Für 65 Azubis gibt es keinen Praxisschock mehr

NRW: "Vorbereitet in die Ausbildung" kommt sehr gut an

Im Garten- und Landschaftsbau wird jeder Azubi als künftige Fachkraft benötigt. Damit die Schulabgänger nicht durch einen Praxisschock die Lust am Fortführen der gerade erst begonnen Ausbildung verlieren, gibt es für sie an den Deula-Schulen in Nordrhein-Westfalen die Seminare "Vorbereitet in die Ausbildung". Und diese kommen offenbar gut bei den neuen Azubi und den ausbildenden Fachunternehmen an, wie eine Erhebung nunmehr ergeben hat.

Azubis und Ausbilder genau befragt

Insgesamt 65 Auszubildenden haben an den dreitägigen Seminaren "Vorbereitet in die Ausbildung" teilgenommen. Die Lehrgänge fanden im Juni 2013 zu fünf Terminen in den Deula-Schulen in Kempen und Warendorf statt. Zwei Lehrgänge davon im Rheinland, drei in Westfalen. Am Ende dieser Berufseinführung nahmen alle Teilnehmer an einer darauf bezogenen Meinungsumfrage teil. Wie die Auswertung verdeutlicht, waren alle Beteiligten im Schnitt sehr zufrieden gewesen. Die Aussage "Das Seminar war hilfreich für den Arbeitsalltag" erhielt gute Noten und legt dar, für wie sinnvoll die Jugendlichen die Seminarteilnahme als Übergang von der Schule in die Arbeitswelt halten.

Auch die Ausbilder der Fachunternehmen wurden befragt: Dabei ergab die Auswertung, dass die Ausbilder das Einführungsseminar als sehr hilfreich einschätzen, damit die Azubis nicht gänzlich unvorbereitet ihre Ausbildung antreten. So sind rund 90 Prozent der Ansicht, dass der Lehrgang ihren Azubis beim Start in die Ausbildung geholfen hat.

Mehr Technikinformationen gewünscht

Die Dauer des Seminars wird in den Unternehmen für angemessen gehalten. Nach Ansicht der Ausbilderinnen und Ausbilder sollte der Vorbereitungskurs allerdings die Themen "Umgang mit technischen Motorgeräten" und "Umgang mit Messwerkzeugen" bevorzugt behandeln. Das Thema "Benehmen im Betrieb" darf in den Augen der Befragten gerne in den Hintergrund treten - angesichts der relativ kurzen Dauer des Seminars.

Entwickelt wurde das Angebot für Schulabgänger und ihre künftigen Ausbildungsbetriebe von den Deula-Bildungszentren auf Initiative des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Nordrhein-Westfalen. Unterstützt wird das Konzept vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa), dessen Geschäftsführer Axel Ralf Liedtke darin einen wichtigen Beitrag sieht, dass weniger junge Menschen die Ausbildung abbrechen. Deshalb hat das Ausbildungsförderwerk bundesweit jedem AuGaLa-umlagepflichtigen Unternehmen 100 Euro und damit etwa die Hälfte der Seminarkosten pro Teilnehmer erstattet.

Betriebe halten Angebot für absolut hilfreich

Sofern es bei dieser Förderung durch das AuGaLa bleibt, sind alle bislang beteiligten Betriebe bereit, ihre Azubis auch künftig zu einem Vorbereitungsseminar anzumelden. Mehr als ein Drittel der Befragten würden die Auszubildenden sogar ohne die AuGaLa-Förderung anmelden, weil sie das Angebot für absolut hilfreich halten.

Ihren angehenden Azubis eine Seminar-Teilnahme zu ermöglichen, bringt den Ausbildungsbetrieben letztlich eine Anzahl von Vorteilen: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlangen erste Kenntnisse zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz, in der Handhabung einfacher Werkzeuge und Motorgeräte. Auch um ihre Sozialkompetenz geht es: Wie soll man sich gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und nicht zuletzt den Kunden verhalten?

"Durch die Teilnahme an den Einführungsseminaren haben schätzungsweise zehn Prozent der neuen Azubis in unserem Verbandsgebiet eine praktische und theoretische Einführung in ihr Berufsleben erhalten", freut sich Dr. Karl Schürmann, Geschäftsführer des VGL Nordrhein-Westfalen. Er geht davon aus, dass die Zahl der Seminarteilnehmer künftig steigen wird.

pcw

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