Naturschutztag fordert mehr Ökologie im Wohnumfeld

Der Deutsche Naturschutztag (DNT) fordert von den Kommunen Strategien und Konzepte zum Schutz und Management der stadtspezifischen Artenvielfalt. Dem ausufernden Flächenverbrauch in Städten und Gemeinden müsse mit baulicher Verdichtung und einer ökologischen Verbesserung des Wohnumfeldes entgegengetreten werden. Die vorhandenen Grün- und Freiflächen sollten im Sinne von Naturerfahrungsräume gut und mit wenig Aufwand erreichbar sein, heißt es in der im September verabschiedeten "Mainzer Erklärung".

Dem DNT gehören 800 Fachleute des Deutschen Naturschutzes an. Veranstalter sind der Bundesverband Beruflicher Naturschutz, der Deutsche Naturschutzring und das Bundesamt für Naturschutz. In diesem Jahr gehörte auch das gastgebende Bundesland Rheinland-Pfalz zu den Organisatoren. In seinem Positionspapier kritisiert der Naturschutztag den bisher sorglosen Umgang mit kommunalen Flächen für Verkehr, Wohnbebauung, Gewerbe- und Industrieansiedlung. Die Folgen seien Flächenumwidmung und -versieglung, unterlassene Kompensation sowie eine mangelnde Bereitstellung von Flächen für Naturschutzzwecke. Das gefährde sowohl die Biodiversität in der Stadt als auch die Lebensqualität der Bewohner.

Der DNT verlangt zudem, die Anstrengungen für einen vorsorgenden Hochwasserschutz dringend zu verstärken. Er appellierte an die im Herbst stattfindende Umweltministerkonferenz, für alle Flüsse in hinreichendem Umfang großräumige Deichrückverlegungen in die Finanzierung des nationalen Hochwasserschutzprogramms einzustellen und dass das im Koalitionsvertrag vereinbarte "Bundesprogramm Blaues Band" mit genügend Mitteln zur Fließgewässer- und Auenrenaturierungen auszustatten. cm/BfN