beschäftigt. Per Satellit könnten ihre Besitzer bald die Flächen überwachen lassen und Infos über erkennbare Schadstellen erhalten. Aus diesen Kundendaten könne dann auch die grüne Branche Informationen gewinnen, darüber „wer wann was brauchen wird“.

Der Futurologe sieht schon neue Berufe entstehen: „Manager*in satellitengestützte Grünflächenpflege“, „KI-unterstützte*r Sales-Assistent*in für Gartenplanung“ oder „Koordinator*in für Klima, Flora und Artenschutz“. Eine schöne neue Welt. Aber wie muss ich mir das vorstellen? Sollen GaLaBau-Kunden in ihrem Gartenrefugium künftig beständig von oben fotografiert werden? Mit hochauflösenden Kameras, die jedes Detail des Gartenlebens dokumentieren? Zum Beispiel, wenn der Landrat mit einem Bauchklatscher im Swimmingpool landet? Oder der Rechtsanwalt einen Joint dreht? Sollen Landschaftsgärtner diese Fotoperlen betrachten, immer auf der Jagd nach einer gelblich-bräunlichen Schadstelle im Garten? Ich finde, manche Futurologen könnten ihre Arbeit künftig auch einem Algorithmus übertragen.

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