Ausschreibung "Energiewende versus Ästhetik"

Osnabrücker Studenten erhalten Preis für "Landschaftstheater"

Wie kann die Energiewende gelingen, ohne dass Landschaften dabei an Charakter verlieren? Lasse Höppner, Paula Hübner, und Simon Oberbarnscheidt, Studierende des Masterstudiengangs Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück, haben dazu das "Landschaftstheater" als Methode großräumigen Entwerfens entwickelt. Dafür wurden sie von der gemeinnützigen MVV Stiftung Zukunft mit dem zweiten Platz einer bundesweiten Ausschreibung ausgezeichnet.
Landschaftsbau Forschung und Bildung
Der ausgezeichnete Beitrag "Landschaftstheater" entwickelt visuelle Bilder einer zukunftsfähigen Landschaft, in der neue Infrastrukturen nicht als Fremdkörper, sondern als Ausdruck von Wandel sichtbar werden. Grafik: Höppner; Hübner, Oberbarnscheidt (2023)

Die Ausschreibung richtete sich an kreative Beiträge, die helfen sollen, das Spannungsfeld "Energiewende versus Ästhetik" aufzulösen. Das Ziel der Stiftung ist es, Projekte zu fördern, die gesellschaftliche Akzeptanz für die Energiewende stärken: insbesondere durch Gestaltung, die die Energiewende dringend braucht. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien verändern Windräder, Solarfelder und andere Infrastrukturen zunehmend das Bild von Stadt und Landschaft. Diese sichtbaren Transformationsprozesse stellen Planerinnen und Planer vor die Aufgabe, neue Technik nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch in bestehende Räume einzubinden. Natürlich unter dem Gesichtspunkt, gleichzeitig die Diskussion über deren Wirkung im öffentlichen Raum anzustoßen.

Prämiert wurden Vorschläge, die durch ästhetische Qualität und kreative Methoden dazu beitragen, diese Transformation aktiv und nachvollziehbar zu gestalten.

Die Osnabrücker Studenten Höppner, Hübner und Oberbarnscheidt entwickelten mit ihrem Beitrag "Das Landschaftstheater – Identifikation gestalten" eine Entwurfsmethodik, die Landschaft als Bühne versteht und technische Elemente wie Windkraftanlagen nicht als Störung, sondern als bewusst gesetzte Darsteller inszeniert. Die Idee hierfür entstand im Rahmen eines Studienprojektes und wurde anschließend in einer vertiefenden Forschungsarbeit weiterentwickelt.

Am Beispiel des Landkreises Wolfenbüttel entwarf das Team eine Raumvision, die sich intensiv mit Blickbeziehungen, Raumwirkungen und Maßstäblichkeit auseinandersetzt. Durch das intensive Erkunden und Skizzieren szenischer Darstellungen entwickelten sie visuelle Bilder einer zukunftsfähigen Landschaft, in der neue Infrastrukturen als Teil eines größeren Ganzen sichtbar werden. Eben nicht als Fremdkörper, sondern als Ausdruck von Wandel.

Für die Hochschule Osnabrück ist die Auszeichnung ein weiteres Beispiel für die Qualität und Relevanz der gestalterischen Lehre und Forschung in der Landschaftsarchitektur. "Die drei prämierten Studierenden zeigen exemplarisch, wie der Berufsstand neue Antworten auf die Herausforderungen der Transformation entwickeln kann", sagte Prof. Dr. Henrik Schultz, Professor für Landschaftsplanung und Regionalentwicklung an der Hochschule Osnabrück, der die Arbeit betreute. ph

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