Modellstädte wollen ohne Diesel-Fahrverbote auskommen

Diesel Verkehrsplanung
Mannheim will mit einem Maßnahmenpaket Stickstoffdioxide schnell und deutlich reduzieren, u. a. soll der ÖPNV verbessert werden. Foto:

Mannheim, Herrenberg und Reutlingen wollen vorerst keine Diesel-Fahrverbote. Die drei Städte im Südwesten Deutschlands waren im Februar von der Bundesregierung neben Bonn und Essen zu "Modellstädten zur Luftreinhaltung" erklärt worden. Alle drei Kommunen arbeiten daran, dass es bei ihnen keine Fahrverbote geben muss. Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart, die Anfang 2019 erste Diesel-Fahrverbote in Kraft setzen will, ist für sie kein Vorbild. Für Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz sind "Einfahrtbeschränkungen, egal in welcher Form, kein adäquates Instrument". Als Modellstadt, sei es für Mannheim das Ziel, ein Dieselfahrverbot zu verhindern. Inzwischen habe man beim Bund ein Maßnahmenkonzept eingereicht, mit dem Stickstoffdioxide schnell und deutlich reduziert werden könnten. Mit Mitteln aus der Bundeskasse will Mannheim unter anderem den öffentlichen Nahverkehr verbessern.

In Reutlingen stehen Diesel-Fahrverbote nach Angaben von Stadtsprecherin Cordula Walleit erst zur Debatte, wenn andere Maßnahmen keine Wirkungen zeigen. Seit März setzt die Stadt einen Plan für bessere Luft um. Die Kommune fühlt sich "auf einem guten Weg" und betrachtet die geplanten Verbote in Stuttgart "im Moment noch einigermaßen entspannt". Diesel-Fahrverbote könnte es in Reutlingen frühestens Ende 2019 geben. Auch Herrenberg setzt auf eigene Maßnahmen. Dort will die Stadtverwaltung die Verkehrssteuerung digitalisieren, den Öffentlichen Personennahverkehr optimieren und den Radverkehr voran bringen.

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