Pflanzenschutz: Guter Boden wichtiger als bisher angenommen

Wurzelbakterien verbessern nicht nur die Nährstoffversorgung von Pflanzen, sie schützen Pflanzen einer neuen Studie zufolge auch vor Krankheiten. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena haben bei Feldversuchen in Utah, USA, herausgefunden, dass der richtige Mikrobenmix im Boden das Überleben wilder Tabakpflanzen der Art Nicotiana attenuata direkt beeinflusst.

Auf einem Versuchsfeld des Max-Planck-Instituts im Lytle Preserve im US-amerikanischen Bundesstaat Utah war eine für diese Pflanzen tödliche Wurzelfäule ausgebrochen. Die Pflanzen verwelkten innerhalb weniger Tage. Vermutliche Verursacher: Pilze. Bei einem Teil der Pflanzen versuchten die Forscher dagegen mit konventionellen chemischen Fungiziden, Holzkohle und Pilzen zur Biokontrolle anzugehen. Der Einsatz von Fungiziden und Holzkohle nütze allerdings nichts. Eine Kombination von Fungiziden, Holzkohle und Pilzen erhöhte sogar die Sterblichkeit der Versuchspflanzen.

Ein anderer Teil der Pflanzen, wurde mit einem Mix nützlicher Bodenbakterien behandelt. Sie stammten aus dem Wurzelbereich gesunder Tabakpflanzen. Die Wissenschaftler hatten gezielt jene Arten ausgewählt, deren positive Wirkung auf Pflanzenwachstum und -gesundheit in früheren Arbeiten bereits nachgewiesen worden war. Allein diese Therapie erreichte schließlich einen Rückgang der Sterblichkeit unter den Versuchspflanzen.

Die Wissenschaftler schauten sich anschließend die Wirkung der Bakteriengemeinschaft genauer an, verglichen Pflanzen, die mit jeweils zwei, drei oder fünf verschiedenen Bakterienstämmen behandelt worden waren. Während die Behandlung mit nur zwei Bakterienstämmen praktisch wirkungslos geblieben war, starben bei einer Behandlung mit drei oder fünf Bakterienstämmen deutlich weniger Pflanzen. Unter dem Strich war klar, dass einzelne Bakterienstämme erst im Zusammenwirken mit anderen Bakterien ihre volle Wirkung entfalten und für gesündere Pflanzen mit einer längeren Lebenszeit sorgen.

"Dass Pflanzen einen guten Boden brauchen, hat eine tiefere Bedeutung als uns bislang bewusst war", erklärte Arne Weinhold, der die Projektgruppe "Mikrobielle Interaktionen mit Nicotiana attenuata" leitet. "Es bedeutet schlicht, dass eine ausgewogene Mikrobengemeinschaft entscheidend dazu beiträgt, dass Pflanzen wachsen können und gesund bleiben." Bakterien lebten nicht alleine, sie bildeten Lebensgemeinschaften, die sich gegenseitig ergänzen und nur in Wechselwirkung ihre positive Wirkung auf die Pflanzengesundheit entfalten könnten. cm/MPI chem. Ökol.

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