RHS Chelsea Flower Show präsentiert Medaillengewinner

Die Trends der Chelsea Flower Show waren in diesem Jahr vor allem naturnahe und gesundheitsfördernde Gärten, aber auch Orte, die die Folgen des Klimawandels mildern sollen. Doch die wichtigsten Goldmedaillen gingen anders als vor vier Jahren nicht an Wildlife-Gärten, sondern an eher konventionelle Schaubeiträge.

Gold für den Garten des Jahres – früher Bester Schaugarten genannt – erhielt der langjährige Chelsea-Designer Kazuyuki Ishihara für "Cha no Niwa – Japanese Tea Garden". Gold für den Kleinen Garten des Jahres errangen Joe und Laura Carey für "The Addleshaw Goddard: Freedom to Flourish Garden". Die Goldmedaille für Umweltinnovation sicherten sich Allon Hoskin and Robert Beaudin mit "The Pathway Garden". Gold für den besten Alles-über-Pflanzen-Garten wurde Ryan McMahon für "Seawilding" zugesprochen.

Ishihara mit klassisch japanischem Garten

Ishiharas "Japanese Tea Garden" wurde als Ort der Ruhe und Besinnung angelegt. Er punktet mit unterschiedlichen Höhen, die ein Gefühl der Tiefe vermitteln. Die Verwendung von Steinen wurde sorgfältig arrangiert, um mit den Pflanzen zu interagieren. Die Pflanzungen sind von der traditionellen Kunst des Blumenarrangements Ikebana beeinflusst. "Insgesamt ist der Garten eine Meisterleistung", lobte der Jury-Vorsitzende Hayley Skipper Ishiharas 'Japanese Tea Garden'": "Er ist äußerst detailliert und bietet eine eindringliche, wunderschön komponierte Bepflanzung. Jeder Blickwinkel liefert exquisite Kompositionen."

Laura und Joe Careys "The Addleshaw Goddard: Freedom to Flourish Garden" zelebriert die Vorteile eines ruhigen Lebensstils und eines Aufenthalts in der Natur für die geistige Gesundheit. Gabionen sind mit natürlichen Materialien gefüllt und stellen Küstenklippen dar, während sie gleichzeitig Lebensräume für Wildtiere bieten. Jury-Vorsitzende Liz Nicholson schätzt eine Stimmung und Atmosphäre, die an Nord-Norfolk denken lässt: "Dies ist ein kleiner Raum, der erfolgreich eine größere Landschaft einfängt, wie man sie nur selten auf der RHS Chelsea Flower Show sieht."

Erstmals Seegras in einem Salzwasserbecken

Allon Hoskins und Robert Beaudins "Pathway Garden" ist von der Arbeit einer gleichnamigen Wohltätigkeitsorganisation, die Menschen aus der Obdachlosigkeit hilft, inspiriert. Die miteinander verbundenen Räume vermitteln ein offenes Gefühl, während Felsbrocken den ersten Abschnitt des Weges kreuzen, um zu verdeutlichen, dass der Weg eines Menschen aus der Obdachlosigkeit in ein glücklicheres Leben oft mit Hindernissen verbunden sein kann. Bei der Gestaltung wurden ausschließlich recycelte Materialien verwendet, darunter eine Myzelwand, die aus recycelten Abfällen früherer RHS-Ausstellungen besteht.

Ryan McMahons "Seawilding" setzt erstmals auf in Chelsea Seegras in einem Salzwasserbecken in den Mittelpunkt des Gartens. Der Designer hebt damit die zunehmende Bedeutung des Meeresschutzes im Kampf gegen den Klimawandel hervor. Die Landschaft im Schaugarten entspricht der am Loch Craignish an der Westküste Schottlands. Neben urwüchsiger Natur umgeben Sandsteinplatten das Salzwasserbecken Es gibt einen Stufenweg, ebenfalls aus Sandstein, der zu einem informellen, felsigen Sitzplatz führt.

Zu einem Eklat war es kurz vor Beginn der Chelsea Flower Show bei der Royal Horticultural Society gekommen. Der RHS-Botschafter für junge Menschen und Gemeinschaften, der 28-jährige Fußballer und Garten-Aktivist Tayshan Hayden-Smith, trat von seinem Ehrenamt zurück. Bei der Flower Show in Chelsea werde "Exklusivität statt Gerechtigkeit" zelebriert, begründete er seinen Schritt. cm/RHS