Pflanzt Wiesenknöpfe!

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Gartengestaltung
Sanguisorba hakusanensis. Bereits ab April sprießen üppige Blattrosetten mit feinem Laub.
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Sanguisorba officinalis ,Tanna\'. Sommerliche Blütenwolken. Fotos: Til Hofmann

... denn sie sind wundervoll. Sie verzaubern den Sommergarten und fügen mit ihren Blütenschleiern Teilbereiche zum Ganzen. Alle Wiesenknöpfe harmonieren bestens mit Gräsern, mit denen sie sich filigran verweben und sie bauen mit ihren sommerlichen Blütenwolken optische Brücken zwischen auffällig blühenden Prachtstauden wie Taglilien, Phlox oder Astilben. Desgleichen lassen sich Rosen und andere Blütensträucher mit Hilfe farblich angestimmter Schleierpflanzen zu einer Gesamtkomposition zusammenfügen.

Neben diesen eher "dienenden" Funktionen, welche die eher kleineren bis mittelhohen Sorten bestens erfüllen, gibt es unter den Wiesenknöpfen auch ein paar echte Solitärpflanzen: Bis über 2,5 m hohe, aufrecht wachsende Riesen, die trotz der dominanten Höhe immer noch erstaunlich zart wirken. Kein Wunder also, dass die früher eher selten beachtete Gattung Sanguisorba seit einigen Jahren schwer in Mode gekommen ist. Denn wo einst in der Gunst des Publikums eher vordergründige Eigenschaften von Einzelpflanzen ganz oben rangierten, wie möglichst große und leuchtende Blüten, werden zunehmend auch bei Stauden weitere Funktionen gewürdigt. Neben ihrer gestalterischen Funktion wird heute zu Recht mehr Wert gelegt auf die Wirkung des Austriebs, der Belaubung sowie, ganz wichtig, Anspruchslosigkeit mit einhergehender Pflegeleichtigkeit.

Wildstauden ohne Wuchertendenzen wie Wiesenknopf sind schon deshalb besonders wertvoll! Lange vor der Blütezeit sprießen bereits ab April Sanguisorbas üppige Blattrosetten mit ihrem feinen Laub und erinnern dabei durchaus an Farn. Das Laub ist hydrophob, was mit den morgendlichen Guttationstropfen, bekannt von Gräsern und Frauenmantel, im frühen Licht eines neuen Tages an 1000 Diamanten erinnert, naja zumindest an Perlen. Blattgröße, Färbung und Wuchsgeschwindigkeit sind bei der Vielzahl heute erhältlicher Sorten durchaus unterschiedlich, in jedem Fall tragen sie schon früh im Jahr Verantwortung für eine interessante Laubtexturierung von Pflanzungen sonniger oder leicht halbschattiger Standorte. Allzu trocken sollten sie besser nicht stehen, um den frischen Charakter der zarten Belaubung nicht zu stören.

Das allgemeine Angebot an Sanguisorba-Sorten wächst von Jahr zu Jahr. Neben den Auslesen der europäischen Arten S. minor und S. officinalis, der asiatischen S. albiflora, S. menziesii, S. obtusa und S.akusanensis, nicht zu vergessen natürlich die tolle S. tenuifolia, sowie der amerikanischen S. canadensis, finden sich bei Sammlern binnen weniger Jahre die schönsten Hybriden ein, die selektiert und bewertet werden wollen. Das geschieht aktuell in den Sichtungsgärten, wo ein breites Sortiment zusammen getragen wurde, um in den kommenden Jahren die Besten der Besten zu ermitteln. Ob teils noch selten erhältliche Selektionen wie S. 'Bury Court','Blackthorn'', 'Scapino' oder 'Wake Up' das Rennen machen oder altbekannte Vertreter wie die S. tenuifolia 'Alba', Pink Tanna', oder 'Red Thunder' bei der Sichtung bestätigt werden, wird sich erweisen. In jedem Fall sollten die Wiesenknöpfe heute in Pflanzungen mit natürlichem Flair auf "normalen" bis frischen Böden nicht fehlen.

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 Till Hofmann
Autor

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