Erfahrungen eines Aachener GaLaBau-Unternehmens

Naturnahe Gartengestaltung mit Kompost

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Naturnahe Gärten
Kompost kommt auch bei der Dachbegrünung zum Einsatz. Dach-Kompost-Substrat. Foto: Wuropulos & Lagoczki GbR

"Naturnahe Gartengestaltung" - der Firmenname ist seit 25 Jahren Konzept und Programm des Unternehmens Wuropulos & Lagoczki aus Aachen. Kompost ist im Garten- und Landschaftsbaubetrieb von Michael Wuropulos und Arnold Lagoczki als Dünger und Bodenverbesserungsmittel fest etabliert. Die beiden Landschaftsgärtner nutzen ihre langjährige Erfahrung, um nachhaltig zu wirken.
Wir finden bei Kunden häufig Standorte vor, auf denen vor einer Nutzung, Gestaltung oder Bepflanzung gestörte Böden regeneriert werden müssen", erklärt Wuropulos. Zudem stelle sich häufig nach Baumaßnahmen die Aufgabe, zerstörte Vegetationsflächen wiederherzustellen oder bestehende Pflanz- und Rasenflächen nachhaltig zu pflegen.

Gartengestaltung heißt: Denken in Kreisläufen

Das breit gefächerte Aufgabenfeld der Landschaftsgärtner beinhaltet somit sehr oft umfangreiche Maßnahmen zur Herstellung geeigneter Vegetationsschichten. Die beiden Firmeninhaber finden häufig Böden mit zu geringen Humusgehalten und schlechter Bodengare vor. Der Einsatz von Kompost ist für sie daher häufig das Mittel der Wahl. "In unserer Nähe existiert schon seit den achtziger Jahren eine städtische Grünabfall-Kompostierungsanlage. Dort werden RAL-gütegesicherte Komposte produziert und vermarktet. Hiervon beziehen wir gute Komposte für unsere Einsatzzwecke von der Rasenanlage über die Beetgestaltung bis zur Neuanlage", berichtet Lagoczki.

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Für die Unternehmer zählt als naturnahe Gartengestaltung auch das Denken in Kreisläufen. So werden die bei ihren Kunden anfallenden organischen Abfälle letztendlich wieder als Kompost in den Naturkreislauf eingebracht. Wuropulos bringt seine Haltung zur Pflege des Gartenbodens mit seinem Leitsatz auf den Punkt "Gib nur in den Boden, was der Regenwurm verdauen kann." Er führt hierzu weiter aus: "Kompost scheint den Regenwürmern bestens zu bekommen. Wir stellen fest, dass sich die Regenwürmer in gut mit Kompost gedüngten Böden stark vermehren. Sie nehmen uns dauerhaft einen Großteil der Bodenbearbeitung ab."

Bekannte Inhaltsstoffe

Je nach verwendeten Ausgangsmaterialien und Kompostierungsverfahren können die tatsächlichen Werte stark von den angegebenen Medianwerten abweichen.

Genaue Informationen über die Gehalte an wertgebenden Inhaltsstoffen sind für die beiden Firmenchefs von großer Bedeutung. Auf Kompostanlagen, die mit dem RAL-Gütezeichen Kompost ausgezeichnet sind, werden Warendeklarationsscheine mit detaillierten Angaben über die Inhaltsstoffe ausgehändigt. "Das ist für uns von besonderer Wichtigkeit, damit wir die mit dem Kompost eingebrachten Nährstoffmengen gut einschätzen und, vor allem bei Stammkunden mit wiederholter Anwendung, nachhalten können." Bei der Art und Menge der Kompostanwendung müssen die vegetationstechnischen Anforderungen berücksichtigt werden. "Die Aufwandmenge richtet sich nach dem Begrünungsziel und den Standortverhältnissen. Sie wird dem Bedarf der Pflanze unter Berücksichtigung der im Boden verfügbaren Nährstoffe angepasst. Nährstoffverluste durch Auswaschung und Anreichern der Nährstoffe im Boden versuchen wir so zu vermeiden", erläutert Wuropulos.

Qualität garantiert gleichbleibende Eigenschaften

Als Landschaftsgärtner benötige man definierte Produktqualitäten, die in den einschlägigen Normen für das vegetationstechnische Arbeiten im Landschaftsbau geregelt sind, betont Lagoczki. Aus diesem Grund werden in ihrem Betrieb nur Kompostprodukte mit dem RAL-Gütezeichen verwendet, da diese die geforderten Qualitätskriterien erfüllen. Im Garten- und Landschaftsbau werden vor allem Fertigkomposte eingesetzt. Bei der Bemessung von Aufwandmengen berücksichtigen die Unternehmer neben der organischen Substanz besonders die Gehalte an Pflanzennährstoffen. Steht in erster Linie die Anhebung der Humusgehalte im Vordergrund, setzten sie auch gerne nährstoffarme Komposte ein.

"Komposte werden zwar in verschiedenen Korngrößen angeboten, aber meistens kommen bei uns nur fein- und mittelkörnige Komposte zum Einsatz. Diese sind einfacher zu dosieren und genügen auch eher den optischen Ansprüchen der Kunden", so Lagoczki.

Die Spezialisten wissen, dass Komposte, die das RAL-Gütezeichen tragen, überwiegend aus Küchen-, Garten- und Parkabfällen hergestellt werden. Sie schätzen die kontrollierte Steuerung der Rotte und die kontinuierliche Qualitätsüberwachung, die die Grundlage für hochwertige Produkte mit definierten und gleichbleibenden Eigenschaften und Qualitäten bilden. "Gütegesicherter Kompost ist frei von keimfähigen Unkrautsamen und von Pflanzenteilen, die noch austreiben können. Diese Komposte enthalten auch keine Erreger von Pflanzenkrankheiten. Aus diesem Grund können wir RAL gesicherte Komposte mir ruhigem Gewissen verarbeiten", erklärt der Unternehmer.

Positive Wirkung auf Boden und Pflanzen

Die Firmeninhaber sind von den Eigenschaften und Wirkungen von Kompost überzeugt. "Die positive Wirkung auf den Boden, das Bodenleben und die Pflanzen ist vielfach belegt. Wir können bei unseren Projekten immer wieder die nachhaltige Verbesserung der Bodeneigenschaften durch Kompostgaben beobachten."

Kompost bringe stabile, hochwertige organische Substanz in den Boden und fördere das Bodenleben, da er alle Haupt- und Spurennährstoffe enthalte. "Bei Anwendung der empfohlenen Aufwandmengen erübrigt sich eine Nachdüngung. Lediglich für Stickstoff kann im Bedarfsfall eine mineralische Düngung erforderlich sein. Darüber hinaus enthält Kompost basisch wirksame Stoffe. Bei seiner Anwendung sind Kalkgaben daher nicht erforderlich", versichert Wuropulos.

Einen großen Vorteil der Kompostanwendung sieht das Team in der verbesserten Wasserversorgung der Pflanzen. "Aufgrund der stabilen Humusform von Kompost dringt Niederschlagswasser leichter in den Boden ein. Humus kann das Drei- bis Fünffache seines Eigengewichtes an pflanzenverfügbarem Wasser speichern."

Trockener oder nur leicht feuchter Kompost nimmt deshalb viel pflanzenverfügbares Wasser auf. Bei Neuanlagen, Standortverbesserungen oder Anwendung von Oberbodenersatz-Mischungen, bei denen größere Mengen Kompost zum Einsatz kommen, achten die beiden Profis daher nach der Pflanzung oder dem Ansäen besonders darauf, kräftig zu wässern. Die Beiden sind sich einig: "Die Anwendung von Kompost ist eine ökologisch sinnvolle Maßnahme, da er aus organischen Abfällen hergestellt wird und neben mineralischen Düngemitteln auch Torf ersetzt."

Kompost auch für die Dachbegrünung

"Über die allseits bekannten Einsatzbereiche hinaus eignet sich Kompost hervorragend als Komponente zur Herstellung von Substraten. Seit Jahren arbeiten wir im Bereich der Dachbegrünung mit einem ortsansässigen Dachdeckerunternehmen zusammen. Die hier von uns bei der Anlage von Gründachflächen eingesetzten Substrate haben sich grundsätzlich bewährt. So kann im Zusammenspiel mit offenporigen mineralischen Strukturstoffen ein Mischungsanteil von fünf bis 15 Volumenprozent Kompost für einfache Extensivbegrünungen eingebracht werden", berichtet Wuropulos. Bei den Dachsubstraten müsse allerdings auf die Begrenzung der Anteile an organischer Substanz geachtet werden, das heißt, hier sollten nur Komposte hoher Qualität mit niedrigen Nährstoff- und Salzgehalten zum Einsatz kommen. Lagoczk erklärt weiter: "Wegen des Basenreichtums wenden wir Kompost bei zu säureliebenden Pflanzen wie zum Beispiel Rhododendren nicht an. Hier sind wir aber auf gutem Wege, Alternativen zu den bisher notwendigen Düngern beziehungsweise torfhaltigen Substraten zu finden und zu testen."

Die Eigenkompostierung von Grünabfällen im Landschaftsbau-Betrieb sieht der Unternehmer kritisch. "Einige unserer Berufskollegen kompostieren die Grünabfälle, die bei ihren Pflegemaßnahmen anfallen selbst. Das rechnet sich für uns nicht, da die erforderlichen Spezialmaschinen wie Großhäcksler und Siebanlage in der Anschaffung und im Unterhalt zu teuer sind. Außerdem wäre der Aufwand zur Erzielung der geforderten Kompostqualitäten für uns zu groß. Wir konzentrieren uns lieber auf unser Kerngeschäft und überlassen die Kompostierung den Spezialisten."

Fazit

"Natürlich wissen wir, dass wir als Betrieb für eine Maßnahme auch haftbar sind, wenn wir bei der Anwendung verschiedener Produkte nicht die Rechtsbestimmungen beachten. Durch den Einsatz von Komposten mit RAL-Gütezeichen können wir uns in Bezug auf die Inhaltsstoffe und die Qualität dahingehend absichern, dass sie die in den einschlägigen Normen und Regelwerken festgeschriebenen Anforderungen erfüllen", resümieren die Landschaftsgärtner und bekräftigen: "An RAL-gütegesicherten Komposten führt bei unseren alltäglichen Arbeiten kein Weg mehr vorbei. Übrigens: Inzwischen ist für die meisten unserer Kunden der Einsatz von Kompost eine Selbstverständlichkeit."
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