Ökonomisch betrachtet

Mut zum Sprung

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Erst lacht die Konkurrenz, dann staunt sie. Bis 1968 sprangen Hochspringer mit dem Bauch zur Latte. Dann kamen die Olympischen Spiele in Mexiko und Dick Fosbury revolutionierte den Sport. Er drehte sich nach dem Absprung so, dass sein Rücken zur Latte zeigte, sprang aber mit dieser neuen Technik deutlich höher als der gesamte Wettbewerb und gewann Gold. So ist bis dahin noch keiner gesprungen. Schneller bogenförmiger Anlauf, Rumpfdrehung bei den letzten Schritten und Lattenüberquerung rücklings. "Besser wäre es, wenn du zum Zirkus gehen würdest", rät ihm sein Coach. "Der Stil ist spektakulär, aber auch sehr individuell. Ich glaube nicht, dass er die Zukunft der Disziplin stark beeinflussen kann", kommentiert ein Trainer. Die Kommentatoren irrten sich gewaltig. Vier Jahre später springt Ulrike Meyfarth Weltrekord und Ende der 70er-Jahre ist die Technik der Standard für Top-Athleten in dieser Disziplin.

Es sind die Veränderungen, die die Welt bewegen. Wir wissen das, aber tun uns schwer. Vieles bleibt wie es ist, weil die Kraft zur Umsetzung einfach nicht da ist oder die Aussicht auf Verbesserung nicht realistisch erscheint oder weil wir nicht wissen, wie viel Mut und Anstrengung nötig sind, um mit neuen Methoden zu arbeiten. In fast allen Bereichen der Unternehmen sind Veränderungen im Sinne optimierter Rahmenbedingungen zur Steigerung der wirtschaftlichen Ergebnisse möglich. Aber auch hier sind die Bewahrer und Skeptiker immer weit vorn, wenn es darum geht, die Sachverhalte klein zu reden. Vielleicht erinnern wir uns noch an die Einführung der Jahresarbeitszeit. "Wenn wir das unseren Leuten vorschlagen, dann werden die kündigen", war von Unternehmerseite zu hören. Oder die bis heute anhaltende Diskussion im Berichtswesen über die Dokumentation von Arbeits-, Wege- und Rüstzeiten. "Wir wollen arbeiten und keine Buchhalter werden." Kein Wunder, dass auch unsere Berater gut in das Bild der "Verweigerer" passen. Was passiert, wenn dem Steuerberater vorgeschlagen wird, eine relative Produktivitätskennzahl in die vorhandene BWA einzubauen? Oder es wird nahe gelegt, dass das Controlling nur über die Erfassung von Produktivität machbar ist. Richtig - alles völlig unnötig. Brauchen wir nicht. Noch bunter, dafür umso kreativer gestaltet sich die Kooperation mit Werbeagenturen. Nur wenige wissen mit einem strategischen Marketing-Mix etwas anzufangen. Bauen aber Moodboards, Teaser und Logos für den Verkauf, ohne unsere Prozesse zu kennen, geschweige denn zu verstehen. Garten und Garten- und Landschaftsbau sind beide nicht ausreichend definiert. Es ist an der Zeit dies nachzuholen, damit wir uns verändern können und aus dem Mut zum Sprung auch Vorsprung wird.

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 Lothar Johanning
Autor

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