Niedersachsen: Solarpflicht ohne Grün für alle Neubaudächer

Nach der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg hat sich auch die rot-schwarze Koalition in Niedersachsen auf eine Pflicht zum Einbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern verständigt. Die Regelung wird Teil eines neuen niedersächsischen Klimagesetzes. Wie bereits im Südwesten soll es jedoch auch in Niedersachsen keine Pflicht geben, das Solardach mit einer Dachbegrünung zu kombinieren.

Vorgesehen ist, dass dort ab 2025 auf allen Neubauten und ab 2023 auch bei grundlegenden Dachsanierungen von Altbauten Solaranlagen installiert werden müssen. Das Bundesland will außerdem eine Vorbildfunktion übernehmen und bis 2025 mindestens 30 Prozent der photovoltaikfähigen Dachflächen in Landesbesitz mit Anlagen ausstatten. Bis 2040 sollen es dann 100 Prozent sein. Bürger und Kommunen sollen finanzielle Unterstützung durch einen neu aufgelegten Klimafonds erhalten.

Österreichs Bundeshauptstadt Wien, die bis 2030 rund 530.000 Wiener mit Sonnenstrom aus der eigenen Stadt versorgen will, ist einen anderen Weg als Baden-Württemberg und Niedersachsen gegangen. Die dort regierende Koalition aus Sozialdemokraten und Liberalen fördert die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Gründächern. "Durch die Verdunstungskälte von Substraten und Pflanzen kann damit eine Ertragssteigerung der Photovoltaik-Anlage von bis zu 4 Prozent erreicht werden", heißt es in einem 2021 veröffentlichten "Solarleitfaden" der Stadt Wien.

cm/SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen/Stadt Wien