Mitgliederversammlung des Fachverbands Mecklenburg Vorpommern

Minister lobt: "GaLaBauer eine besondere Art von Menschen"

Fachtagungen und Kongresse
Schlosshotel Fleesensee war das schöne Ambiente der Mitgliederversammlung. Foto: Alfred Niesel

Olaf Kirsch, Präsident des Fachverbandes Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Mecklenburg Vorpommern, konnte rund 100 Teilnehmer begrüßen. Tagungsort war das Schlosshotel Fleesensee in Göhren-Lebbin, ein schönes Ambiente. In seinem Grußwort konnte er auf die Erfolge der Branche verweisen. 2016 verzeichnete die GaLaBau- Branche bereits zum 8. Mal in Folge einen neuen Umsatzrekord. Der bundesweite Jahresumsatz stieg auf 7,48 Mrd. Euro, ein Plus von 4,68 Prozent zum Vorjahr. Der Marktanteil im Privatgartenbereich liegt weiterhin bei etwa 60 Prozent.

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Ein großes Dankeschön vom Präsidenten der Landschaftsgärtner aus Mecklenburg Vorpommern für Gerald Jungjohann für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken für den Verband. Foto: Alfred Niesel

Auch die Landschafsgärtner in Mecklenburg Vorpommern sähen überwiegend optimistisch in die Zukunft. Grün ist in, die daraus resultierende Nachfrage nach Fachbetrieben des GaLaBau sei auch hier entsprechend vorhanden. Da der Privatkundenmarkt in Mecklenburg Vorpommern aber nicht so stark etabliert ist wie in vielen anderen Bundesländern, sind die öffentlichen Auftraggeber enorm wichtig für viele Unternehmen. Deshalb wies Kirsch besonders darauf hin, dass die beschlossene Umsatzsteuerprivilegierung für Kommunen ein gravierendes Problem für die Betriebe ist.

Trotz der erfolgreichen BUGA 2009 in Schwerin gäbe es in Mecklenburg Vorpommern keine politische Rückendeckung für Landesgartenschauen, so Kirsch. Das sei sehr bedauerlich, da neue Impulse für Grün - und das heißt Lebensqualität - kombiniert mit städtebaulichen und touristischen Entwicklungen einer Stadt oder einer Region unverzichtbar sind. Man freue sich aber, dass Schwerin erneut den Zuschlag für eine BUGA für das Jahr 2025 erhalten hat. Das Land als wichtigster Fördermittelgeber habe aber noch keine Aussagen über die Finanzierung und damit auch über das Zustandekommen der BUGA getroffen.

Kirsch verwies in seiner Rede auch auf die erfreulich positiven Effekte der PR-Kampagne und Aktivitäten des Landesverbandes 2016, unter anderem das gemeinsame Sommerfest der grünen Verbände auf Schloss Basedow im August, gleichzeitig die Begehung des 100. Todestages von Peter Joseph Lenné, eine sehr gut entwickelte Nachwuchswerbearbeit mit Auftritten des Verbandes auf allen wichtigen Berufsmessen in allen Regionen des Landes, Aktivitäten in den Schulen und den Berufsinformationszentren der Agenturen für Arbeit sowie die stetige Arbeit in den Gremien des Bundesverbandes , des Landwirtschaftsministeriums des Landes, der Agenturen für Arbeit, der Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern sowie weiteren gesellschaftlichen Foren.

Kirsch schloss seine Rede mit einem großen Dank an alle Helfenden, an Prüfer, Juroren, Helfer bei Veranstaltungen oder Mitglieder in Ausschüssen und Beiräten. Ein besonderes Dankeschön bekam Gerald Jungjohann für sein jahrelanges ehrenamtliches Wirken für den Verband. Er war von 1999 bis 2004 Vorstandsmitglied, von 2005 bis 2010 Vorstandsvorsitzender und von 2011 bis 2017 Präsidiumsmitglied. Jetzt gab er dieses Amt auf, weil er seit 2015 BGL-Vizepräsident und Vorsitzender des BGL-Ausschusses Landschaftsgärtnerische Fachgebiete ist.

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Dr. Till Bachhaus, ein Minister zum Anfassen und ständiger Gast bei denLandschaftsgärtnern. Foto: Alfred Niesel

Wo gibt es das schon, dass ein Minister wie Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg Vorpommern, Jahr für Jahr bei der Mitgliederversammlung eines so kleinen Verbandes dabei ist. Auf die Frage, warum er denn immer komme, sagte er, Landschaftsbauer seien eine besondere Art von Menschen. Ihre Ausstrahlung sei sehr viel besser als die anderer Berufe. Er ziehe den Hut vor der Entwicklung des Landschaftsbaus. Erfreulich sei, dass die Umsätze im Privatbereich langsam ansteigen. Als öffentliche Hand stelle das Land Mecklenburg Vorpommern 60 Mio. Euro für die Pflege und Unterhaltung von Schlossgärten zur Verfügung. Der Landschaftsbau sei wichtig für den Klimaschutz. Bezogen auf Gartenschauen sei er bereit, sich für eine Finanzierung einzusetzen, aber auch die Durchführungshaushalte müssten stimmen. Politik leide an der mangelnden Fachlichkeit, so Dr. Backhaus, deshalb sei es wichtig, sich einzumischen. Im Unterschied zu anderen Branchen meckere der Landschaftsbau nicht, sondern trage seine Bedenken sachlich vor.

In einem Fachvortrag "Zur Digitalisierung als Chance" sagte Dr. Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, dass die Nutzung digitaler Technologien alle Lebensbereiche durchdringe. Das Internet erlaube die Vernetzung zwischen den Wirtschaftsakteuren. Durch die Industrie 4.01 wird die interne Automatisierung durch die Digitalisierung der Schnittstellen nun unternehmensübergreifend. Die Nutzung moderner digitaler Technologien sei in den Unternehmen aber noch nicht stark verbreitet. Dr. Röhl betonte, dass zentrales digitales Mittel für Klein- und Mittelbetriebe der Internetauftritt sei. Großunternehmen sind zu 96 Prozent mit einer Website ausgestattet, Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten nur zu zwei Dritteln. Kunden und Entscheider informieren sich aber online. Der Internetauftritt definiert zudem das Unternehmensimage und ist ein wichtiges Instrument der Nachwuchsgewinnung. Der Trend geht zu durchgängig digitalen Abläufen im Betrieb per Vernetzung von mobilen und stationären Geräten und Cloud Computing. Zu den neuen Systemen gehöre zum Beispiel das "Smart Gardening" mit automatisch gesteuerten Bewässerungssystemen.

Torsten Panzer sprach zu "Planung & Kundenservice im GaLaBau: mehr sehen mit Augmented Reality". AR, die erweiterte Realität, liege voll im Zeitgeist und werde derzeit von Trendforschern und Medien immer wieder als Zukunftsthema diskutiert, sagte der PR-Experte. Doch was ist für den Landschaftsbau geeignet? Konkretes Beispiel war die dreidimensionale Darstellung einer Gartenplanung, heute schon Alltag in vielen Betrieben. Darüber hinaus gezeigte Anwendungen sind für den Alltag des Landschaftsbaus kaum realisierbar und sinnvoll.

Um "Employer Branding - Aufbau einer Arbeitgebermarke" ging es im Vortrag von Stefanie Zunft; zunft-company.up.date. Heute sind Unternehmen und Betriebe mehr denn je darauf angewiesen, als attraktiver Arbeitgeber für Auszubildende sowie potenzielle Fach- und Führungskräfte anziehend zu wirken. Hilfreich dazu sei die Positionierung als "Marke". Marken reduzieren Unsicherheit, so auch in der Arbeitgeberauswahl. Fragen, die sich Unternehmen daher stellen sollten: Wofür sind wir bekannt? Was macht uns aus? Wer passt zu uns? Unsere Ziele? Eine starke Arbeitgebermarke muss demnach authentisch und attraktiv sein, um potenziellen Mitarbeitern die nötige Motivation bereits im Vorfeld der Kontaktaufnahme vermitteln zu können.

Zunft erläuterte, was Employer Branding ist, wie es funktioniert, wie und wo es wirksam wird, wie andere es umsetzen und wie man selbst im Betrieb erste Schritte implementieren könne.

Für ein Unternehmen des Landschaftsbaus ist es sicher utopisch, eine "Marke" (vergleiche Mercedes, VW oder Mumm) zu werden, aber anzustreben und zu erreichen ist sicher eine Position als "Platzhirsch".

Wie immer war es eine gute Mischung aus Kommunikation, Information, Fachvorträgen und Diskussion. Am Vorabend lud Editha Weber zu einem "Spaziergang von den mecklenburgischen bis zu den südenglischen Schlossgärten" ein. Den Ausklang bildete eine Besichtigung des "Müritzeums" in Waren. Und es bestätigte sich die Aussage von Minister Dr. Backhaus: "die Landschaftsgärtner sind eine besondere Art von Menschen".

Alfred Niesel

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