Der Kommentar

Nachhaltigkeit auf der IGS Hamburg - quo vadis?

Gartenschauen haben sich in der neueren Entwicklung als Beitrag der Stadtentwicklung zunehmend der Nachhaltigkeit verschrieben. So auch auf der Internationalen Gartenschau (IGS) in Hamburg. Schon in der Projektentwicklung wurde hierauf Wert gelegt und in der Umsetzungsphase ein externes Beratungsgreminum zum Konzept zu Rate gezogen. Groß war daher das Interesse der Fachbesucher, zur Eröffnung die Ergebnisse vor Ort zu betrachten. Unverkennbar ist das Bemühen der Planer, vorhandene Grünstrukturen mit in das Gesamtkonzept einzubauen. Diese sollen durch die IGS eine Qualitätsaufwertung erfahren und später den Wilhelmsburger Bürgern dauerhaft zur Verfügung stehen. Der Protest von Aktivisten mit nachfolgenden Polizeieinsätzen zu Beginn der IGS zeigt jedoch deutlich, wie unterschiedlich dieses nachhaltige Bemühen aufgefasst und akzeptiert wird.

Die "80 Gärten" und die "Welten" zeigen hingegen als Event - von naturnah bis hin zum modischen Design - eher kurzweilig die grüne Entwicklung, die aktuell von schnellen Schaueffekten lebt. Nachhaltig sind hier jedoch zum Teil die Themen, sei es die Anmahnung an den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser in der technisierten Automobilindustrie oder die Präsentation der kleinbäuerlichen Gemüseproduktion in Afrika. Beeindruckend auch die erstmalige Präsentation der gärtnerischen Produktion von Gemüse, Obst und Baumschulpflanzen in Betriebsform, die dem Großstädter die zeitgemäßen Kulturtechniken nahe bringt.

Dies den Besuchern zu präsentieren, bedeutete jedoch wieder einmal eine zu kurze Bauphase für die Akteure, die der letzte Winter noch zusätzlich erschwerte. So fehlt es vielerorts noch am letzten Schliff und an den reifen Bildern, vielmehr entsteht der Eindruck des schnellen Inszenierens. Bleibt zu hoffen, dass die landschaftsgärtnerische Pflege mit Nachhaltigkeit die Gärten zum Erblühen bringt, damit sie schon bald den in den Medien abgelichteten Computersimulationen entsprechen. Hier ist die Chance, verlorenes Terrain in der gezielten Entwicklung und Pflege von sensiblen Grünkonzepten wieder gut zu machen.

Ihr Prof. Dr. Hartmut Balder

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