Pflanzenschutz im öffentlichen Raum am Beispiel Berlin

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Öffentlicher Raum und urbanes Grün
Neupflanzung von Tilia sp. oberhalb einer Tiefgarage in Berlin-Mitte in 2012: Der Wurzelraum ist beengt, Eintrag von Streusalz und starke thermische Belastung inklusive. Foto: Pflanzenschutzamt Berlin

Der urbane Raum als Lebensraum für Bäume unterscheidet sich anhand einer Vielzahl anthropogener Einflüsse gegenüber dem von Waldbäumen. Diese Einflüsse wirken sich oftmals negativ auf die Gesundheit und Lebensdauer eines Baumes aus. Dies gilt insbesondere für Straßenbäume. Welche Pflanzenschutzmaßnahmen sinnvoll sein können, zeigen verschiedene Beispiele aus Berlin.

Zu den anthropogenen Faktoren, die den Lebensraum von Stadtbäumen beeinflussen, gehören unter anderem ein erhöhter Versiegelungsgrad, Rückstrahlwärme, verminderter Wurzelraum, eingeschränkte oberirdische Entwicklungsmöglichkeiten, unzureichende Bodenverhältnisse und Stoffeinträge. Erschwerend für den Stadtbaum kommt die Klimaveränderung der vergangenen Jahrzehnte hinzu. So ist anhand phänologischer Untersuchungen an Gehölzsammlungen in Europa ein früheres Austreiben der Gehölze um 0,3 Tage p/a und einer Verlängerung der durchschnittlichen Vegetationsperiode um zehn Tage p/a belegt. Gleichzeitig summiert sich auch die Zahl langanhaltender niederschlagsfreier Perioden mit höheren Temperaturen, was das Risiko von Trockenstress für Bäume erhöht. Somit wird das baumartenspezifische Potenzial der Anpassung an Trockenstress von zentraler Bedeutung für das Baumleben sein - insbesondere im innerstädtischen Bereich mit all seinen weiteren negativen Einflussfaktoren. Bäume vermögen durch physiologische Maßnahmen - Schließung der Stomata, Senkung des osmotischen Potenzials, Minderung der Blattfläche (Schiffchenbildung), Vorzeitiger Blattfall - die Auswirkungen des Trockenstress bis zu einem gewissen Grad zu reduzieren. Einhergehend damit erhöht sich jedoch in der Folge die Prädisposition von Stadtbäumen gegenüber biotischen Schaderregern wie saugenden und beißenden Insekten, pathogenen Pilzen, Bakterien und Viren.

Zusätzlich kommt in diesem Kontext unter anderem in Folge des globalen Handels eine nicht unerhebliche Anzahl neuer Schadorganismen hinzu, die Gehölze im öffentlichen Grün parasitieren können. Gleichzeitig treten einheimische Schadorganismen auf den Plan, die bislang nicht oder selten pathogen in Erscheinung getreten sind, jedoch offenkundig mittlerweile ihre Wirte auch verstärkt parasitieren können (Tab. 1).

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Kronenfehlentwicklung von Platanen: Durch zu engen Pflanzabstand sind die Entwicklungsmöglichkeiten der Bäume unzureichend. Foto: Pflanzenschutzamt Berlin
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Auswahl an Schadorganismen, die erstmalig pathogen in Berlin festgestellt wurden. Quelle: Pflanzenschutzamt Berlin


Entwicklung des Schaderregerauftretens in den vergangen Jahren

Insbesondere wärmeliebende Organismen zählen zu den Profiteuren trocken-warmer Klimabedingungen. Aus mykologischer Sicht wären hierbei neben dem Erreger der Massaria-Erkrankung (Splanchnonema platani) an Platane, die Rußrindenkrankheit an Ahorn (Cryptostroma corticale), die Pfennigkohlenkruste (Biscognauxia nummularia) an Buche sowie den Erreger des Cytospora Krebses der Hainbuche (Anthostoma decipiens bzw. Cytospora decipiens) zu nennen.

Im Bereich der beißenden Insekten sind in den vergangenen Jahren im Berliner Raum eine Zunahme an Schäden an Gehölzen durch diverse Borkenkäfer-Arten zum Beispiel an Eichenarten durch Eichensplintkäfer (Scolytus intricatus), an Crataegus-, Malus- und Sorbusarten durch Obstbaumsplintkäfer (Scolytus mali u. Scolytus rugulosus) sowie an diversen Nadelgehölzarten durch Kupferstecher (Pityógenes chalcógraphus) und Kleiner und Großer Waldgärtner (Tomicus minor, Tomicus piniperda ) zu verzeichnen gewesen. Gleiches gilt auch für Prachtkäfer-Arten wie dem Obstbaumprachtkäfer (Agrilus sinuatus) und Lindenprachtkäfer (Scintillatrix rutilans). Diese wärmeliebenden Käferarten haben offensichtlich besonders von den trocken-warmen Sommern 2014 und 2015 profitiert. Auch aus der Gruppe der Schmetterlinge haben sich mit Vertretern wie dem Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)¹ und des Blausiebs (Zeuzera pyrina) sowie dem Mispelwickler (Ancylis tineana) an Cotoneaster sp. und dem Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) an Buxus sp. durch ein verstärktes Auftreten den Fokus der (Fach-)öffentlichkeit auf sich gezogen.

Einsatz von chemischem Pflanzenschutz an Bäumen im öffentlichen Grün

Kritisch ist zudem aus vielerlei Sicht die direkte Bekämpfung von Schaderregern an Bäumen mittels chemischer Pflanzenschutzmittel innerhalb der Stadt zu sehen. Aus fachlicher Sicht fehlt oftmals eine dezidierte Risikobewertung eines Schaderregerbefalls über mehrere Jahre, sodass der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel nicht gerechtfertigt wäre. Darüber hinaus sind neben Gründen der Praktikabilität (z. B. Abdriftgefahr bei der Ausbringung mittels Spritzen, Anwendungsfehler), wasserschutzrechtlichen und naturschutzrechtlichen Belangen, stadtökologischem Diskurs auch die Zulassungssituation diverser Präparate zu beachten.
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Die Platanen-Pflanzungen auf einen U-Bahn-Tunnel verfügen nur über einen begrenzten Wurzelraum. Foto: Martin Schreiner

Mit der Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2012 zählen mittlerweile viele Grünflächen im öffentlichen Raum zu den sog. §17-Flächen beziehungsweise Flächen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind. Hierbei sieht der Gesetzgeber einen besonders restriktiven Umgang mit Pflanzenschutzmitteln vor, wodurch ein praktikabler Umgang vielfach aufgrund der Anwendungsbestimmungen und Auflagen speziell für diese §17-Flächen zugelassenen Insektizide eingeschränkt ist. In der Summe ist aktuell der Einsatz von chemischem Pflanzenschutz innerhalb des Stadtgebietes in Berlin, insbesondere an Bäumen, bis auf wenige Einzelfälle somit recht begrenzt. Gleichzeitig muss unterstrichen werden, dass der Einsatz von chemischem Pflanzenschutz nur das letzte Mittel der Wahl sein kann, wenn sämtliche kulturtechnischen, mechanischen und biologischen Maßnahmen nicht zielführend waren.

Integrierter Pflanzenschutz an Bäumen in der Stadt

Als Resultat stehen im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes daher besonders vorbeugende Maßnahmen als Handlungsinstrument für gesundes Stadtgrün im Fokus der Beratung. Im Falle von Neupflanzungen ist hierbei noch der größte Spielraum für eine gesunde Entwicklung gegeben. Dies beginnt bereits bei der Wahl des zu pflanzenden Gehölzes. Hierbei spielt die Baumart (-sorte), die in Abhängigkeit des Standortes sowie unter Berücksichtigung der ober- und unterirdischen Entwicklungsmöglichkeiten zu wählen ist, eine entscheidende Rolle.

Auch die entsprechende Qualität des zu pflanzenden Individuums ist für einen Anwachserfolg bedeutend. Eine Überprüfung der ausgeschriebenen Ware hinsichtlich der tatsächlichen gelieferten Qualität, möglicher Fehlentwicklungen und Schädigungen an Krone, Stamm und Wurzel - bei größeren Pflanzmengen zumindest stichprobenhaft - ist hierbei notwendig und wird in entsprechenden Regelwerken und Normen eingehend beschrieben.

Natürlich sollte die gewählte Baumart auch aus phytosanitärer Sicht gesund sein - sprich, wenn möglich frei von wirtsspezifischen Schadorganismen, die ein Risiko auf die geplante Entwicklung des Baumes darstellen. Dies erscheint auf den ersten Blick jedoch vor dem Hintergrund, dass sich das Spektrum von Schadorganismen mittlerweile von Jahr zu Jahr erweitert, als eine wirkliche Herausforderung darzustellen (s. a. Tab. 1). Gleichzeitig bedeutet dies im Umkehrschluss nicht zwangsläufig, dass eine Baumart nun grundsätzlich nicht mehr im innerstädtischen Bereich gepflanzt werden sollte (Ausnahmen bestätigen jedoch auch hier die Regel²) beziehungsweise im Falle eines Auftretens eines Quarantäneschadorganismus nicht mehr gepflanzt werden darf. Vielmehr muss eine etwaige Anfälligkeit einer Baumart gegenüber standortspezifischen Beeinträchtigungen und möglicher wirtsspezifischer Schaderreger stärker im Planungsprozess Berücksichtigung finden. Die soll exemplarisch am Beispiel der Platane (Platanus x hispanica) sowie der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris), die im Berliner Stadtgebiet häufig vorkommt und auch bei der Realisierung von Neubauprojekten als bildprägende Baumart von Interesse ist, verdeutlicht werden.

In der Vergangenheit wurde die Platane vielfach aufgrund ihrer recht geringen Standortansprüche und Stadtklimafestigkeit in Berlin als Straßenbaum³ gepflanzt. Mittlerweile haben sich deren Vorzeichen als vermeintlich uneingeschränkt als Straßenbaum beziehungsweise Stadtbaum verwendbare Baumart, spätestens mit dem Aufkommen der Massaria-Krankheit Anfang der 2000er-Jahre, gewandelt.

Gleichwohl bedeutet das nicht, dass die Platane nicht auch in Zukunft weiterhin ihren Stellenwert im Stadtgrün als Straßenbaum haben wird. Allerdings sollte deren Verwendung zukünftig stärker in Abhängigkeit ihrer räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten gesehen werden. So sollten zum Beispiel Pflanzungen im Abstand von acht Metern, sofern nicht von vornherein eine Entwicklung als Schnittbaum vorgesehen wird (und in diesem Fall sollten wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, denn vielfach wurden Platanenpflanzungen als Schnittbäume geplant, jedoch entsprechende Schnittmaßnahmen dann niemals oder leider viel zu spät durchgeführt), sehr kritisch gesehen werden. Gleiches gilt bei beabsichtigten Pflanzungen bei begrenztem unterirdischem Platzangebot, wie zum Beispiel über U-Bahn Tunnel.

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Schwarzkiefern mit Diplodia-Triebsterben: Beim Diplodia-Triebsterben handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die zunehmend auch in Mitteleuropa auftritt. Foto: Pflanzenschutzamt Berlin
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Durch den Einsatz von Resista-Ulmen konnte in Berlin eine für urbane Anforderungen geeignete Baumart wieder verstärkt als Straßenbaum zurückkehren. Foto: Pflanzenschutzamt Berlin

Auch die Verwendung der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris) im innerstädtischen Grün birgt durch die Zunahme an Schadorganismen wie dem Diplodia-Triebsterben sowie dem Kiefernprozessionsspinner aus (pflanzen-) gesundheitlicher Sicht Diskussionspotenzial. So verzeichnet man in den vergangenen Jahren in den Wäldern Südbrandenburgs einen Anstieg der Population des letztgenannten Schmetterlings. Dieser ist hinsichtlich seines allergieauslösenden Potenzials vergleichbar mit dem des Eichenprozessionsspinners und aus diesem Grund im innerstädtischen Bereich sicherlich nicht ein gern gesehener Gast. Beim Diplodia-Triebsterben handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die ursprünglich an verschiedenen Kiefern-Arten in Regionen der Tropen und Subtropen bekannt ist, mittlerweile jedoch zunehmend auch in Mitteleuropa an Schwarzkiefer (P. nigra) sowie der Gemeinen Kiefer (P. sylvestris) auftritt und dort zum Teil zu erheblichen Schäden führt. Neben einem Absterben von Trieben und Zweigen geht die Krankheit auch einher mit einer deutlichen Gelb- und Braunfärbung der Nadeln von den Triebspitzen ausgehend. Betroffen sind Kiefern aller Altersklassen.

Mit der Verwendung von resistenten Baumarten und -sorten, wie zum Beispiel im Fall der Resista-Ulmen als Alternative zu den gegenüber der Ulmenwelke (Ophiostoma ulmi, Ophiostoma novo-ulmi) anfälligen Berg- (Ulmus glabra) und Feldulme (Ulmus minor), öffnen sich zudem Handlungsspielräume um eine Baumart trotz wirtsspezifischen Schaderregers einzusetzen. Gerade durch den Einsatz von Resista-Ulmen konnte in Berlin eine für urbane Anforderungen geeignete Baumart wieder verstärkt als Straßenbaum zurückkehren. Mit Blick auf das erstmalige Auftreten der Zick-Zack Ulmenblattwespe (Aproceros leucopoda) in Berlin 2013 muss zudem festgehalten werden, dass bislang gravierende Fraßschäden, wodurch gegebenenfalls Pflanzenschutzmaßnahmen zu rechtfertigen wären, ausblieben. Dies kann auf Grundlage eines entsprechenden Monitorings und Risikobewertung dargelegt werden und unterstreicht die Notwendigkeit eines fachlich fundierten Risikomanagements im Stadtgrün.

Zur Sicherstellung einer zielführenden Entwicklung und gesundem Wachstum von Gehölzen im urbanen Raum ist jedoch eine regelmäßige Unterhaltungspflege ein unumgängliches Instrument. Neben regelmäßigen (Aufbau) Schnittmaßnahmen zur Herstellung einer gesunden Krone und Herstellung des Lichtraumsprofils, ist hierbei insbesondere die Sicherstellung des Wasserhaushaltes, besonders während langanhaltender Trockenperioden, ein unverzichtbarer Baustein. Hierzu gibt es neben dem Anlegen eines herkömmlichen Gießrandes, mittlerweile zunehmend, in Berlin meist positive, Erfahrungen mit dem Einsatz von Wassersäcken (z. B. Treegator) im öffentlichen Grün, besonders während der Entwicklungspflege. Dadurch kann eine festdefinierte Menge Wasser (z. B. 75 l pro Sack) über einen längeren Zeitraum nach dem Funktionsprinzip einer Tröpfchenbewässerung direkt an den Wurzelballen verabreicht werden. Vorteil ist, dass der Baum das Wasser direkt an den Wurzeln erhält und dadurch kaum Verlust von Gießwasser durch Versickern oder Abfluss entsteht. Auch Gießränder aus Kunststoff finden zunehmend Zuspruch zur Sicherstellung der Wasserversorgung eines Jungbaumes. Jedoch helfen die besten Bewässerungssysteme nichts, wenn diese nicht genutzt werden - sprich niemand sich um die Wasserversorgung kümmert und dessen Funktionsweise kontrolliert. Dieser Zustand ist jedoch vielfach, nach Beendigung der Entwicklungspflege noch zu oft der Fall bei Stadtbäumen, insbesondere an der Straße. Gleichwohl ist dies eine der am einfachsten umsetzbaren Stellschraube zur Reduzierung von Trockenstress und trägt somit zur Minderung der Anfälligkeit eines Baumes gegenüber Schadorganismen im erheblichen Maße bei.

Fazit

Gerade bei Baumpflanzungen, welche rechtlich bindend festgelegt werden, (z.B. Bebauungsplan), wäre es aus pflanzenschutzlicher Sicht sinnvoll, sich nicht auf eine Baumart festzulegen, sondern andere Kriterien, wie zum Beispiel Habitus und maximal zu erreichende Baumhöhe und -breite als Vorgaben zu verwenden. So kann sich die phytosanitäre Situation der festgelegten Baumart im Laufe der Zeit erheblich ändern. Gleichzeitig wäre ein Umschwenken auf eine geeignetere Baumart bei starken Abgängen der erstmaligen Bepflanzung aufgrund von Schaderregerauftreten problemlos möglich.

Der Einsatz von großen Pflanzenqualitäten zieht einen deutlichen höheren Pflegeaufwand bis zur Etablierung am Endstandort nach sich. Während dieser Etablierungsphase ist oftmals auch das Risiko eines ernstzunehmenden Schaderregerbefalls erhöht. Dies sollte während der Planungsphase Berücksichtigung finden, sodass später keine hohen Folgekosten für Ersatz beziehungsweise Rechtsstreitigkeiten entstehen.

Grundsätzlich ist auch die Notwendigkeit der Verwendung einer einzelnen Baumart in hohen Stückzahlen zu hinterfragen. Im Gegensatz zu Mischpflanzungen, bei denen mehrere Baumarten - aus Sicht des Verfassers auch durchaus ästhetisch wertvoll für das Stadtbild - eingesetzt werden können, ergibt sich durch den massenhaften Einsatz nur einer Baumart de facto eine Monokultur. Dies kann wiederum beim Auftreten eines, auf diese eingesetzte Baumart wirtspezifischen Schadorganismus´ durchaus für erheblichen Pflegeaufwand sorgen, welcher sich auch finanziell niederschlägt. Die Verwendung von neuen, stadtklimatoleranten Baumarten zur Erhöhung des Baumartenspektrums im umbauten Raum bildet in diesem Kontext zudem eine vielversprechende Option zur Bewahrung von gesundem Stadtgrün.

Im Sinne einer nachhaltigen Pflanzung muss die Unterhaltungspflege sichergestellt werden. Hier muss der Fokus neben regelmäßigen baumpflegerischen Maßnahmen in der Krone insbesondere auf eine bedarfsgerechte Sicherstellung der Wasser- und Nährstoffversorgung gelegt werden. Dabei können beispielsweise punktuell eingesetzte Tensiometer zur Überwachung der Bodenfeuchte auch in tieferen Bodenschichten nützliche Anhaltspunkte liefern. Zudem erfordert eine fachlich fundierte Unterhaltungspflege auch ein regelmäßiges Überwachen von Pflanzen- und Baumbeständen im urbanen Raum, um frühzeitig Fehlentwicklungen und das Auftreten von Schaderregern festzustellen sowie entsprechend geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Der wissenschaftliche Artikel kann bei Bedarf beim Autor angefordert werden.

Literatur

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M. Eng. Martin Schreiner
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Pflanzenschutzamt Berlin, Fachgebiet Stadtgrün

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