Abrissprojekt im Zentrum von München

Parkhaus-Rückbau schafft Platz für zwei neue Stadthäuser

Für den Parkhausabbruch in der Münchener Innenstadt, bei dem rund 53.000 m³ umbauter Raum zu beseitigen war, entwickelte die Firma Ettengruber ein ausgeklügeltes Emissionsschutzkonzept. Dem Abtragen von Decken und Wänden gingen umfassende Vorbereitungen wie etwa die Entkernung voraus, damit schweres Gerät den Stahlbeton in kleine Häppchen fachgerecht zerlegen konnte. So wurde erst der Bodenbelag abgefräst und dann mit einer Kehrmaschine zusammengefegt.

Stufenweiser Abbruch

"Bei einem Parkhaus, das 40 Jahre in Betrieb war, muss man damit rechnen, dass Autos undicht waren und Öl verloren haben, das in den Belag eingedrungen ist. Außerdem brachten Autos im Winter Tausalz ein, was den Belag angriff und nun eine Trennung der Fläche von der restlichen Bausubstanz erforderlich machte", erklärte Michael Eder, Bauleiter von Ettengruber. So wurde der Bodenbelag gesondert entsorgt. Schadstoffe wie KMF in Dämmmaterial und Styropor wurden ebenfalls separat entfernt. Geländer, Lampen und Leitungen wurden im Zuge der Entkernung ausgebaut. Weil die Abbruchfelder sehr groß sind, wurden Holzbalken als statische Absicherung eingezogen - sie sollen einen kontrollierten Rückbau der Decken gewährleisten.

Der maschinelle Abbruch wurde stufenweise in drei Phasen auf der 2900 m² großen Fläche vollzogen. Gestartet wurde mit dem östlichen Gebäudeteil, um zunächst ein an das Parkhaus angrenzendes Bürogebäude plattzumachen. Es umfasste ein Unter- sowie vier Obergeschosse und erreichte eine Höhe von 17 m. Dann ging es dem mittleren und somit größten Teil des Parkhauses an den Kragen. Um Beton und Stahl in einer Höhe von 24 m aus den massiven Wänden und Decken mithilfe des Gebäudes mit seinen sieben Geschossen zu trennen und herauszuschneiden, war ein Longfrontbagger gefordert, sich Schritt für Schritt von oben nach unten vorzuarbeiten. Der Baumaschine mit langem Ausleger arbeiteten zwei weitere Bagger in Form der beiden Cat 352F zu. Ihr Job war es, die unteren Stockwerke zu zerlegen und das Untergeschoss mit dem Pulverisierer zu öffnen.

Emissions-Schutzkonzept erforderlich

Die Schlussphase betraf dann den unterirdischen Abbruch. Das Parkhaus besaß ein Untergeschoss, das ebenfalls restlos im Zuge des Ausbaus für die neue Baugrube rückgebaut werden musste. Das Material wurde in diesem Zuge vorsortiert und dann in transportfähige Stücke auf Lkw verladen, die in der eigens eingerichteten Ladezone hielten und so wenig öffentlichen Raum wie möglich beanspruchten. Damit wurde dem anschließenden Recycling der Weg geebnet. Das wiederum erfolgte außerhalb des Altstadtzentrums. Dazu wurde der Betonaufbruch in verschiedene Fraktionen gebrochen, dann gesiebt und fremde Störstoffe wurden aussortiert. Wiederaufbereitet und zertifiziert, kann das Recyclingmaterial erneut dem Bau-Kreislauf wie dem Straßenbau zugeführt werden.

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Die Lage des Abbruchprojekts - etwa in direkter Nachbarschaft zum Luxushotel Mandarin Oriental - erforderte entsprechende Schutzmaßnahmen im Hinblick auf auftretende Emissionen. Baumaschinen können bislang noch nicht komplett geräuschlos arbeiten und so ist Lärm bei einem Abbruch unvermeidlich. "Wir versuchten jedoch, den Geräuschpegel auf ein Minimum zu reduzieren und achten ohnehin auf die Mittagszeit, wo wir mit den Arbeiten pausieren", so Eder. Rücksicht nahmen seine sieben Kollegen auf die Nachbarschaft, insbesondere auf die benachbarten Gastronomiebetriebe.

Lauter wurde es insbesondere immer dann, wenn einzelne Betonbrocken nach unten ins Baufeld fielen. Es waren nicht die Geräusche allein, die Emissionen auslösten. Um Staubbildung zu vermeiden, richteten die Abbruchscheren Wasserdüsen auf den auftretenden Staub, um ihn bereits im Keim seiner Entstehung zu binden. Darüber hinaus führten C-Schläuche über die Baustelle - Mitarbeiter der Abbruchfirma richteten zusätzlich einen Wasserstrahl auf den Werkzeugeinsatz. Dazu wurde eine Arbeitsbühne eingesetzt, um selbst noch in 24 m Höhe den Wasserstrahl zielgerichtet führen zu können.

Außerhalb des Bauzauns hatte die Firma einen weiteren Mitarbeiter abgestellt, der auf Sicherheit achtete. Um die Baustelle nach außen hin abzuschirmen, wurde ein Gerüst aufgestellt. Außerdem wurde ein Autokran eingesetzt, der eine Gummimatte als Vorhang hielt. Er diente als Prallschutz und Absicherung, damit keine Betonteile außerhalb des Bauzauns in den öffentlichen Verkehrsraum fallen, sondern innerhalb des Baufelds bleiben. Außerdem enthielt er ein Hydroschild, mit dem Wasser wiederum Staub bindet.

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