BDLA-Landschaftsarchitektur-Preis 2017

Planorama aus Berlin gewinnt mit "Rheinboulevard, Köln-Deutz"

Den ersten Platz des Deutschen Landschaftsarchitektur-Preises 2017 hat das Büro Planorama Landschaftsarchitektur Berlin mit seinem Projekt "Rheinboulevard, Köln-Deutz" errungen. Der Bauherr ist das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln.

Die Aufgabe, das rechtsrheinische Ufer mit dem Stadtkern der Rheinmetropole zu verbinden und den bisher als Grenze betrachteten Rhein zukünftig in die Mitte zu nehmen, beantworten die Landschaftsarchitekten mit einer großen Lösung: der Rhein wird über eine 500 m lange Ufertreppe im Zentrum der Stadt zugänglich gemacht.

Nach etwa acht Jahren Planungs- und Bauzeit ist nunmehr auf einer Fläche von 2 ha ein modernes, baukulturell einzigartiges städtisches Bauwerk entstanden, das vis-à-vis des Weltkulturerbes mit Dom und Altstadt den Kölnern und ihren Besuchern völlig neue Qualitäten am Rheinufer beschert. Zudem besticht das Projekt durch bestens integrierten Hochwasserschutz und den ebenso subtilen wie spannungsvollen Umgang mit den historischen Schichten aus der über 2000-jährigen Stadtgeschichte.

Kategorie "Pflanzenverwendung"

In der Kategorie Pflanzenverwendung geht die Auszeichnung an Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich und Berlin für den Lohsepark, Hamburg. Als zentrale Grünfläche der HafenCity erfüllt der Lohsepark mit seinen offenen Rasenflächen und über 530 Bäumen wichtige stadträumliche, soziale und ökologische Funktionen als Treffpunkt und Spielort, als Erholungsort und ökologischer Rückzugsraum. Den Planern gelang es, durch die Pflanzung verschiedenster Bäume in beeindruckenden Größen bereits bei der Parkeinweihung im Juli 2016 ein besonderes Raumerlebnis in der über vier Hektar großen Fläche zu erzeugen.

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Kategorie "Grüne Infrastruktur als Strategie"

Mit dem Projekt "Zu neuen Ufern" erhält Siegen, die grüne Großstadt am Rande des Rothaargebirges, seine Stadtmitte am Fluss zurück. Der renaturierte Flussabschnitt, der durch klare und geschickt eingesetzte gestalterische Mittel, durch die Neugestaltung von Plätzen, Promenaden und Brücken zum neuen Mittelpunkt für Siegen wurde, ist ein herausragendes Beispiel für die Strategie, mit grüner Infrastruktur den Stadtraum aufzuwerten und wichtige Impulse für die Stadtentwicklung zu setzen. Für die Planung erhält das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin, die Auszeichnung in der Kategorie "Grüne Infrastruktur als Strategie".

Kategorie "Quartiersentwicklung/ Wohnumfeld"

Das Projekt "Dachgarten wagnis 4" in Münchner Innenstadtlage beschäftigt sich mit einem wichtigen Zukunftsthema der Landschaftsarchitektur, der Gestaltung vielfältig nutzbarer, grüner, gleichzeitig naturnaher und ästhetisch ansprechender Gartenflächen auf Dächern. Die Auszeichnung in der Kategorie "Quartiersentwicklung/ Wohnumfeld" würdigt auch die gelungene Partizipation und den damit einhergehenden Lernprozess aller Beteiligten. Die Auszeichnung geht an "Dachgarten wagnis 4", Entwurfsverfasser: Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten, Regensburg.

Kategorie "Partizipation und Planung"

Das Projekt "wagnisART", München, Entwurfsverfasser: bauchplan aus München, erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Partizipation und Planung". Im Fokus des partizipativen Experiments stand nicht allein die Produktqualität der Planung, sondern darüber hinaus der Prozess ihrer Erarbeitung. Das Ergebnis ist ein komplexes Ensemble aus Baukörpern, durch Brücken miteinander verbunden, das vielfältige Dachgärten und Freiräume bietet. Ein lebendiger Ort, der mit unterschiedlichen Graden an Offenheit und Privatheit aktiv zur Qualität des Quartiers beiträgt. Die Teilhabe war ein wesentlicher Bestandteil im Planungsprozess.

Kategorie "Naturschutz und Landschaftserleben"

Naturschutz und Landschaftserleben werden nach Auffassung der Jury am besten sichtbar im Projekt "Botanischer Volkspark Blankenfelde", Entwurfsverfasser: Fugmann Janotta Partner Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner BDLA, Berlin. Im Spannungsfeld zwischen Naturschutz, Denkmalschutz und Erholungsansprüchen wurde die Planungsaufgabe, die prägenden landschaftlichen Elemente der brandenburgischen Landschaft in ihrer Schönheit und Eigenart wieder für den Besucher erlebbar zu machen, hervorragend gelöst. Dabei gelangen die äußerst komplexe und behutsame Sanierung des Botanischen Volksparks und die Freistellung von Blickbeziehungen zur Wahrnehmung der sanften Topografie. Zudem erfolgte die Sanierung der Geologischen Wand, ein für den Berlin-Brandenburger Raum einzigartiges Baudenkmal.

Kategorie "Sport, Spiel, Bewegung"

Die Auszeichnung in der Kategorie "Sport, Spiel, Bewegung" geht an das im Rahmen der Emscherkunst 2013 entstandene Projekt Play_Land, Entwurfsverfasser: wbp Landschaftsarchitekten, Bochum. Im Sinne einer "Wiederherstellung der Landschaft" entlang der Emscher und der Verwendung des Aushubs des neuen Kanals für ein Bauvorhaben wurde durch die Künstlerin Apolonija S?us?ters?i? und die Landschaftsarchitekten eine vielfältig nutzbare und bespielbare Landschaftsskulptur entwickelt.

Der Entwurf überzeugt durch seine gleichzeitige "raue Einfachheit" und "liebevolle Detailliertheit". Das direkte Neben- und Miteinander der verschiedenen Nutzergruppen sowie die hohe Vielfalt und gute Kombination der Spiel- und Sportangebote wird als zukunftsgewandter Ansatz wertgeschätzt.

Kategorie "Klimaanpassung und Nachhaltigkeit"

:terra nova entwickelt eine durch Braunkohletagebau geprägte Landschaft auf einer Fläche von 35 km² zu einem Landschaftsraum neuen Typs. Die ehemalige Trasse des Erdförderbandes wurde anstelle des Rückbaus in ein Freizeit- und Erholungsband transformiert und stellt das verbindende Rückgrat des Energieparks Rhein-Erft Kreis dar. Durch die markanten orangefarbigen Wildschutzzäune zeigen die Planer den erneuerten menschlichen Eingriff auf und schaffen eine neue Identität für den Ort. Die Auszeichnung in der Kategorie "Klimaanpassung und Nachhaltigkeit" erhält das Projekt ":terra nova BiosphärenBand", Entwurfsverfasser: bbz landschaftsarchitekten und Ernst Scharf, Architekt, beide Berlin.

Kategorie "Licht im Freiraum"

Als Hommage an den Namensgeber des Platzes, den Publizisten und Fotohistoriker Leo Fritz Gruber, interpretieren die Entwurfsverfasser scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf, die Gestaltung des L.-Fritz-Gruber-Platzes in Köln mit dem Thema "Licht und Schatten". Es entsteht ein eleganter, zurückhaltend möblierter Stadtraum, der sich vorwiegend über die Oberflächen und deren nächtliche Inszenierung definiert. Die aus weißen Betonplatten in den Proportionen eines Kleinbildes (6:9) hergestellte Binnenfläche verleiht dabei dem Raum eine eigene Ausstrahlung. Durch ein innovatives Beleuchtungskonzept wird dieses besondere Format nachts zur urbanen Bühne, zu einer Projektionsfläche menschlicher Bewegung. Das Projekt erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Licht im Freiraum".

In der Kategorie "Landschaftsarchitektur im Detail" geht die Auszeichnung an das Projekt "Ottoplatz" in Köln-Deutz. Der Ottoplatz wird von Gebäuden flankiert, die sich in ihrer stadträumlichen Wirkung stark voneinander unterscheiden. Um die räumliche Wirkung des Platzes zu unterstützen, fassten die Entwurfsverfasser bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau, Berlin, mit Isaplan, Leverkusen, die Platzflächen mit einem einheitlichen Belag zusammen; prägnantestes Gestaltungselement ist ein langgestrecktes Sitzmöbel. Der Platz besticht durch seine klare und eindeutige Formensprache. Überzeugend gelang die Durcharbeitung der Details auf und in der Platzfläche. Eine Arbeit, die unter dem Motto "Weniger ist mehr" im Detail besticht.

mk/BDLA

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