Ökonomisch betrachtet

Neue Perspektiven nach der Flut

Ökonomisch betrachtet Kalkulation
Lothar Johanning

Erst der Winter und jetzt die Flut. Der volkswirtschaftliche Schaden aus beiden Witterungsereignissen ist gravierend und wird sich im Bruttoinlandsprodukt für das laufende Jahr spiegeln. Die deutsche Wirtschaft nimmt ohnehin nur langsam Fahrt auf. Winterbedingt und kalendarisch begründet fehlten schon am Jahresanfang produktive Stunden und jetzt belasten die regionalen Betriebsunterbrechungen die Wirtschaftlichkeit. Leicht vorstellbar, dass in einigen Galabau-Betrieben mittlerweile Krisenstimmung herrscht.

Experten führen die Flutkatastrophe auf eine extreme Bodenfeuchte zurück. Auf vierzig Prozent der Landesfläche war die Bodenfeuchte Ende Mai so hoch, wie es nie zuvor gemessen wurde. Planer, Fachleute und Politiker suchen nach Ursachen. Die Galabau-Branche sollte sich an der Diskussion beteiligen. Die Problematik der Flächenversiegelung muss in die öffentliche Diskussion eingebracht werden. Mit deutlichem Hinweis auf unsere bautechnischen Möglichkeiten und nachhaltigen Lösungen in der Flächengestaltung.

Krise und Chance liegen scheinbar nah beieinander. Das Baugewerbe erwartet nach dem Rückgang des Hochwassers eine Sonderkonjunktur, von der auch der Garten-Landschaftsbau mittelfristig profitieren soll. Selbstverständlich müssen

Schäden aus den Überschwemmungen im öffentlichen und privaten Bereich saniert werden. Die daraus resultierenden Effekte für den Galabau dürften aber gering ausfallen und können bestenfalls ein regionales und vor allem nur kurzfristiges Konjunkturhoch bewirken.

Die Natur scheint sich ihren Anteil zurückzuholen und überrascht uns mit extremen Wetterkapriolen. Wie wollen wir damit zukünftig umgehen?

Wir können aus der Vergangenheit lernen. Wirtschaftliche Schäden aus witterungsabhängigen Ausfallzeiten und latente Risiken bei Arbeiten im Außenbereich müssen bewertet werden. Danach werden sie als Zuschlag für Wagnis in der Kalkulation für zukünftige Bauvorhaben berücksichtigt.

Die Branche zeigt sich extrem risikobereit, wenn sie den Kalkulationsfaktor für Gewinn und Wagnis klein hält. Auch der größte Wettbewerbsdruck rechtfertigt kein unwirtschaftliches Handeln. Der Wert unserer landschaftsgärtnerischen Arbeit muss nach oben korrigiert werden. Zeit x Kosten + Gewinn und Wagnis ist dafür der richtige Ansatz. Die trennscharfe Sicht auf eine realistische Kalkulation ist zugleich die Perspektive.

Lothar Johanning

johanning(at)ljmarketing.de

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