GALK legt Online-Umfrage vor

Mehrheit macht Wahl des Wohnorts von Grünanlagen abhängig

Grünflächen
98 Prozent der Einwohner von deutschen Mittel- und Großstädten halten Grün- und Parkanlagen für "sehr wichtig" oder "wichtig". Foto: DGZ

Grünanlagen stehen ganz hoch im Kurs. Nach einer Online-Umfrage der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) halten 98 Prozent der Einwohner von Mittel- und Großstädten Grün- und Parkanlagen für "sehr wichtig" oder "wichtig". Mehr als 77 Prozent der Befragten gaben an, dass bei der Wahl des Wohnortes die Bedeutung von Grün und Landschaft für sie entscheidend war. Lediglich sieben Prozent der Menschen interessierte das nicht. Getrübt wird die Umfrage allerdings durch einen methodischen Fehler.

Grünanlagen dienen der Entspannung

Friedhöfe, Spielplätze und öffentliche Sportanlagen werden im Stellenwert geringer eingeschätzt. Vermutlich, so die GALK, weil diese Anlagen überwiegend nur von bestimmten Benutzergruppen frequentiert werden.

Allerdings bewerten die Befragten die Bedeutung von Spielplätzen mit 76Prozent relativ hoch, obwohl bei 70 Prozent aller Teilnehmer keine Kinder im Haushalt leben.

Die mit Abstand wichtigsten Gründe, in den Park zu gehen, sind die entspannende Wirkung (87,7 %), frische Luft zu tanken (86,1 %) und der Natur nahe zu sein (79,7 %). Dabei geht die Wertschätzung von Grünflächen quer durch alle Altersgruppen. Die umstrittenen Feste und Veranstaltungen im Grünen, die neben viel Müll auch große Schäden hinterlassen, werden nur von 18,4 Prozent der Befragten geschätzt. 45,8 Prozent würden das öffentliche Grün dafür nicht aufsuchen.

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Die Bedeutung von Grün und Landschaft für die Wahl des Wohnortes ist seit 2004 beständig gestiegen, so die GALK-Umfrage. (Bewertung "sehr wichtig" und "wichtig" in Prozent) Grafik: Neue Landschaft

Junge und Alte sind die Hauptnutzer

Menschen unter 18 Jahren messen Grünanlagen zwar einen geringeren Stellenwert zu, als ältere Menschen. Trotzdem zählen die unter 18-Jährigen zu den Hauptnutzern von Grün- und Parkanlagen: 31,1 Prozent halten sich dort täglich auf, vor allem wenn die Erholungsräume am Stadtrand liegen. Übertroffen werden sie dabei nur noch von den über 64-Jährigen. Von ihnen sind 34,66 Prozent täglich im öffentlichen Grün unterwegs.

Insgesamt besuchen über 75 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche Grün- und Parkanlagen. Die wichtigste Besuchszeit ist das Wochenende. Nur vier Prozent der Befragten nutzen Grün- und Parkanlagen an Samstagen und Sonntagen gar nicht oder nur selten.

Städter loben gärtnerischen Zustand

Mit dem gärtnerischen Zustand der Grünflächen ist die Mehrzahl der Städter (61 %) zufrieden. Schlechter wird die Sauberkeit der Anlagen bewertet. 61,38 Prozent gaben den Park- und Grünanlagen die Schulnoten eins oder zwei, nur 38,62 Prozent entschieden sich für die Noten drei bis fünf. Kritischer sehen die Befragten die Sauberkeit im öffentlichen Grün. Fast die Hälfte (48,63 %) benoten die Sau-berkeit mit drei bis fünf. Gerade 51,37Prozent gegen die Schulnoten 51,37 Prozent.

Der überwiegende Teil der Befragten hat die Möglichkeit, zur Erholung auf privates Grün zurückzugreifen. Bei 41Prozent der Befragten ist das jedoch nur auf eine kleine Fläche wie einen Balkon oder eine Dachterrasse beschränkt. Auf die Wertschätzung des öffentlichen Grün hat das jedoch keine Auswirkungen. Egal ob jemand ein privates Fleckchen Grün in der Stadt nutzen kann oder nicht, die Bedeutung von der Stadt unterhaltener Grünanlagen wird durchgängig sehr hoch eingeschätzt.

Methodischer Fehler verfälscht Ergebnis

Getrübt wird die Meinungsumfrage durch einen methodischen Fehler. Teilgenommen hatten 9486 Menschen in 15 Großstädten und drei Mittelstädten. Erstmals fand die Umfrage im Internet statt. Dazu wurden Fragebögen auf die Website der jeweiligen Kommunen gestellt. Teilnehmen konnte jeder Interessierte, der in den Medien davon erfahren hatte. Entgegen den Regeln der empirischen Sozialforschung gab es deshalb keine Zufallsstichprobe, die mathematisch-statistisch zuverlässige Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit erlaubt. Die sehr große Anzahl der Befragten, kann den methodischen Fehler nicht kompensieren.

Manche Resultate der Studie erscheinen bei näherer Betrachtung wenig wahrscheinlich. Dazu zählt die Darstellung, dass bei 70 Prozent aller Teilnehmer keine Kinder im Haushalt leben sollen. Auch dass Spielplätze und öffentliche Sportanlagen bei Städtern einen geringeren Stellenwert genießen sollen als Grün- und Parkanlagen mutet merkwürdig an. Möglicherweise haben überdurchschnittlich viele Kinderlose an der Umfrage teilgenommen. cm

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