Hochwasser auch für Maschinen eine Belastungsprobe

Mit schwerer und leichter Technik gegen die Jahrhundertflut

Wacker Neuson Kommunaltechnik
Die Mini-Dumper Muck-Truck sind besonders wegen ihres geringen Gewichts und dem Radantrieb für den Deicheinsatz geeignet, da sie keine Schäden hinterlassen. Foto: Weber Baumaschinen und Fahrzeuge

Technisches Hilfswerk (THW), Bundeswehr, Katastrophenschutz, Feuerwehr sowie Anwohner und unzählige Freiwillige kämpften in den letzten Wochen gegen das Hochwasser. Bei der Hilfe spielte auch die Technik eine große Rolle. Neben verschiedenen, meist schweren Nutzfahrzeugen und Lkw-Kippern, kamen auch leichtere Helfer wie Mini-Dumper und Radlader zum Einsatz.

Auf den Magdeburger Deichanlagen verteilten Lkw-Kipper und Radlader rund 100.000 Sandsäcke, um das Hochwasser abzuhalten. Die Maschinen aus dem HKL Mietpark wurden zur Deichverstärkung per Lkw zur Fehlstelle geliefert. Helikopter unterstützten die Helfer aus der Luft. Sie transportierten Sandsäcke in Netzen an die schwer erreichbaren Deichstellen und warfen sie dort ab. Einsatzkräfte sammelten die Netze ein und verstauten diese auf Paletten, die mit dem Radlader auf den Lkw-Kipper verladen wurden. Dieser transportierte die Netze zur Befüllungsstation. Dort wurden sie abgeladen und im Gegenzug Sandsäcke aufgeladen.

Sandsackverteilung per Lkw-Kipper und Radlader

Eine große Herausforderung boten die beengten Platzverhältnisse auf einem Wendehammer vor dem Deichverteidigungsweg, eine Einbahnstraße. Hier wurden Paletten mit Sandsäcken mit einem Radlader Kramer 350 von den Lkws heruntergeladen und im Bereitstellungsraum für die Personenketten gestapelt. Der 1,8 t schwere Radlader mit Allradlenkung und nur 1,20 m Breite stellte hier seine besondere Wendigkeit und Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis.

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Mit einem Radlader Kramer 350 wurden die Sandsackpaletten von den Lkws heruntergeladen und durch die Helfer auf dem Deich verteilt. Foto: HKL Baumaschinen

Mini-Dumper: Deich-Einsatz ohne Flurschäden

Bei der Verteilung der Sandsäcke und zur Bewältigung von Wegstrecken von über 1000 Metern auf dem Deich wurden die Mini-Dumper Muck Truck von Weber Baumaschinen genutzt.

Die Maschinen überzeugten durch geringes Gewicht und ihren Radantrieb, der im Vergleich zu kettenbetriebenen Fahrzeugen keine Flurschäden auf dem Deich hinterlässt. Steigungen sind für die Maschine kein Problem und auch mit dem aufgeweichten Boden kommt er gut zurecht. Bei Aufräumarbeiten lassen sich Unrat, Schutt, Müll und Schlamm effektiv transportieren.

Um die Schlammmassen zu beseitigen, kann anstelle eines Schildes auch ein Blockbesen angebaut werden. Mit einem Radlader als Trägerfahrzeug und Arbeitsbreiten bis 2,90 m, kann mit dem Kehrfix sogar Wasser geschoben werden.

Bagger und Radlader gegen den Schlamm

Nach der Jahrhundertflut von 2002, blieb die Grimma im Landkreis Leipzig auch 2013 nicht vom steigenden Pegel der Mulde verschont. Wacker Neuson unterstützte die sächsische Stadt bei den Aufräumarbeiten mit Luftentfeuchtern. Sie lassen sich einfach bedienen und verfügen durch einen großen Wasserbehälter über eine hohe Kapazität. Sie halfen die Wände der vom Hochwasser betroffenen Häuser zu trocknen und wieder bewohnbar zu machen.

Das Technische Hilfswerk, das mit mehreren Tausend ehrenamtlichen Helfern im Einsatz war, wurde mit Beleuchtungsgeräten ausgestattet. "Von den Lichtmasten, die Wacker Neuson über die Niederlassung in Leer kurzfristig gespendet hat, konnten wir in dieser akuten Situation profitieren", sagte Marcel Geers vom Technischen Hilfswerk, Ortsverband Meppen.

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Um den zurückgebliebenen Schlamm zu entfernen, wurden an der Donau, in Urfahr bei Linz, Bagger wie der Zerotail 50Z3 eingesetzt. Foto: Wacker Neuson

Neben Deutschland wurden auch Österreich und Tschechien unterstützt. Um den zurückgebliebenen Schlamm zu entfernen, kamen beispielsweise an der Donau, in Urfahr bei Linz, Bagger wie der Zerotail 50Z3, Radlader und Schmutzwasserpumpen zum Einsatz. "Einige Mitarbeiter wurden vorläufig von der Arbeit freigestellt, um den Katastrophenschutz in ihrer Region zu unterstützen", so Cem Peksaglam, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson SE.

Lkw-Nutzfahrzeuge: geländegängig und belastbar

Durch seine Konstruktion ist der Unimog von Mercedes-Benz ein oft genutztes Fahrzeug für Hilfseinsätze. Die Zufahrtswege zu den Deichen sind oftmals viel zu schmal für größere Lkw, besonders im Begegnungsverkehr bei überfluteten Feldwegen. Zudem verformen schwere Fahrzeuge die aufgeschwemmte Deichbasis und können diese zum Kollaps führen. Der Lkw hingegen kann mit seiner kompakten Ausführung vor den Deichen wenden und auf dem weichen Grund fahren, ohne den Bodendruck zu erhöhen. Er ist geländegängig und besitzt Schnellfahreigenschaften, wodurch er auf der Straße ein hohes Transporttempo vorlegen kann.

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Durch seine hohe Belastbarkeit ist der Unimog von Mercedes-Benz ein oft genutztes Fahrzeug für Hilfseinsätze. Foto: Daimler AG

Löschgruppenfahrzeuge auf Atego-Basis - und oft auch noch auf der des Vorgängers "Mercedes-Benz LK" - sind die "Arbeitstiere" der Feuerwehren. Sie werden in verschiedenen Größen und Ausstattungen vorrangig in den Klassen von 7,5 bis 15 t zulässiger Gesamtmasse nachgefragt. Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 10/6 basiert auf einem Atego 1126 AF (188 kW/256 PS) mit 3860 Millimeter Radstand, Allradantrieb, Einzelbereifung und Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachse. Der 12-Tonner mit Schaltgetriebe ist aufgrund einer modifizierten Abgasanlage geeignet für eine "Wasserdurchfahrtsfähigkeit" bis zu 80 cm Wassertiefe, wie sie im Norm-Entwurf der E DIN 14502-2:2009-07 gefordert wird. Alle Bremszylinder und -Ventile sind als wasserdichte Ausführung ausgeführt. Das Nutzfahrzeug wurde während des Hochwassers unter anderem bei der Deichrettung und beim Abpumpen von einsturzgefährdeten Häusern beispielsweise in Schönbeck eingesetzt.

In Jerichow bei Fischbeck sorgte ein Feuerwehrfahrzeug dafür, dass die eingedeichte Seite des ersten Hauses halbwegs trocken blieb. Der Actros der Bundespolizei war bei der Sicherung des Umspannwerkes Rothensee in Magdeburg im Einsatz. Da das Wasser auf dem Fahrdamm rasend schnell stieg, blieben ab und zu kleinere Einsatzfahrzeuge stecken oder konnten sich auf eine höhere Straßeninsel retten. Mit dem Lkw konnten die Vans aufgenommen und an Land transportiert werden. Zudem ist er mit einem schweren Kran ausgestattet, der auch mit einem Personenkorb zur Umfeldbeobachtung bei Hubschrauberoperationen oder Hochwasserbeobachtung genutzt werden kann. Auch die Pumpen des THW für die Sicherung des Umspannwerkes wurden mit dem Fahrzeug bewegt.

msch

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