Grüne Brücke entsteht in Washington D. C.

New Yorks High Line Park bekommt Konkurrenz am Weißen Haus

Die amerikanische Hauptstadt Washington schickt sich an, New York bei der Schaffung spektakulärer Grünflächen zu überholen. Über dem Fluss Anacostia soll binnen 36 Monaten auf den Pfeilern einer ausgedienten Autobrücke aus den 1960er-Jahren der "11th Street Bridge Park" entstehen. Verbunden werden damit ein Nobelbezirk und ein sozialer Brennpunkt der US-Bundeshauptstadt, die bisher wenig miteinander zu tun hatten. Die Stadtverwaltung hat für das Vorhaben bereits 800.000 US-Dollar private Spenden gesammelt und mit dem Geld einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb gestartet.

Veraltete Infrastruktur neu genutzt

Wie in New York soll auch in Washington eine veraltete Infrastruktur verwendet werden, um etwas neues und nützliches zu schaffen. Der neue Park, gerade 800 m vom Weißen Haus entfernt, soll nicht nur mit Grün punkten, sondern auch mit Umwelt-Klassenzimmern, Flächen für Aufführungen und öffentliche Kunst, Kinderspielplätzen, Mustergärten, urbaner Landwirtschaft sowie Kajak- und Kanuanlegern.

Die Ideen zur Gestaltung von "D. C.'s High Line" sind damit noch nicht am Ende, denn das Projektmanagement hat schon 200 Treffen mit Bürgern, Geschäftsinhabern und Regierungsbeamten aus den Stadtteilen Capitol Hill und Anacostia abgehalten, um die Wünsche der Anlieger auszuloten.

Treibende Kräfte hinter dem Projekt sind das Stadtplanungsamt der US-Bundeshauptstadt und Scott Kratz, früher stellvertretender Geschäftsführer des Architekturmuseums der Vereinigten Staaten. Inzwischen hat er sein Amt aufgegeben und ist hauptamtlicher Manager des neuen Parkprojekts geworden. Ziel der Planer ist es, mehr Grün in die Metropole zu bringen, die Stadt wieder mit ihren Flüssen zu verbinden und zum sozialen Ausgleich in Washington beizutragen. Geschäftsleute erwarten zudem eine spürbare wirtschaftliche Belebung der angrenzenden Stadtteile durch den Tourismus nach New Yorker Vorbild.

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Kosten: Mehr als 25 Mio. Euro

Mehr als 25 Mio. Euro, schätzt Parkmanager Kratz, werden benötigt, um die neue Grünfläche zu bauen, zu unterhalten und mit kulturellen Angeboten zu bestücken. Aufgebracht werden sollen sie aus privaten Spenden der Community. Kein leichtes Unterfangen, doch in den Vereinigten Staaten ist die Fund-Raising-Kultur ausgeprägter als in Deutschland. Die bereits gesammelten 800.000 Dollar für einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb lassen die Organisatoren hoffen. Trotz aller Mobilisation von Privatinitiative wird das Eigentum am Park und seiner Bewirtschaftung in öffentlicher Hand liegen. Dabei geht es nicht zuletzt um den Sicherheitsaspekt. Es soll verhindert werden, dass Drogenhändler und Taschendiebe im neuen Grün die Oberhand gewinnen. Wenn Parks nicht ordentlich erhalten und geschützt werden, können sie sich schnell von einem schönen Anziehungspunkt zu einem Schandfleck entwickeln, erläutert Kratz.

Masterplan für Parks und Erholung

Der "11th Street Bridge Park" passt sich in den von Washingtons Bürgermeister Vincent C. Gray Ende März dieses Jahres verkündeten Masterplan "Play DC" für ein neues Park-und-Erholungs-System ein. Er steht unter dem Motto "Move. Grow. Be Green" und sieht vor, dass alle Einwohner der Hauptstadt innerhalb der nächsten zehn Jahre einen gleichen Zugang zu Parks und Erholungsanlagen nahe ihrer Wohnung haben sollen. Die Mittel der städtischen Grünflächenverwaltung werden dafür drastisch aufgestockt.

Dem Masterplan war 2012 eine Spielplatzinitiative vorangegangen, in deren Verlauf 32 neue Spielplätze gebaut worden sind. In diesem Jahr sollen acht weitere dazu kommen. Auf den neuen Plätzen werden nicht nur klassische Spielgeräte angeboten, sondern auch Zubehör, das die geistigen Fähigkeiten der Kinder fördern soll. Dazu zählen Spielhäuser, Planschbecken, Musikinstrumente, Kinowände und Gemeinschaftsgärten.

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